Helmut Ellermann kennt man in der Gemeinde in vielerlei Funktionen: 30 Jahre leitete er die Geschicke der Schule am Berg. Dem Vorsitz der SPD-Fraktion im Bissendorfer Rat gesellte sich 2011 das Amt des Ortsvorstehers von Schledehausen hinzu. Auf der Terrasse seines Hauses, nahe der alten Wirkungsstätte übrigens, lässt der Rektor a.D. die Dinge auf sich wirken.
Geboren und aufgewachsen in Ostercappeln, studierte Helmut Ellermann an der PH Osnabrück. Dort lernte er seine spätere Ehefrau Uschi (ebenfalls Lehrerin) kennen, die aus Jeggen stammt. Beide waren sechs Jahre an der Integrierten Gesamtschule Fürstenau (IGS) tätig.
Der Wunsch, sich ein Nest für eine eigene kleine Familie zu bauen, veranlasste das Ehepaar 1978 zum Kauf einer Immobilie am „Kleinen Zuschlag“ in Schledehausen. „Wir wollten in diese Gegend, nach Bissendorf, Bad Essen oder Belm, und hatten schon dreimal einen Versetzungsantrag gestellt.“
1980 wurde Ellermann dann Rektor der Grund- und Hauptschule Schledehausen, der heutigen Grundschule am Berg. Die Jahre zogen ins Land. Die Söhne Henning (32) und Christian (34) sind längst aus dem Haus, studierten, bereisten die Welt und sind heute beide erfolgreich im Bereich Klimaschutz und Energieeffizienz tätig.
Im Januar 2010 ging ihr stolzer Vater in die passive Altersteilzeit – zwei Jahre später in den wohlverdienten Ruhestand. „Ich habe vom ersten Tag an keine Probleme gehabt, ohne die Schule klarzukommen. Da ich die anderen Aufgaben hatte, ist mir das eigentlich leichtgefallen – das wusste ich vorher aber nicht.“
1991 begann Ellermann seine Tätigkeit für die SPD im Bissendorfer Rat – seit 2003 in Form des Fraktionsvorsitzenden. Neben dem Schulausschuss gestaltete der Ratsherr die Zukunft der Gemeinde im Planungs- und Entwicklungsausschuss mit und ist Beigeordneter im Verwaltungsausschuss. Mit der letzten Kommunalwahl übernahm der Rektor a.D. zudem das Amt des Ortsvorstehers in Schledehausen von Vorgänger Ulrich Liehr. „Es ist immer wieder interessant, wenn man mit den Leuten ins Gespräch kommt, etwa bei einem der rund 90 hohen Geburtstage und Jubiläen pro Jahr. Darüber hinaus klingelt natürlich auch zu Hause öfter mal das Sorgentelefon. Dafür ist man ja Bindeglied zwischen den Bürgern und der Gemeindeverwaltung.“
Erfolgt gerade mal kein Anruf und tagt kein Gremium, genießt Ellermann von der Terrasse mit Teich an der Südwestseite seines Hauses den Blick in den rund 1000 Quadratmeter großen Garten. Dies ist im Sommer sein Lieblingsplatz.
„Hier ist immer Leben. Es gibt Vögel, kleine Frösche, und manchmal schleicht eine Katze herum. Hier lese ich in Ruhe Zeitung, arbeite mit dem Tablet oder lasse einfach nur die Blumenpracht, die Weite und die frische Luft auf mich wirken“, so Ellermann, der die Leidenschaft für diesen Ort mit seinem ältesten Sohn teilt.
Aktuell beschäftigen den Ratsherrn hier folgende Belange: die Erneuerung der in den 60er-Jahren entstandenen Straße im Quartier, die bis zum Bau des jetzt entstehenden Busbahnhofs vor der Schule stark unter dem Verkehr gelitten hat. „Für mich ist es ein Anliegen, dass das bald und vernünftig gemacht wird. Um dem Verkehrschaos durch Elterntaxis entgegenzuwirken, wäre zu überlegen, hier eine sogenannte Bannmeile nach Osnabrücker Vorbild zu errichten.“
Hinsichtlich der aktuellen Pläne zum Errichten barrierefreier Häuser mit Wohneinheiten für Senioren am Kurgarten Schledehausen hofft der Fraktionsvorsitzende auf bezahlbare Preise und neuen Schwung bezüglich des Projektes „Jung kauft Alt“.