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Neustart in Osnabrück? Selbstbedienerladen „Regio Store“ in Bissendorf schließt Ende September

Von Johanna Kollorz | 22.08.2023, 17:53 Uhr

Mit dem „Regio-Store“ in Bissendorf wollten die Betreiber 2021 einen regionalen Bio-Handel etablieren. Ende September schließt der Laden im Ortsteil Wissingen. Doch ein neuer Standort ist bereits im Gespräch.

Zwei Jahre „Regio Store“ liegen hinter Hauke Rehme-Schlüter, seiner Frau Katha und dem IT-Experten Julian Hörnschemeyer. „Das erste Jahr lief sehr gut. Gerade bei den Neuregistrierungen waren wir positiv überrascht. Im Schnitt hatten wir 150 bis 200 Kunden pro Woche“, sagt Rehme-Schlüter.

„Falsche Zeit, falscher Ort“

Doch mit dem Ukraine-Krieg und der Energiekrise sei im vergangenen Frühjahr der Einbruch gekommen. Ab da habe der Regio Store 50 Prozent Umsatz eingebüßt und sich nicht wieder erholt. Probleme bereitete der geringe Durchlauf insbesondere bei Frischwaren wie Obst oder Gemüse.

Neben dem Zeitpunkt sei auch der Standort schwer. Die Entwicklung sei dennoch kein „Wissinger Phänomen“. Auch andere Bioläden hätten nur noch Stammkunden bedient und keine neuen dazugewonnen. Eine ähnliche Entwicklung habe sich auch bei den Lieferanten abgezeichnet. Neben zwei Schließungen in Freiburg nennt der deutschlandweit gut vernetzte Rehme-Schlüter den Demeter-Hof Langenberg in Kronsundern, der im Sommer nach 31 Jahren seinen Hofladen zumachte.

Schließung über die Website und per E-Mail kommuniziert

„Schweren Herzens werden wir den Regio Store in Wissingen nach zwei tollen Jahren zum 30.09.2023 schließen. Seit Mai 2022 hat die Krise aber auch uns getroffen und unsere Umsätze sind, wie in der ganzen Bio-Branche, stark eingebrochen. Dies ist aber nicht das Aus für das Regio-Store-Konzept an sich. Das Team von Regio-Shopper wird weiter an dem Konzept arbeiten. Bei größeren Neuigkeiten in Bezug auf das Regio-Store-Konzept informieren wir euch gerne“, ist auf der Website der GbR zu lesen. Zeitgleich ging ein Newsletter an die Kunden raus.

Weiter am Konzept arbeiten heißt genau was? Mit Blick auf den typischen Bioladen-Kunden haben Rehme-Schlüter und Mitstreiter in Osnabrück Weststadt/Westerberg das Bestreben, einen neuen regionalen Selbstversorger ans Netz zu bringen. Während der Ortsteil Wissingen gerade mal etwas mehr 2000 und ganz Bissendorf circa 15.500 Einwohner zählt, seien am neu anvisierten Standort 67.000 Bewohner im Umkreis.

Neustart am Westerberg in Osnabrück in Planung

Konzept und langfristige Ziele ändern sich laut Rehme-Schlüter nicht, trotz 60.000 Euro Investition für das heutige Wissen. Mit den technischen Abläufen sei er gut zufrieden. Am neu anvisierten Standort seien die Aussichten für einen Bio-Handel ganz gut. Das würden auch verschiedene Marketingumfragen und Analysen des Masterstudiengangs International Business & Management der Hochschule Osnabrück belegen.

„Während die Discounter oftmals teurer wurden, sind die regionalen Lieferketten stabil geblieben. Auch wenn die Wahrnehmung in den Köpfen eine andere war und wir zwei Mitarbeitern, die unsere Regale bestückten, leider kündigen mussten.“

Abverkauf bis 30. September mit 20 Prozent Rabatt

Bis 30. September erfolgt am alten Standort an der Mindener Straße der Abverkauf. 20 Prozent auf alle Waren des Vollsortimenters in Bio-Qualität könnten einen Besuch also auch für diejenigen der aktuell 2200 registrierten Nutzer machen, deren Kundenkarte schon seit längerer Zeit in der Geldbörse oder Schublade schlummert. Der Rabatt wird beim Einlesen an der Kasse einfach abgezogen.

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