Seit Herbst 2017 war die Brücke über den Westermoorbach kurz vor der Mündung in die Wierau gesperrt, nachdem der Heimat- und Verkehrsverein Schledehausen bemerkt hatte, dass die Tragekonstruktion der 50 Jahre alten Brücke marode war. Wer den Rundwanderweg Nummer 6 um Schledehausen gehen wollte, musste den Umweg über die Kreisstraße gehen.
Ein Baum gefällt
Die neue Brücke aus feuerverzinktem Baustahl wurde von der Metallbaufirma Wichmann aus Schledehausen gefertigt. Frank Wichmann und Seniorchef Wilhelm Wichmann beaufsichtigten den Einbau persönlich. Per Kranwagen und mit 18 Meter Auslegerlänge wurde erst die alte Brücke hochgehoben und dann die neue auf die Betonfundamente gesetzt. Das Einschwenken der Brücke war genau ausgemessen worden. Dabei hatte sich herausgestellt, dass ein Baum gefällt werden musste, wofür die Zustimmung des Grundbesitzers Joachim Kellermann von Schele eingeholt wurde.
Auftrag im Ort geblieben
Die Betonfundamente sind laut Ralf Haina vom Fachdienst Bauen und Planen der Gemeinde Bissendorf „noch top in Ordnung“. Haina zog ein sehr positives Fazit: „Nicht nur der Brückenaustausch lief schneller als gedacht, sondern die Zusammenarbeit mit den Unternehmen hat insgesamt wunderbar geklappt. Ziel war, die neue Brücke vor der Vegetationsperiode fertig zu bekommen.“ Ganz einsatzbereit war die Brücke allerdings noch nicht sofort: Es fehlen noch die Gitterroste für die Lauffläche. „Hier gab es eine Lieferverzögerung, wir rechnen aber stündlich damit“, sagte Falk Wichmann. Ihn freut vor allem, dass der Auftrag im Ort geblieben ist. Die Kosten betragen circa 15.000 Euro.
Auffällig ist an der neuen Brücke das 1,30 Meter hohe Geländer – hoch genug, dass kein Radfahrer darüber stürzen kann. Auch das Klettern ist dank der inzwischen standardmäßig eingesetzten senkrechten Gitterstäbe nicht mehr möglich. Ein wenig schmal wirkt die neue Brücke: 1 Meter breit ist die Lauffläche, nebeneinander kann man nicht gehen, und so mancher Radfahrer wird auch lieber schieben.
Für den Heimat- und Verkehrsverein Schledehausen vor Ort waren Gerhard Grieß und Harald Preuin. „Wir sind der Gemeinde sehr dankbar, dass sie so schnell reagiert hat, nachdem wir festgestellt hatten, dass die Brücke marode war“, sagte Preuin und hoffte, dass „die neue Brücke mindestens genauso lange hält wie die alte“.