Am 2. Februar trat die Gebietskooperation Artland/Hase im Rathaus der Samtgemeinde Bersenbrück zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen. Auf Einladung des Natur- und Unesco-Geoparks Terra-Vita trafen sich Vertreter der Landnutzer, Grundeigentümer und Gewässerbewirtschafter, um gemeinsam auszuloten, welche speziellen Fördertöpfe für das Schutzgebietsnetz Natura 2000 (FFH und Vogelschutzgebiete) der EU angezapft werden können.
Die Kooperation nimmt ihre Arbeit parallel zu den in den kommenden beiden Jahren anstehenden Schutzgebietsausweisungen des Landkreises auf. Hartmut Escher, Geschäftsführer von Terra-Vita und Fachdienstleiter Umwelt beim Landkreis Osnabrück betont: „Die Kooperation wird ausdrücklich keine hoheitlichen Funktionen übernehmen, sondern agiert flankierend und unterstützend im Sinne der durch die kommenden Schutzgebietsverordnungen betroffenen Landnutzer. Die hoheitlichen Aufgaben werden dagegen durch den zuständigen Landkreis Osnabrück mit seiner unteren Naturschutzbehörde bearbeitet.“
Terra-Vita hatte Ende 2016 einen Förderbescheid des Landes Niedersachsen für zwei Gebietskooperationen in Höhe von rund 750000 Euro erhalten. So können in der Kooperation Artland/Hase und darüber hinaus in einer zweiten Kooperation Teutoburger Wald/Wiehengebirge für die Laufzeit von knapp sechs Jahren Gebietsmanager eingestellt werden, die am 1. März dieses Jahres ihre Arbeit aufnehmen werden.
Samtgemeindebürgermeister Horst Baier legt Wert auf die Feststellung, dass der Gebietsmanager sein Büro im Nordkreis und damit in der Projektregion Artland mit den Kooperationspartnern beziehen wird. „Wir wollen durch die Verortung am Alfsee unter anderem Synergieeffekte mit einer zweiten erwarteten Stelle zur Betreuung des Alfsees an der dortigen biologischen Station nutzen“, erklärt er.
In der konstituierenden Sitzung wurden erste Projektideen entwickelt, die der Gebietsmanager in den kommenden Jahren in den FFH-Gebieten angehen kann. So könnte zum Beispiel ein Vorhaben zur Bekämpfung gebietsfremder, invasiver Arten gestartet werden, ebenso wie die Entwicklung von schonenden Verfahren zur Gewässerunterhaltung. Für entstehende Mehrkosten soll der Gebietsmanager entsprechende Fördermittel einwerben. Er soll aber auch die Gebietskooperation als kommunikatives Netzwerk der FFH-Betroffenen mit Leben füllen.