Viermal pro Woche können Eltern mit Kindern ab acht Jahren an der spannenden Mitmachaktion zum Thema Mikroplastik teilnehmen. Dabei erfahren sie, was das mit den Löffelenten auf dem Alfsee zu tun hat.
Karina Meyer studiert Umwelt, Naturschutz und Nachhaltigkeitsbildung an der Universität Hildesheim und führt für ihre Masterarbeit die kostenlose Mitmachaktion an der Biologischen Station Haseniederung am Alfsee durch. An vier Nachmittagen pro Woche können Familien mit ihr zusammen Wasserproben aus dem Alfsee unter dem Mikroskop betrachten. Dabei lassen sich Mikroplastikteile entdecken, ein eher trauriger, aber dennoch wichtiger Wow-Effekt, erklärt die Studentin.
Auf ihrem Weg durch verschiedene Städte nimmt die Hase auch Wasser aus deren Kläranlagen mit, direkt vor Bersenbrück eben aus Osnabrück und Bramsche. In dem grundsätzlich geklärten Wasser befinden sich allerdings Fasern von Mikroplastikteilen, die aus verschiedenen menschlichen Lebensbereichen stammen. Über die Hase werden sie in den Alfsee transportiert und landen dort in den Mägen der Fische und Wasservögel wie etwa der Löffelente. Die Löffelentenpopulation am Alfsee hat seit 26 Jahren aufgrund ihrer Größe von mehr als 400 Tieren sogar internationale Bedeutung.
Mikroplastikproben unter dem Mikroskop
Was die Löffelenten mit dem Menschen gemeinsam haben, erfahren die teilnehmenden Familien durch unterhaltsame und lehrreiche Spiele. Dazwischen bleibt Zeit, um die Mikroplastikproben unter dem Mikroskop zu betrachten. Außerdem stellt Karina Meyer alltägliche Produkte vor, in denen Mikroplastik vorkommt, etwa im Sanitär- und Körperpflegebereich.
Dafür gibt es auch plastikfreie Alternativen – entweder im Drogeriemarkt oder man stellt sie selber her. Für beide Varianten bekommen Eltern und Kinder Tipps, Hinweise und Rezepte mit auf den Weg in einen vielleicht etwas mikroplastikreduzierten Alltag. Zudem füllen die Erwachsenen ebenso wie die Kinder altersgemäße Fragebögen aus, die ihr Wissen zum Thema und zum persönliches Umgang mit dem Problem deutlich machen. Schließlich können sich die Familien einige Punkte aussuchen, die sie im häuslichen Alltag zur Vermeidung von Mikroplastik-Abfall umsetzen möchten.
Die Auswertung der Fragebögen und die Rückmeldungen der teilnehmenden Familien verwendet Karina Meyer für ihre Masterarbeit. Bis jetzt waren die durchweg positiv, hat die Studentin festgestellt. Die Mischung aus Aufklärung, Information, spielerischen Elementen und durchführbaren Tipps für den eigenen Alltag hätten die Familien begeistert. Dass Eltern und Kinder die Aufgaben gemeinsam bewältigen, bringe viel Spaß in die Mitmach-Aktion. Und auch der Lerneffekt sei – unabhängig vom Alter – nicht zu unterschätzen. Wer möchte schon eine Fischmahlzeit mit Mikroplastik verzehren und ebenso wenig sollen aus den Löffelenten Plastik-Löffelenten werden, wie die originelle, aber auch drastische Zeichnung auf den Flyern suggeriert, die Karina Meyer an verschiedenen Orten ausgelegt hat.
Die Mitmach-Aktion findet bei gutem Wetter ohne Regen auf dem Gelände der Biologischen Station Haseniederung, Alfseestraße 291 in Alfhausen statt, montags bis donnerstags jeweils von 14 bis 16 Uhr, noch die ganzen Sommerferien.