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"Gehrda" wird Vorbild Bersenbrück: Geld für Quartiersmanagement in vier Orten

Von Martin Schmitz | 08.07.2019, 20:05 Uhr

Mit insgesamt vier Millionen Euro will das Land Niedersachsen Projekte fördern, die den sozialen Zusammenhalt in Wohnquartieren verbessern sollen. 133.000 Euro davon sollen in die Samtgemeinde Bersenbrück fließen, teilt der SPD-Landtagsabgeordnete Guido Pott mit. Es geht um Projekte in Eggermühlen, Rieste und Bersenbrück nach dem Vorbild des Gehrder Dorftreffs.

Das Geld fließe für 39 Projekte, die am Wettbewerb „Gute Nachbarschaft 2019“ teilgenommen hätten. Zum dirten mal hat das Land damit diesen Wettbewerb für Modellförderung in Gemeinwesenarbeit und Quartiersmanagement ausgeschrieben. Eine Jury aus Fachleuten, Verbandsvertretern und vom Umwelt- und Bauministerium habe aus 69 Anträgen ausgesucht.

Dass auch die Samtgemeinde Bersenbrück dabei sei, sei "ein Beleg für die hervorragende Arbeit, die dort für die Menschen vor Ort geleistet wird,“ so Pott in seiner Pressemitteilung. Die SPD/CDU-geführte Landesregierung habe die Mittel für soziale Stadtentwicklung in Niedersachsen deutlich erhöht.

Samtgemeindebürgermeister Horst Baier freut sich über den Zuschlag und dankt der Seniorenbeauftragten Gabriele Linster für ihr Engagement bei der Antragstellung. Die 133.000 fließen für die Errichtung von Dorftreffs in Eggermühlen, Rieste und Bersenbrück, plus eine Verlängerung des bereits laufenden Dorftreffprojekts in Gehrde. Die Samtgemeinde und die Mitgliedsgemeinden müssten einen Eigenanteil von 44.000 Euro ergänzen.

Für Integration und gegen Vereinsamung

Dadurch können die guten Erfahrungen des Dorftreffs „Gehrda“ auf andere Gemeinden übertragen werden, fährt Baier fort. Die Projekte sollen ab dem 1. August umgesetzt werden und hätten eine Laufzeit von einem Jahr. Mit dem Geld solle geringfügig beschäftigtes Personal wie in Gehrde eingestellt werden. Weiterhin seien Räume zu mieten und einzurichten.

„Um kleine Orte lebendig zu halten, ist die Schaffung von Anlaufstellen für Bürger mit Angeboten verschiedenster Art sehr wichtig“, erklärt Baier dazu. Damit könne die Integration von Zuzüglern gestärkt und der Vereinsamung insbesonderer älterer Menschen entgegengewirkt werden. Die Treffs könnte aber auch das soziale Engagement im Dorf oder im Viertel stärken.

„Das Beispiel in Gehrde hat aber gezeigt, dass es einer hauptamtlichen Struktur bedarf. Dies wird durch das Land jetzt ermöglicht“, erläutert Baier.

Die Seniorenbauftragte Linster müsse nun mit den Gemeinden die Umsetzung in die Wege leiten und Personal suchen. In Bersenbrück könne ein Treff im Tennishaus im Quartier „Am Brink“ entstehen. In Rieste seien Vorgespräche mit der Hase-Wohnbau GmbH und Herbert Biestmann-Kotte über die Bereitstellung von Räumen geführt worden. Baier hofft auf die Stärkung des Zusammenhalts in den jeweiligen Mitgliedsgemeinden und auf einen besseren Zugang zu allen Bevölkerungsgruppen.

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