„Weiter als 20 Minuten durfte ich nicht weg sein vom Krankenhaus“, erinnert sich Dr. Karl Raupach. Einer der bekanntesten Gynäkologen des Altkreises Bersenbrück wird am 7. Juli 80 Jahre alt.
Am 7. Juli 1939 wurde er als drittes Kind seiner Eltern Hans und Elfriede Raupach in Neufriedrichsrode/Ostpreußen geboren und kam durch die Kriegswirren über Schleswig-Holstein nach Lengerich. Nach der Grundschulzeit ging er auf das Gymnasium in Tecklenburg und später zum Studium nach Münster.
Schon in Lengerich lernte er die Kindergarten- und Vorschulleiterin Irmelind Wehrmeyer kennen und lieben. 1964 heirateten sie. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor, Katja, Regine, Julia und Hans.
1965 machte Raupach sein Examen, promovierte und ging als Assistenzarzt nach Herne. Von dort ging es als wissenschaftlicher Assistent an die Uni Bonn und später weiter zur Frauenklinik nach Osnabrück als gynäkologischer Oberarzt. Auch dort hielt es ihn nicht lange, er wurde an das Landeskrankenhaus in Sanderbusch bei Wilhelmshafen berufen.
Eigene Abteilung aufgebaut
1974 wurde ihm angeboten, am Marienhospital Ankum-Bersenbrück als Belegarzt eine Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie aufzubauen. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten entstand unter seiner Leitung eine Entbindungsabteilung mit zwei Entbindungsräumen, Hebammenzimmer und Versorgungsräumen, die im Raum Ankum/Bersenbrück und darüber hinaus einmalig war. Im Laufe der 30 Jahre, die Raupach am Marienhospital tätig war, erwarb sich diese Abteilung und ihr Leiter einen ausgezeichneten Ruf .
Es habe ihm nie etwas ausgemacht immer im Dienst, immer für „seine Frauen“ erreichbar zu sein. Doch er sieht sich nicht als „Einzelkämpfer“, jede Abteilung sei nur so gut, wie das Team, das dahinter stehe.
Da habe er sich immer auf die Einsatzbereitschaft und Kooperation seiner Assistenzärzte, Kollegen und der Hebammen verlassen können. Über 15000 Geburten und 17500 Operationen hattete der Gynäkologe 2004 hintersich gebracht, bis er nach 30 Jahren am Marienhospital in den Ruhestand ging. Er habe seine Entscheidung für Ankum nie bereut.
Jäger und Familienmensch
Während seiner knapp bemessenen Freizeit war er ein begeisterter Jäger, der in der mit mehreren Freunden gepachteten Jagd in Höckel gerne den Tauben nachstellte, sich liebevoll um seine Pferde kümmerte und wenn noch Zeit, war Golf oder Tennis spielte. Nach 15 Jahren im Ruhestand, ist alles um ihn herum etwas ruhiger geworden, das Laufen fällt inzwischen schwer.
Seinen 80. Geburtstag feiert Karl Raupach daher zu Hause in Ankum-Westerholte, wo er und seine Frau ein Fachwerkhaus zu einem Schmuckstück umgebaut haben, im Kreise seiner Familie und seiner inzwischen zehn Enkelkinder.