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Regatta mit Modellyachten Bad Essener mit der „Flotten Lotte“ unterwegs in Hüde

Von Reinhold Dufner, Reinhold Dufner | 10.04.2016, 20:08 Uhr

Besucher des Dümmers konnten einen kleinen Vorgeschmack auf die bevorstehende Segelsaison bekommen: Beim „Warming-up mit Mini-Cup“ von Seglervereinigung Hüde (SVH) und Bielefelder Segelclubs (BSC) stachen 20 Modellyachten in See.

Beim „Warming-up mit Mini-Cup“, der gemeinsamen Saison-Auftaktveranstaltung von Seglervereinigung Hüde (SVH) und Bielefelder Segelclubs (BSC), stachen jetzt rund 20 funkgesteuerte Modellyachten in See, um bei fantastischem Wetter und guten Segelbedingungen („Kein Kraut im Wasser“) in den verschiedenen Klassen ihre Sieger zu ermitteln.

Bei der Regatta unter der umsichtigen Leitung von Wettfahrtleiter Cornels Latsch vom Bielefelder Segelclub bestand die neue Start“maschine“ ihre Feuerprobe. Auf das Rückwärts-Zählen im Zehnsekunden- und dann, von zehn auf Start, im Sekundentakt - kann aber, trotz der neuen Errungenschaft mit flotter Musik, nicht verzichtet werden.

„Flotte Lotte“ aus Bad Essen

Vor dem Hafen des BSC war ein sogenannter „up-and-down-Kurs“ ausgelegt worden. Nach der ersten von acht Wettfahrten, von denen sechs gewertet wurden, musste Klaus Höcker aus Bad Essen als Meldestelle, Tonnenausleger und Retter mit seiner „Flotten Lotte“, einer Optimisten-Jolle, eine Kurskorrektur vornehmen, weil sich der Wind gedreht hatte. „Haben gar keine Kreuz drin,“ stellte der Ex-Lemförder fest, der in der Dümmer-Region aufgewachsen ist.

Die Modellyachten lockten zahlreiche Schaulustige in die Häfen, in denen noch die Saisonvorbereitungen liefen. An den Steuerleuten der Modelle, die im Sommer „echte“ Boote segeln, gingen diese unüberhörbaren Aktivitäten allerdings vorbei.

Seglerisches Können gefragt

Sie mussten sich voll auf ihren Job an den Hebeln der Fernbedienung konzentrieren, der viel Feingefühl und seglerisches Können verlangt. Natürlich spielt auch die Taktik – wie bei einer richtigen Regatta – eine große Rolle und kann über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Cornels Latsch war bei der Siegerehrung auf der Terrasse der Seglervereinigung Hüde jedenfalls hoch zufrieden: „Es war eine tolle Werbung für den Sport und die Vereine.“ Ein Wermutstropfen: Von seinem Verein hatten nur wenige Mitglieder bei diesem „Schach auf dem Wasser“ die Segel gesetzt.

German Open am Dümmer

RC (Radio-controlled)-Segeln erfreut sich auch am Dümmer immer größerer Beliebtheit. Im August werden hier erneut die German Open der RC Laser ausgetragen. Dieser Mini-Laser ist die funkgesteuerte Version der olympischen Laser-Jolle im Maßstab 1:4.

Ebenso wie beim großen Vorbild handelt es sich beim RC Laser um eine strikte One-Design-Regattaklasse, in der seit 1995 Regatten gesegelt werden. Seitdem haben sich diese Modellsegelboote über den ganzen Globus verbreitet.

Schwerpunkt in der Region

In Europa existieren die größten Flotten in Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden und Schweden. In Deutschland wird die Klasse seit 2000 gesegelt. Es gibt zur Zeit etwa 120 Boote. Die Schwerpunkte der Regattaaktivitäten liegen nach Auskunft des Deutschen Segler-Verbandes (DSV) in Hamburg, dem Dümmer, in Berlin und der Region Hannover.

Saisonhöhepunkt sind die seit 2013 alljährlich stattfindenden „German Open“ auf dem Dümmer. Diese Modellyachten haben übrigens keinen Motor, nur Segel und Ruder können ferngesteuert werden.

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