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Expertise vorgestellt Studie: Wiese ist für Oberschule Artland geeignet

Von Christian Geers | 07.09.2013, 19:09 Uhr

Ein rund drei Hektar großes Gelände hinter dem Artland-Gymnasium Quakenbrück (AGQ) ist grundsätzlich für den Neubau der Oberschule Artland geeignet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Machbarkeitsstudie, die die Samtgemeinde Artland in Auftrag gegeben hat und die im Bauausschuss des Artländer Rates am Donnerstagabend erstmals vorgestellt wurde.

Frank Wuller, Leiter des Fachbereichs Planen und Bauen und Erster Samtgemeinderat, präsentierte den Ausschussmitgliedern die Expertise des Münsteraner Architekturbüros Stefan Schopmeyer. Dieser hatte der Samtgemeinde bereits vor zwei Jahren nach Begutachtung der renovierungsbedürftigen Oberschulgebäude an Jahnstraße und Von-Steuben-Allee empfohlen, einen Schulneubau einer Sanierung vorzuziehen.

„Das ist leicht gesagt. Aber wenn über einen Neubau nachgedacht wird, stellt sich auch die Frage, ob es nicht auch einen geeigneteren Standort gibt“, so Wuller. Deshalb habe man das Büro mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt.

Untersucht werden sollte die drei Hektar große Freifläche hinter dem Gymnasium, zwischen Bundesstraße 68 im Osten, der Deichhase im Norden, dem Artland-Gymnasium im Süden und dem Wohngebiet im Westen gelegen. „Ein idyllischer Ort“, schreibt Schopmeyer, „der sich für die Etablierung eines Schulcampus empfiehlt.“

Die Vorgaben: Die Samtgemeinde Artland gab dem Architekten vor, eine vier- bis fünfzügige Schule für die Jahrgänge fünf bis zehn nach dem Lernhausprinzip zu planen. Eine Turnhalle sei wegen der vorhandenen Sportanlagen in fußläufiger Entfernung nicht nötig, auch auf eine Aula könne verzichtet werden angesichts der Nähe zum Artland-Gymnasium. Dort errichtet der Landkreis zurzeit einen Neubau. Eine zu planende Mensa stünde dagegen beiden Schulen zur Verfügung, um Synergieeffekte zu nutzen. 100 Parkplätze sollen Schülern und Lehrern zur Verfügung stehen.

Die Expertise: Nach Meinung des Architekten ist die Freifläche günstig gelegen. Sie liege zwar etwas tiefer, was möglicherweise zu verstärkten Aufwendungen bei der Gründung führen könnte. Hier biete sich eine leichtere Bauweise an, die auch wirtschaftlicher ausfallen könnte.

Das Artland-Gymnasium mit seinen Hauptbauten bietet laut Expertise die Basis für den Schulcampus. Dessen Zentrum könnte zwischen dem AGQ und der neuen Oberschule liegen.

Der Entwurf sieht für eine neue Oberschule zwei Baukörper vor: einen eingeschossigen Mensabau, der als Anlaufpunkt für Oberschule und Gymnasium dienen kann. Daran schließt sich ein zweigeschossiger Fachklassentrakt an, der außerdem die Verwaltung und Freizonen beherbergt. In „Fingerform“ folgt das „pädagogische Herzstück“, die zweigeschossigen Lernhäuser, in denen jeweils zwei Jahrgänge untergebracht werden. Diese sind für eine Vierzügigkeit ausgelegt, können aber bei Bedarf erweitert werden. Ein neuer Parkplatz östlich des Gymnasiums, ausgelegt für 100 Autos, ist für beide Schulen gedacht.

Die Erschließung des Schulcampus erfolgt nicht wie bisher über die Straßen Am Deich, Wiesenstraße und Theisstraße, sondern über einen neuen Zubringer, der direkt an den Kreisel an der Badberger Straße angebunden wird. Entlang der Industriehallen stehe, so erläuterte Wuller, ein ausreichend großer Grünstreifen zur Verfügung. Die Straße wäre breit genug und ermögliche auch einen Begegnungsverkehr von Bussen.

Ein Neubau der Oberschule an anderer Stelle bringe den Vorteil mit sich, dass es für die Schüler während der Bauzeit keine Störungen gebe und kein Provisorium geschaffen werden müsse. Die Flächen an der Jahnstraße stünden für eine neue Nutzung zur Verfügung „und könnten Einnahmen generieren“, die wiederum für den Neubau zur Verfügung stünden. Ein Schulneubau, so fasste der Fachbereichsleiter die Machbarkeitsstudie zusammen, „ist an dieser Stelle grundsätzlich möglich“.

Der Architekt schreibt selbst, dass die Ansiedlung der Oberschule in unmittelbarer Nachbarschaft des Gymnasiums nicht nur Erfolg versprechend, sondern mit Blick auf die Verbesserung der Erschließung und die zu erwartenden Synergieeffekte wünschenswert sei. Das Fazit lautet wörtlich: „Der Ort passt, das Umfeld passt, die Dimensionen und die Perspektiven passen.“

Ausdrücklich weist der Architekt in seiner Zusammenfassung darauf hin, dass seine Studie kein Entwurfsvorschlag sei, sondern nur die baulichen Möglichkeiten veranschauliche.

Der Bauausschuss nahm die Ausführungen ohne Aussprache zur Kenntnis. Zunächst wollen die fünf Fraktionen des Samtgemeinderates darüber diskutieren. „Welchen Entschluss es gibt und welchen Beschluss wir fassen, wird sich dann zeigen“, sagte Ausschussvorsitzender Wolfgang Becker.

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