25 Baudenkmäler im Artland öffnen beim Kulturschatz Artland Live am 9. und 10. September 2023 ihre Türen für Besucher. Auch Stephanie Schulte zu Holsten präsentiert an diesen Tagen ihren Artländer Bauernhof im Menslager Ortsteil Renslage.
Stephanie Schulte zu Holsten hat eine besondere Biografie, wodurch sie ihren Vater Axel Wachhorst-Ellerkamp erst spät kennenlernte und so 2021 unverhofft zur Hoferbin wurde. Das Anwesen wurde 1819 errichtet. Nach einem Großbrand im Jahre 1953, wurde das Haupthaus wieder neu errichtet und in den 1960er Jahren als Pension Erlenhof Renslage betrieben.

Der Hof bietet der 28-jährigem Krankenschwester und ihrem Mann Steffen, ein staatlich geprüfter Agrarbetriebswirt, ganz neue berufliche Chancen und Umnutzungsmöglichkeiten.
Das Paar hat das Ackerland verpachtet, will aber das Grünland und den Forst weiter bewirtschaften. Auf der ehemaligen Viehdiele des Haupthauses ist eine Fahrschule für Berufskraftfahrer und eine Erste-Hilfe-Schule geplant, die das Ehepaar aufgrund ihrer Zusatzqualifikationen selbst aufbauen und betreiben werden.

Seit Mai 2023 bewohnt das Ehepaar mit seinen beiden Kindern bereits den umgebauten Kuhstall neben Stephanie Schulte zu Holstens Tante, die ebenfalls in einem 100 Quadratmeter großen, sanierten Wohnbereich lebt.
Beim Kulturschatz Artland Live am 9. und 10. September 2023 laden Schulte zu Holstens auf ihrem Anwesen an der Renslager Straße 4 zur Hofführung, zum Bauernmarkt und zu Kutschfahrten ein. Am Samstag von 14 bis 18 Uhr und am Sonntag von 11 bis 18 Uhr stellen dort auch der Monumentendienst, die Landwirtschaftskammer und das Amt für regionale Landesentwicklung ihre Arbeit. Es können auch noch 24 weitere offene Denkmale an diesem Wochenende im Artland besucht werden.
Ende 2024 planen Schulte zu Holstens ihren Umzug in den 350 Quadratmeter großen Wohntrakt, der bis dahin ebenso wie der benachbarte 300 Quadratmeter große Wirtschaftstrakt saniert sein soll. „Der Monumentendienst hat Gutachten erstellt, daran orientieren wir uns. Denn es sollen alle Mängel behoben werden“, sagt Stephanie Schulte zu Holsten über die Sanierungsplane.
„Wir beginnen mit dem Rückbau des Wirtschaftstraktes. Die Anbindungsplätze der Kühe auf der Tenne, die alte Ölheizung und die Wand im Elektroraum wurden entfernt“, zählt sie auf. Die großen, schweren Eichenmöbel aus dem Wohntrakt werden zu nächst im Container zwischengelagert. „Die stellen wir später in unsere Wohnung“, so Stephanie Schulte zu Holsten weiter.
Spannende Zeitreise in die Familiengeschichte
Sie freue sich über jedes Fundstück im Haus, weil sie dadurch die Geschichte ihrer väterlichen Familie kennenlerne. Auch andere Gegenstände wie ein Spinnrad, ein Fußwärmer für die Kirche, ein Nagelbrett zur Leinenherstellung, das familiäre Wagenschild und die Familientruhen erlaubten ihr eine abenteuerliche Zeitreise in die Vergangenheit.

Durch die Spurensuche fühlt sich Stephanie Schulte zu Holsten ihrem Vater eng verbunden. Aber auch ihre Liebe zu Pferden und Hunden will sie als Erinnerung an ihren Vater pflegen, macht sie zu einem Teil ihres väterlichen Erbes.

Fördermittel für die Sanierung aus verschiedenen Töpfen
Da die Gebäude unter Denkmalschutz stehen, könne das Paar die Sanierungskosten mit jährlich 9 Prozent abschreiben, berichtet Schulte zu Holsten. Weitere Förderungen gebe es vom Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Weser-Ems. Auch Mittel aus dem Programm Dorferneuerung stünden ihnen zur Verfügung, sodass bis zu 40 Prozent der Gesamtkosten refinanziert würden.
KFW-Fördermittel nutzten sie für die energetische Sanierung. Eine große Hackschnitzelheizung versorge bereits 13 Haushalte in der nahen Wohnsiedlung mit Wärme.