Neun Prozent aller Deutschen haben der Forsa-Umfrage zufolge bereits eine oder mehrere Inkassoforderungen erhalten. Das sind umgerechnet 5,8 Millionen Empfänger. Die Inkassounternehmen drohen allerdings häufig mit gerichtlicher Durchsetzung ihrer Ansprüche. Einige unseriöse Unternehmen fordern sogar Lohn- und Gehaltspfändungen oder Hausbesuche zur Pfändung von Wertsachen. „Empfänger fühlen sich dadurch genötigt zu zahlen, auch wenn sie die Forderung als unberechtigt ansehen“ , sagt Kathrin Körber Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen.
Verbraucher bekommen Tipps
Dem wollen die Verbraucherzentralen mit dem Inkasso-Check begegnen. Mit dieser Online-Soforthilfe bekommen Verbraucher weiterführende Tipps beim Umgang mit Inkassoschreiben. Dabei werden die Betroffenen online durch eine Reihe von Fragen geführt, wobei sie am Ende eine individuelle, rechtliche Erstinformation zu ihrem Fall erhalten. „Mit dem Inkasso-Check bieten wir Verbrauchern eine schnell zugängliche und jederzeit verfügbare Hilfestellung“, so Körber.
Auch Beratung vor Ort möglich
Handelt es sich um komplexe Sachverhalte oder bleiben nach Nutzung des Checks Fragen offen, können Verbraucher sich an ihre Verbraucherzentrale vor Ort wenden und dort eine unabhängige, persönliche Beratung in Anspruch nehmen. Der Inkasso-Check ist abrufbar unter www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/inkasso-check. Das Projekt wird durch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) gefördert.