Schnecken sind für Hobbygärtner und Kleingartenbesitzer ein großes Problem. Jungpflanzen und mühsam angelegte Gemüsebeete fallen ihnen als erstes zum Opfer. Wir fassen die wirksamsten Tipps gegen Schnecken für Sie zusammen.
Spanische Wegschnecke: Die Landplage im deutschen Garten
Die Spanische Wegschnecke ist die am weitesten verbreitete Schneckenart in Deutschlands Gärten. Sie gehört zu den Nacktschnecken, welche Gärtnern regelmäßig den Schlaf rauben. Besonders beliebt bei den Weichtieren sind Jungpflanzen und frisch angelegte Gemüsebeete.
Die Störenfriede erfreuen sich an dunklen, feuchten Orten und ausgiebigen Versteckmöglichkeiten im Beet. Unternimmt man nichts gegen die Nacktschnecken, können sie sich schnell zu einer echten Plage entwickeln und den Garten entstellen. Im besten Fall setzt ein vorausschauender Gärtner also bereits früher an.
Tigerschnecke, Laufenten und Hühner als natürliche Fressfeinde
Natürliche Feinde sind eine effektive Vorbeugung gegen die Schädlinge. Sind Nacktschnecken bei Gartenliebhabern noch ein unwillkommener Gast, so können andere Schneckenarten sich durchaus als hilfreich erweisen.
Laut dem Online-Gartenmagazin “Mein schöner Garten“ ist der Tigerschnegel ein echter Nützling, wenn es um den Kampf gegen die lästigen Gartenschnecken geht. Der nachtaktive Fressfeind gehört selbst zur Familie der Nacktschnecken, zieht auf seinem Speiseplan aber Algen, Mose, Pilze, tote Insekten und sogar die Eier und Jungtiere weit verbreiteter schädlicher Nacktschnecken vor. Hat der Tigerschnegel also erst in den eigenen Garten gefunden, sollte er am besten dort gehalten werden.

Andere Fressfeinde sind indische Laufenten und Khaki-Campell-Enten sowie Hühner, welche die Schnecken selbst und ihre Schneckeneier abpicken. Allerdings müssen die Tiere auch entsprechend artgerecht gehalten werden und sind für den Hobbygärtner somit auch mit einigem Aufwand verbunden.
Die große Weinbergschnecke frisst sich ebenfalls liebend gerne durch die Eier von unerwünschten Nacktschnecken. Sie lassen aber auch frische Pflanzen nicht unbeachtet.
Vorbeugung durch die richtige Pflege des Bodens
Darüber hinaus unterstützt die richtige Bodenpflege beim Vorbeugen der Schädlinge. Eine feinkrümlige und trockene Erde bietet Schneckeneiern und Jungschnecken wenig Schutzraum. Ein sonnig gelegenes Hochbeet erschwert zudem den Nacktschnecken den Weg zu den Pflanzen. Mit einer speziellen ökologischen Schutzummantelung aus dem Gartenfachhandel kann darüber hinaus am Hochbeet oder dem Blumentopf eine glatte, schneckenabweisende Schicht aufgetragen werden.
Bierfalle und Wolle nicht so wirksam wie oft behauptet
Sind die Schädlinge erst einmal da, gilt es, sie wieder loszuwerden. Dabei können Haushaltsmittel und Fachequipment helfen. Zu den geläufigsten Mitteln gehört die Bierfalle. Doch hier ist Vorsicht geboten, denn meist zieht das Bier noch weitere Schnecken an und vergrößert damit das Problem viel mehr.

Auch raue Materialien wie Schafswolle, Kalk, Sägespäne, Rindenmulch oder Mittel wie Kaffeesatz und Salz sind natürliche Mittel zur Schneckenbekämpfung. Die Materialien erschweren den Schnecken den Weg ins Beet. Kaffeesatz oder Salz sind zwar giftig für die Schnecken, aber nicht für die Umwelt. In jedem Fall verändern sich diese Materialien aber im Beet, sinken unter die Erde und müssen häufig ausgetauscht werden.
Besonders effektiv: Absammeln und Schneckenzaun
Eine der effektivsten Methoden der Schneckenbekämpfung ist immer noch die Handarbeit. Von feuchten Gegenständen wie altem Holz oder direkt von den Pflanzen können die Schnecken abgesammelt werden. Auf diesen lagern sie sich über Nacht schnell an. Das ist zwar mühsam, aber immer noch sehr wirksam. Außerdem können die Tiere so schonend umgesiedelt werden.

Der Schneckenzaun ist zusätzlich ein sehr verlässlicher Helfer. Ist der Zaun tief in der Erde verankert und hat oberhalb einen doppelten 30 Grad Winkel, bietet er durchaus verlässlichen Schutz vor den Nacktschnecken. Erhältlich ist ein Schneckenzaun im Gartenfachhandel. Rund um das Beet und die gefährdeten Pflanzen angebracht, hält er die Schädlinge von den empfindlichen Pflanzen fern.
Chemische Schädlingsbekämpfung mit Schneckenkorn
Ein weiteres beliebtes Mittel ist das Schneckenkorn. Die blauen Körner funktionieren als Giftköder für die Schnecken und töten diese, nachdem sie von ihnen gefressen wurden.
„Mein schöner Garten“ rät zu Bedacht bei der Auswahl des Schneckenkorns. Beim Wirkstoff Methiocarb sterben die Schnecken durch das starke Nervengift sofort. Nach einer Pflichtwartezeit von 14 Tagen können sie dann abgesammelt werden. Das Mittel sollte aber unbedingt von anderen Tieren wie Hunden oder Katzen ferngehalten werden.
Das Korn mit dem Wirkstoff Metaldehyd zerstört das Gewebe der Schnecke und führt durch Ausscheideversuche zu einer erhöhten Schleimproduktion. Es wirkt auch bei feuchtem Wetter, muss jedoch bei Regen öfter nachgestreut werden. Allerdings ist dieser Wirkstoff für Schneckenfeinde ungefährlich und für Hunde nur in großen Mengen schädlich. Die Gemüseernte wird davon nicht beeinflusst.
Auf welches Schneckenkorn die Wahl auch fällt: Je frühzeitiger im Jahr es ausgelegt wird, desto besser wird einer Plage in der Hochsaison vorgebeugt.