Die Corona-Pandemie hat dem Garten eine neue Bedeutung gegeben. Die Trends für das Jahr 2022 zeigen: Vor allem im Frühling und im Sommer wird sich sowohl das berufliche als auch das private Leben im Grünen abspielen.
Seit knapp zwei Jahren arbeiten viele Arbeitnehmer und Arbeitgeber aufgrund der Corona-Pandemie von Zuhause aus. Das Verständnis von der Büroarbeit hat sich dadurch noch einmal drastisch verändert, zuvor starre Strukturen brechen nach und nach auf. Das zeigt sich unter anderem daran, dass bei schönem Wetter viele Berufstätige kurzerhand nach draußen in den Garten oder auf die Terrasse umziehen.

Ganz gleich, wie die Corona-Pandemie in den kommenden Monaten verlaufen wird – schon jetzt ist klar, dass viele Arbeiter weiterhin im Homeoffice bleiben möchten. Somit wird der Trend zum Homeoffice im Garten – dem "Güro" – auch in diesem Jahr weiter fortgesetzt. Neben einem klassischen Garten oder einer Terrasse eignet sich auch eine kleine, gemütliche Hütte ideal zum Arbeiten. Wichtig ist ein möglichst ruhiger, windgeschützter Ort, der an sonnigen Tagen genügend Schatten bietet.
Draußen im Wohnzimmer
Der Garten sollte aber nicht nur ein Ort der Arbeit sein, sondern auch ein Ort der Entspannung. Im Lockdown fingen viele Menschen damit an, ihren Garten zu verschönern und auszubauen. Auch dieser Trend geht in diesem Jahr weiter. Ganz vorne mit dabei: das Freiluft-Wohnzimmer. Als Untergrund eignet sich etwa ein wasserfester Teppich, der UV-Strahlung und Feuchtigkeit aushält. Aber auch Steine, Holz oder Fliesen sind eine Möglichkeit.

Das Wichtigste aber ist die Einrichtung. Egal ob Hängematte, Sitzkissen oder eine komplette Sofalandschaft. Hauptsache, es ist gemütlich. Bei Gartenmöbeln empfehlen sich witterungsbeständige Objekte, die darüber hinaus besonders pflegeleicht sind. Bei Möbeln aus echtem Holz eignen sich vor allem Eiche, Akazie und Robinie. Diese sind äußerst robust und langlebig.
Mit Upcycling weniger Müll produzieren
Wegwerfen ist out, wiederverwenden ist in: Was vermeintlich in die Tonne gehört, kann vielerorts noch eine (neue) Verwendung finden. Da macht auch der heimische Garten keinen Unterschied. Bauschutt, wie beispielsweise alte Ziegelsteine, eignen sich wunderbar, um ein Insektenhotel aufzubauen. Alte Plastikflaschen mit abgesägtem Hals werden zum Blumentopf. Auch alte Möbelstücke können in einen Garten integriert werden und damit die herkömmliche Deko aus dem Einzelhandel ersetzen. Ein rostiges Fahrrad als Rosenbogen oder ein alter Tisch als Blumenaltar – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
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Die Natur in den Garten holen
Der Klimawandel und die Abholzung macht der Insektenwelt das Leben schwer. Auch Vögel haben immer größere Schwierigkeiten, geeignete Orte zum Leben und Brüten zu finden. Garten- und Tierfreunde können ihrer Umwelt aber unter die Arme greifen. Ganz klassisch eignen sich dazu Insektenhotels, die entweder im Einzelhandel gekauft oder aber ganz einfach selbst gebaut werden können (siehe Upcycling). Eine andere Möglichkeit sind Totholzhecken. Hier finden gleich mehrere Tiere ein Zuhause, so zum Beispiel der Igel. Aber auch Vögel finden mit Sicherheit einen passenden Platz für den Nestbau.

Vom Gärtner zum Selbstversorger
Immer mehr Menschen legen bei Lebensmitteln Wert auf Bio-Qualität. Die Frage, woher was kommt und womit es behandelt wurde, stellt sich aber gar nicht erst, wenn man Obst und Gemüse für den Eigenbedarf anbaut. Mit entsprechendem Saatgut können Gärtner zum Selbstversorger werden und erleben mitunter ganz neue Geschmackserlebnisse. Denn das Obst und Gemüse schmeckt nach der eigenen Ernte besonders gut.
Für eine langfristige Selbstversorgung empfiehlt sich eine Kombination aus früh- und spät reifenden Gemüsesorten. Wichtig ist, unverträgliche Gemüsesorten nicht nebeneinanderzusetzen. Dabei gilt es folgende Fruchtfolge zu beachten: Gemüsesorten mit hohem Nährstoffbedarf wie Kohl, Kartoffeln und Sellerie müssen im nächsten Jahr von anspruchsloseren Pflanzen wie Bohnen, Erbsen und Möhren abgelöst und an anderer Stelle gepflanzt werden. Somit wird der Boden nicht zu stark ausgelaugt.

Zudem sollte bei der Standortwahl darauf geachtet werden, dass sich in der Nähe des Beetes ein Wasseranschluss befindet. Das Beet selbst sollte windgeschützt, aber luftig sein und in einer Nord-Süd-Ausrichtung stehen, damit die Pflanzen genügend Sonne bekommen. Für natürlichen Windschutz sorgen beispielsweise Beerensträucher.
Für angehende Gärtner, die noch nicht über viel Vorwissen verfügen, eignen sich folgende pflegeleichte Gemüsesorten: Radieschen, Möhren, Kohlrabi, Salate (Feldsalat, Pflücksalat, Rucola), Kartoffeln, Zuckerschoten, Rhabarber, Zucchini, Buschbohnen, Kürbis, Zwiebeln, Spinat und Mangold.