Viel Grün, hübsche Villen, schöne Ausblick: Einen Rundgang um die Außenalster im Hamburger Zentrum sollten sich Besucher nicht entgehen lassen.
Welche Stadt der Welt leistet sich schon einen 165 Hektar großen künstlichen See mitten in bester und teuerster Innenstadtlage? Nun gut, als die Hamburger Binnen-und Außenalster im Jahre 1235 aufgestaut wurden, waren auch in Hamburg die Immobilienpreise noch nicht so hoch wie heute. . . Jetzt sind die Gebiete rund um den Innenstadtsee begehrte und teure Wohnlagen. Doch der Blick aufs Wasser ist nicht exklusiv: Dank der durch und durch demokratischen Gesinnung der Hamburger sind die Uferlagen schon lange nicht mehr im Privatbesitz, sondern bieten mitten in der City die Möglichkeit, auf einem 7,4 Kilometer langen Kurs die Außenalster zu umrunden. Wer es eilig hat, fährt mit dem Fahrrad oder joggt zur besten „seeandbeseen“-Zeit – diese ist am Samstagmorgen - um den See. Gemütlicher und entspannter ist aber ein langer Spaziergang mit vielen (kulinarischen) Unterbrechungen und perfekten Blicken auf die Silhouette der Hamburger Innenstadt – immer linksherum.
Literaturhauscafé(Uhlenhorst): Wer einmal in der prachtvollen Villa am Schwanenwik gespeist oder eine Lesung erlebt hat, kommt immer wieder.Alsterperle(Uhlenhorst): das Gegenstück zur Strandperle an der Elbe: guter Kaffee und Imbissgerichte aus einem alten Toilettenhaus heraus. Bobby Reich (Winterhude): Ruderboote, Kanus und „Draussen-nur-Kännchen“-Flair mit romantischem Blick über die Alster.AlsterCliff(Harvestehude): „Sehen und Gesehen werden“ drinnen, draußen und auf dem Holzsteg.Restaurant Lakeside des Fontenay Hotels (Harvestehude): Gourmetrestaurant mit Dachterrasse und spektakulärem Blick über die Alster.Weitere Informationen: www.hamburg-tourism.de
Startpunkt Hauptbahnhof
Idealer Startpunkt für eine Alster-Umrundung ist der Hauptbahnhof mitten in der City. Von hier erreicht man das Lieblingsgewässer der HamburgerInnen am noblen Hotel Atlantic vorbei nach nur fünf 5 Minuten Fußweg. Oder man deckt sich vorab in den Geschäften der parallel verlaufenden Langen Reihe mit Picknickproviant ein. Den bekanntlich besten Kuchen gibt es dort im Café Gnosa unter einem Regenbogen. Wer früh morgens startet, frühstückt etwas weiter am Schwanenwik im Literaturhauscafé reichlich und intellektuell. Mit weniger Zeit reicht auch ein Cappuccino mit Croissant an der Alsterperle gegenüber – dafür aber mit fantastischem Blick auf die Stadt. Etwas weiter nach Norden passiert man die noblen Hamburger Ruderclubs, das Gästehaus des Hamburger Senates, in dem schon Königin Elizabeth II und der Dalai Lama übernachteten, und den Feenteich, um den sich die wohl teuersten Villen der Stadt gruppieren. Mit der „Blauen Moschee“ erreicht man mitten in Hamburg ein kleines Stück Orient mit Minaretten, arabischen Kalligraphien auf Kachelmosaiken und einer himmelblauen Kuppel.

Mit dem Kanu auf Erlebnistour
Nach einem kurzen Abstecher nach Winterhude (gerne bis an den Mühlenkamp durchgehen und wieder etwas ins Stadtleben des „NottingHills“ von Hamburg eintauchen) erreicht man das Nordende des Sees mit einem perfekten Blick von der „Fernsichtbrücke“ auf die Stadt. Sportliche Spaziergänger leihen sich etwas weiter bei „Bobby Reich“ ein Kanu und entdecken den Flusslauf der Alster und die Kanäle ringsum vom Wasser aus. Es ist die beste Möglichkeit, sich auch die herrlichen Hintergärten der Villen anzuschauen.
Vorbei am Ägyptischen Konsulat geht es dann wieder nach Süden ins „Alstervorland“. Nach einem Kaffee oder Alsterwasser - so nennen die Hamburger ihr Radler - auf dem Steg des „AlsterCliff“ oder einem Nickerchen auf einem der berühmten und begehrten weißen Parkstühle, führt der Endspurt der Tour immer entlang des Sees und vorbei an der ebenfalls weiß gestrichenen „Jil Sander Villa“, der Hochschule für Musik und Theater bis zum neuen Luxushotel „The Fontenay“ mit seiner Dachterrasse und dem Restaurant „Lakeside“ mit spektakulärem Blick über die Alster. Gleich hinter Hamburgs „Weißem Haus“, dem ehemaligen Generalkonsulat der USA, gelangt man gestärkt und schnell wieder zurück in den Trubel der Großstadt.
Nostalgie pur
Wem diese, eigentlich bequem an einem Vor-oder Nachmittag zu bewältigende, Tour dann doch zu anstrengend ist, der nimmt ab Jungfernstieg einfach einen der nostalgischen Alsterdampfer der ATG für eine Alsterkreuzfahrt, auf der man im „Hop-on Hop-off-Verfahren“ an vielen der genannten Stellen aus- und einsteigen kann.

Eine sehr hanseatische Art, die Alster zu erleben und mit etwas mehr Distanz ist eine Tour mit dem Segelboot. Diese können zum Beispiel bei „Käpt´n Prüsse“ direkt vor dem Hotel Atlantic gemietet werden Aber Achtung: Man sollte schon geübt sein, denn zwischen den Häusern und mitten in der Stadt sind die Windverhältnisse oft schwierig und ständig wechselnd.