Frühlingserwachen in Österreich Tipps und Termine für Salzburg

Von Emil Noren | 13.03.2023, 06:00 Uhr 1 Leserkommentar

Salzburg hat einiges vorzuweisen: Die Stadt ist Festspielstadt und Geburtsstadt von Wolfgang Amadeus Mozart. Doch es gibt nicht nur musikalische Gründe, die für einen Besuch.

Die Stadt ist klein, aber weltberühmt. Salzburg hat knapp 155.000 Einwohner, spielt aber im Konzert der Großen die erste Geige, was nicht nur Mozart und Karajan zu verdanken ist. Durchtrennt wird die „vieltürmige Stadt“ (Mozart) von der Salzach und bietet damit gleich zwei Seiten voller Höhepunkte. Für einen ausgiebigen Spaziergang hier die Top-Ten-Tipps für beide Seiten:

Hohensalzburg

Die Festungsanlage aus dem 11. Jahrhundert gehört zu den größten Burganlagen Europas. Neben spannenden Einblicken in die Geschichte der imposanten Wehranlage bietet die mittelalterliche Burg ein wunderbares Rundum-Panorama über die Dächer der barocken Altstadt und die umliegende Bergwelt. Besonders beeindruckend sind die abendlichen Festungskonzerte und sonntags um viertel vor zwölf sind hier die Turmbläser zu hören, die noch bis ins 18. Jahrhundert vor Gefahren warnten.

Getreidegasse

Nach dem Besuch der Burg geht’s durch die Getreidegasse, vorbei an vielen Geschäften mit großen Namen und kleinen Schildern und dem Geburtshaus von Mozart (Getreidegasse 9), der hier nicht nur in den kleinen Schaufenstern omnipräsent ist. Charakteristisch für die Architektur der Häuser in der Getreidegasse sind die wunderschönen Hausportale sowie Fenster, die ab dem ersten Stock kleiner werden. Außerdem sind die alten Häuser oft mit Jahreszahlen, dem Namen der früheren Hausbewohner oder dem Auge Gottes verziert.

Dom

Der Salzburger Dom wurde während des Dreißigjährigen Krieges in seiner jetzigen Form vollendet. Der Barockbau steht natürlich unter Denkmalschutz und gehört zum UNESCO-Welterbe „Historisches Zentrum Salzburg“. Hier wurde am 28. Januar 1756 Wolfgang Amadeus Mozart getauft. Weltweit einzigartig ist die Orgellandschaft des Doms, insgesamt sieben Orgeln sorgen für ein spektakuläres Musikerlebnis. Bis auf sonntags wird hier die „Musik am Mittag“ zelebriert.

Mozarts Geburtshaus

Wolfgang Amadeus Mozart wurde am 27. Januar 1756 im „Hagenauer Haus“ der Getreidegasse 9 in Salzburg geboren. Heute gehört Mozarts Geburtshaus zu den meistbesuchten Museen Österreichs. Von 1747 an bewohnte die Familie 26 Jahre die Wohnung im dritten Stock. Mit seinen Eltern Leopold und Anna Maria sowie Schwester „Nannerl“ verbrachte Mozart hier seine Kindheit und Jugend. In dem ganzjährig geöffneten Museum sind die originalen Wohnräume zu besichtigen. 

Marktplatz

Nach dem Einkaufen treffen sich die Salzburger hier zu einem Gläschen Wein. Und so findet sich nach dem Einkauf immer ein Plätzchen in der Sonne bei einem Gläschen und eventuell bei einer Bosna vom Würschtlstand. Umwickelt in leicht angebackenen Weißbrotwecken und mit Zwiebel, gehackter Petersilie und Gewürzen angerichtet, wird das Grillwürstchen zur Salzburger Spezialität. Wer dazu eher ein Bier trinken möchte, darf sich freuen, denn Salzburg ist auch eine Bierstadt mit elf Brauereien und einer 600jährigen Bier-Tradition. Übrigens: Jeden Samstag ist der Grünmarkt im Zentrum der Altstadt ein Hotspot für Touristen und Einheimische . Auch wenn man nichts einkaufen möchte, die frischen Auslagen der Händler sind auch optisch ein Genuss.

Museum der Moderne

Der 2004 eröffnete Neubau des Museums der Moderne liegt auf dem Mönchsberg und man gleitet ganz komfortabel in einem modernen Fahrstuhl in die Kunstepoche des 20. und 21. Jahrhunderts. Nach Prunk in der Burg überzeugt das Museum mit puristisch großzügiger Architektur. Schon aufgrund seiner exponierten Lage ist das Museum ein kultureller Höhepunkt. Insgesamt sind die unterschiedlichsten Exponate in Salzburg in über 50 Galerien und 20 Museen zu besichtigen – und frei zugänglich mitten in der Stadt.

Mehr Informationen:

Dem Ruf als Festspielstadt entsprechend wartet Salzburg im Frühling 2023 mit hochkarätigen Veranstaltungen zu Ostern und Pfingsten auf. Das breite Angebot richtet sich aber nicht nur an Klassik-Fans - moderner Tanz, ein Kulinarikfestival und ganz viel Literatur gehören auch zum Programm.

Festspiele im Frühling: Osterfestspiele Salzburg, 1. bis 10. April 2023; Pfingstfestspiele Salzburg, 26. bis 29. Mai 2023.  

Vom Essen und Lesen: eat&meet Kulinarikfestival, 1. bis 31. März 2023; 15. Literaturfest Salzburg, 10. bis 14. Mai 2023.

Brauchtum trifft auf Performance Dance: Ostermarkt im Salzburger Freilichtmuseum, 1. und 15. April 2023; Ostertanztage und PERFORMdANCE #33, 31. März bis 6. April 2023.

Geniale Kompositionen: Schloss und Wasserspiele Hellbrunn, 31. März bis 1. November 2023; Schifffahrt in Salzburg, ab 1. April bis 29. Oktober 2023.

Weitere Infos: www.salzburg.info

 Walk of Modern Art

Der  Walk of Modern Art führt zu den schönsten Plätzen der Altstadt und an versteckte Orte, an denen man eine Begegnung mit Kunst nicht unbedingt erwartet. Die dreizehn Kunstwerke von namhaften Künstlern wie Erwin Wurm, Marina Abramovic oder Stephan Balkenhol sind alle zu Fuß zu erreichen.  Entstanden ist der „Walk of Modern Art“ im Rahmen des „Kunstprojekts Salzburg“. Von 2002 bis 2010 wurde jedes Jahr ein Künstler eingeladen, um ein Werk eigens für den öffentlichen Raum der Weltkulturerbestadt zu konzipieren. Das Kunstprojekt wurde im Jahr 2017 ergänzt durch den „berliner block“ von Gerhard Trieb sowie Anselm Kiefers „Die Sprache der Vögel“ im Jahr 2019. Besonders frech ging Erwin Wurm zu Werke, der fünf mannshohe Gurken direkt vor dem Festspielhaus platzierte, in dem seit Jahrzehnten Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ inszeniert wird.

Kaffeehaus-Kultur

Wie alles in Salzburg hat natürlich auch die Kaffeehauskultur eine lange Geschichte. Die Wurzeln des Café Tomaseli, übrigens das älteste Österreichs, reichen zurück bis ins 17. Jahrhundert. Hier soll Mozart besonders gern seinen Kaffee getrunken haben. Aber natürlich gibt es auch junge, stylische Alternativen und das Café Fürst, wo die Mozartkugel erfunden wurde.

Markatplatz und Mirabellgarten

Wenn im Frühling die Magnolienbäume am Makartplatz blühen, dann bilden sie den perfekten Rahmen für ein Foto der Dreifaltigkeitskirche und dem Kunstwerk „Caldera“ von Anthony Cragg. Neben den besonders auf Instagram beliebten Foto vom Makartplatz ist auch der Mirabellgarten ein untrügliches Zeichen für das Aufblühen der Natur. Anfang April erweckt ein rund 15-köpfiges Team des Stadtgartenamtes die weltberühmte Gartenanlage aus dem Winterschlaf. Dann werden Vergissmeinnicht und Bellis gepflanzt, der Pegasusbrunnen geschrubbt und die Parkbänke wieder aufgestellt. Auch im Schlosspark Hellbrunn, der das einstige Lustschloss von Fürsterzbischof Markus Sittikus umgibt, werden Tor und Tür geöffnet: Sowohl das Schloss mit der Dauerausstellung „SchauLust“ und die Wasserspiele nehmen am 31. März ihren sommerlichen Betrieb auf. Ab 1. April verkehren außerdem das Panorama-Schiff „Amadeus Salzburg“ und Österreichs einziges Amphibienboot auf der Salzach.

Steinterrasse

Einen wunderschönen Blick – auch bei Nacht – verschafft man sich am besten im Café auf der Dachterrasse des Hotels Stein. Das Vier-Sterne-Haus ist – wie so vieles in Salzburg – in einem historischen Gebäude untergebracht, das urkundlich erstmals 1399 erwähnt wurde. Von hier aus öffnet sich der Spannungsbogen vom Festungsberg, auf dem die Hohensalzburg thront, bis zum „Museum der Moderne“ als reizvolles Gegenstück zu Burg und historischer Altstadt.

1 Kommentar
Robert Hutya
Ich darf hier auf das gut sortierte Cafehaus im INTERSPAR Salzburg - Lehen aufmerksam. Eine absolute einmalige Gelegenheit, Wiener Süßspeisen auf- oder mit nach Hause zu nehmen. Gegenüber wäre Flöckner und das Panorama. Für jeden Gast etwas!