Saint-Tropez ist der Inbegriff von Luxus. Wie jetzt bekannt wurde, gehen einige Restaurants bei der Auswahl der Gäste auf Nummer sicher: Vor der Bestätigung der Reservierung wird überprüft, wie viel Geld sie vermutlich ausgeben.
Saint-Tropez, der malerische Küstenort an der französischen Riviera, zieht Besucher aus aller Welt an. Ursprünglich ein Fischerdorf, entwickelte sich die Gemeinde zu einem Symbol für Luxus.
Gegenüber den großen Jachten reihen sich teure Boutiquen und edle Restaurants aneinander. Einkommensschwächere Menschen könnten es schwer haben, überhaupt einen Platz in einem der Restaurants zu bekommen.
Restaurants überprüfen den Geldbeutel der Gäste vorab
Einige Gastronomen des Ortes haben sich ein besonderes System ausgedacht, um noch mehr Geld zu verdienen: Laut Berichten der französischen Tageszeitung „Nice Martin“ werden potenzielle Gäste vor Zustimmung einer angefragten Reservierung überprüft, um zu schauen, wie viel Geld sie ungefähr ausgeben.
Dabei werden unter anderem die vergangenen Restaurantbesuche der Gäste durchgesehen, um zu schauen, wie viel verzehrt wurde und wie hoch das Trinkgeld ausfiel. Wenn es nicht den Erwartungen des Restaurants entspreche, werde die Reservierungsanfrage abgelehnt, so „Nice Martin“ weiter.
Bürgermeisterin ist fassungslos über die Missstände
Bürgermeisterin Sylvie Siri bestätigt den Bericht: „Diese Vorwürfe sind extrem schockierend für mich, denn sie sind leider wahr“, sagte sie. Weiter verdeutlichte sie, dass „solch verabscheuungswürdige Praktiken“ das „Image der Stadt ruinieren“ würden.
Sie und der Stadtrat von Saint-Tropez spreche sich deutlich dagegen aus. Diese Art der „Erpressung“ akzeptiere die Bürgermeisterin nicht und werde Konsequenzen ziehen. Am Ende der Saison werde man sich mit den Restaurantbetreibern zusammensetzen und an einer gemeinsamen Lösung arbeiten.