Roadtrip-Tipps: Abenteuer auf fünf Kontinenten Die schönsten Traumrouten der Welt

Von Hans-Werner Rodrian | 05.09.2023, 06:00 Uhr

Abenteuerlich, begeisternd, kurvenreich: Traumstraßen der Erde - fünf spannende Autorouten für je einen drei- bis fünftägigen Roadtrip - auf fünf unterschiedlichen Kontinenten.

Hier ist der Weg das Ziel: Die schönsten Traumrouten der Welt bilden den Höhepunkt vieler Reisen. Sie lassen uns staunend durch faszinierende Landschaften gleiten und führen uns an Haltepunkte, an denen der Atem stockt. Wir stellen fünf der schönsten Straßen für erlebnisreiche Autoreisen vor - jede von ihnen befindet sich auf einem anderen Kontinent.

Spektakulär: ER 101, Madeira

Die ER 101 schlängelt sich eng an der Küste entlang um die portugiesische Insel Madeira im Atlantischen Ozean. Eine enge Kurve reiht sich an die nächste. Durch die Felsen der senkrecht abfallenden Küste bohren sich zahlreiche uralte, kopfsteingepflasterte Tunnel. Immer wieder bieten sich Ausblicke auf die Steilküste und das Meer. An einigen Stellen tosen glitzernde Wasserfälle, von den Einheimischen nur „Car-Wash“ genannt. Kenner achten darauf, dass sie - wo immer möglich - tatsächlich auf der alten Küstenstraße 101 fahren und nicht auf der modernen Schnelltrasse VE 1. An einigen Stellen, wie zwischen Sao Vicente und Seixal, lässt sich die besonders abenteuerliche Straße allerdings nur noch zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden. Dort gibt es nebeneinander eine aufgelassene Variante, eine noch in Betrieb befindliche sowie dann noch die Schnellstraße.
Länge der Route: 131 km; Dauer der Tour: 2 bis 3 Tage.

Episch: Icefields Parkway, Kanada

Zwischen Lake Louise und Jasper in der kanadischen Provinz Alberta führt der Icefields Parkway einmal quer durch einen der schönsten Teile der Rocky Mountains. Die Fahrt durch Jasper- und Banff-Nationalpark vereint alle Naturschönheiten Kanadas: weite Wälder, grüne Flusslandschaften, raue Berggipfel, türkisfarbene Gletscherseen und Dutzende von Wasserfällen. Großhornschafe, Hirsche, mit etwas Glück auch Bergziegen und Schwarzbären, lassen sich vom Auto aus beobachten. Besonders beeindruckend: der Athabasca-Wasserfall, der türkisfarbene Lake Louise und das Columbia Icefield, das dem Parkway seinen Namen gab. Einen wundervollen Blick hat man vom 240 Meter hohen Aussichtsfelsen am Peyto-Gletschersee, dessen Wasser in der Tiefe unwirklich grün strahlt.
Länge der Route 230 km; Dauer der Tour: 3 Tage.

Eindrucksvoll: Great Ocean Road, Australien

Die schönste Panoramastraße Australiens führt von Torquay entlang der Westküste bis nach Warrnambool, südlich von Melbourne. Die Strecke im Bundesstaat Victoria eignet sich ideal für Entdeckungsreisen auf eigene Faust. Sie ist bestens bestückt mit Hotels, Cottages, Campingplätzen und Restaurants. Besonders beeindruckend: der Port-Campbell-Nationalpark mit den Zwölf Aposteln, einer Gruppe schlanker, bizarr aus den Wellen ragender Kalksteinfelsen.

Tipp: Shipwreck Coast. Dort sanken in nur 40 Jahren mehr als 80 Schiffe. Mögliche Extras: Ausflüge in den Grampians-Nationalpark und ins Barossa Valley, eines der bekanntesten Weinanbaugebiete Australiens, Wanderung im Otway-Nationalpark.
Länge der Route: 300 km; Dauer der Tour: mindestens 3 Tage.

Berührend: Straße der Kasbahs, Marokko

Hunderte imposante, burgenartige Berberbauten aus Lehm, die Kasbahs, säumen diese Traumroute durch Marokkos Süden. Das arabische Wort „Kasbah“ steht für eine Wohnburg, meist innerhalb eines Dorfes. Dort wohnten und schützten sich einst die Berberfürsten auf ihren Reisen. Die Tour beginnt in Ouarzazate am Fuß des Hohen Atlas und führt über Tinerhir nach Erfoud. Heiße Einöden, fruchtbare Täler und schroffe Gebirgsmassive bieten die berauschende Kulisse für eine der schönsten Autorouten der Welt. Aber es ist vor allem dieses einzigartige Zusammenspiel aus Düften und Farben, das die Route so faszinierend macht. Ein touristisches Highlight: das Lehmdorf Ait Benhaddou, eine der ältesten und schönsten Kasbahs in Marokko und Weltkulturerbe der Menschheit. Ein weiterer Tipp: Marokkos höchste Sanddünen bei Merzouga.
Länge der Route: 314 km; Dauer der Tour: 3 bis 5 Tage.

Wild: Manali-Leh-Highway, Indien

Die meisten Besucher nehmen für ihre Tour in die indische Himalaya-Region Ladakh, mit ihren auf steilen Felsen klebenden Klöstern, das Flugzeug. Doch dann entgeht ihnen Asiens abenteuerlichster Reiseweg. Vom Bergurlaubsort Manali schraubt sich die Straße in die Höhe, vorbei an imposanten Wasserfällen, über fünf Pässe bis auf 5.325 Meter hoch.

Erst im Monat Mai gelingt es dem indischen Militär, die Schneemassen wegzufräsen und den Weg zu öffnen. Immer wieder bieten sich neue spektakuläre Ausblicke auf bizarre Felsen, tief eingeschnittene Canyons und Gesteinsformationen in den verschiedensten Farben und Formen, die aussehen wie miteinander verbackene Teigmassen. Auch wenn Ladakh mit seinen Klöstern und seinem von tiefer Religiosität geprägtem Leben fasziniert, bleibt die Fahrt über den Himalaya das unvergesslichste Erlebnis.
Länge der Route: 475 km; Dauer der Tour: 3 Tage.

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