Nach einem Abrutschen während der Corona-Pandemie haben es fünf deutsche Städte wieder in die Top 25 der lebenswertesten Metropolen der Welt geschafft. Nun bringt der Ukraine-Krieg allerdings einiges durcheinander.
Mit der Aufhebung der Corona-Beschränkungen in weiten Teilen Europas sind mehrere deutschsprachige Städte in der Rangliste der lebenswertesten Metropolen wieder weit nach vorne gerutscht. Im diesjährigen Index der britischen „Economist“-Gruppe haben sich Frankfurt, Hamburg und Düsseldorf um jeweils rund 30 Plätze verbessern können. Mit ihnen sind nun wieder fünf deutsche Städte in den Top 25 vertreten.
Dem Ranking zufolge ist Frankfurt (Platz sieben) die lebenswerteste Stadt in Deutschland, gefolgt von Berlin (Platz 13), Hamburg (Platz 16), München (Platz 18) und Düsseldorf (Platz 22). Wien eroberte sich erstmals seit Pandemiebeginn wieder den Spitzenplatz zurück.

Uneingeschränkte Freizeit steigert die Lebensqualität
Damit erholen sich die deutschsprachigen Städte von dem Abwärtstrend, dem sie vor allem wegen der früheren Corona-Beschränkungen ausgesetzt waren. Da das Leben im abgeschotteten Neuseeland weitgehend normal weiterlief, landete Auckland im letzten Jahr auf dem ersten Platz.
Nach Aufhebung der Beschränkungen reichte es für die Stadt auf der Insel nun nicht mal mehr für einen Platz unter den besten zehn. Diese wurden in diesem Jahr nach Wien mit Kopenhagen, Zürich, Calgary, Vancouver und Genf sowie nach Frankfurt mit Toronto, Amsterdam, Osaka und Melbourne besetzt.
Ein Hauptgrund für die Verbesserungen sei, dass Menschen wieder uneingeschränkt essen gehen oder ein Museum besuchen können, so Upasana Dutt, Leiterin des Lebensqualitäts-Indexes. Aber auch die Rückkehr zur Normalität in Schulen und in der Pflege würden einen großen Teil dazu beitragen: „Das Bildungswesen hat sich verbessert, da Kinder wieder in die Schulen zurückkehren und die Krankenhäuser und Gesundheitssysteme deutlich entlastet wurden.“ Die meisten bestplatzierten deutschen Städte punkten zudem mit Höchstwertungen für Infrastruktur und Gesundheitswesen.
Osteuropäische Städte sacken wegen Ukraine-Krieg ab
Während die Lebensqualität in Westeuropa wieder höher bewertet wird, fällt sie dagegen im Osten Europas. Durch den russischen Angriff auf die Ukraine sind Moskau und St. Petersburg um mehr als ein Dutzend Ränge abgefallen und landeten auf den Plätzen 96 und 107. Kiew wurde aus der diesjährigen Bewertung herausgenommen.

Am wenigsten lebenswert sind den Analysten zufolge Damaskus in Syrien, Tripolis in Libyen, Lagos in Nigeria und Algier in Algerien ein – wegen gewaltsamer Konflikte und Terrorismus.
Weltlage macht Rangliste fragil
Die aktuelle Weltlage könnte die Rangliste allerdings schon bald wieder durcheinanderwirbeln. Seit Beginn des Ukraine-Krieges steigen die Preise für Energie und Lebensmittel, was wiederum Auswirkungen auf die Lebensqualität in einigen Städten haben könnte.
Auch ist noch nicht klar, ob im Herbst und Winter eine neue Corona-Welle bevorsteht. Fielen dann auch wieder alltägliche Beschränkungen an, könnte bei deutschsprachigen Städten der gleiche Abwärtstrend wie zuvor eintreten.