Geldstrafen drohen Sechs kuriose Urlaubsregeln: Wo Sandburgen verboten und Rollkoffer unerwünscht sind

Von Patrick Kern | 04.07.2023, 07:28 Uhr

Eine Geldstrafe zahlen, weil man eine Sandburg gebaut hat oder falsche Schuhe zum Wandern angezogen hat? Solche strengen Regeln gibt es in beliebten Urlaubsorten tatsächlich. Eine kleine Auswahl kurioser Urlaubsregeln.

Sommer, Sonne, Strand – und am besten raus aus dem Land: Aktuell zieht es wieder viele Menschen für den Urlaub nach Italien, Frankreich, Kroatien oder ganz woanders hin. Doch an so manchen Touristen-Hotspots gelten äußerst kuriose Regeln. Teilweise herrschen Verbote zu Verhaltensweisen, die hierzulande ganz selbstverständlich sind. Hier sind sechs Beispiele:

1. In Dubrovnik bitte auf den Rollkoffer verzichten

Rollkoffer sind grundsätzlich eine gute Erfindung – schweres Gepäck lässt sich so viel leichter transportieren. Doch es gibt einen Haken: Je nach Beschaffenheit des Bodens können sie ziemlich laut sein.

Aus diesem Grund bittet die Verwaltung der kroatischen Tourismus-Hochburg Dubrovnik ihre Besucher, bei Gängen durch die Altstadt auf das Ziehen von Rollkoffern zu verzichten. „Es handelt sich um keine Vorschrift der Kommune, sondern um eine Empfehlung“, teilte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur mit.

Die Altstadt von Dubrovnik stammt größtenteils aus dem 13. und 14. Jahrhundert und besteht aus vielen Pflasterstein-Wegen. Der kroatische Ort hat besonders durch die HBO-Serie „Game of Thrones“ viele neue Touristen gewonnen; einige der Szenen aus der Serie wurden dort gedreht und werden nun von Fans gesucht und besucht.

Lesen Sie auch: Warum der Kroatien-Urlaub auf einmal so teuer ist – und wie Sie Geld sparen können und Badelatschen verboten: Italienische Stadt führt Strafen wegen Touristen ein

2. Keine Flip-Flops auf Wanderwegen in Cinque Terre erlaubt

Die fünf Dörfer Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore an der italienischen Riviera ergeben zusammen den Küstenstreifen Cinque Terre. Gerade für Wanderer ist die Region ein beliebtes Reiseziel.

Seit längerem gelten dort strikte Regeln, was das Schuhwerk betrifft: So wird dort aus Sicherheitsgründen niemand auf die Wanderwege gelassen, der Flip-Flops, Sandalen oder hohe Absätze trägt, wie die Verantwortlichen auf der Website des Cinque-Terre-Nationalparks mitteilen. Im Jahr 2019 gab es laut „CNN“ sogar Geldstrafen zwischen 50 und 2500 Euro, wenn jemand mit falschem Schuh erwischt wurde. Ob der Wanderausflug auch in diesem Jahr so teuer werden kann, ist unbekannt.

3. Geldstrafe für Sand und Steine von Sardinien

Wer kennt es nicht? Man geht am Strand entlang und entdeckt auf einmal eine schöne Muschel oder einen außergewöhnlich geformten Stein. Wer auf Sardinien Urlaub macht und überlegt, so etwas als Andenken mit nach Hause zu nehmen, könnte mit einer ordentlichen Strafe belegt werden. Seit 2017 ist es dort laut regionalem Gesetz verboten, Sand, Steine oder Ähnliches vom Strand zu entfernen. Ein Franzose wurde 2020 mit zwei Kilo Sand im Gepäck erwischt und musste 1000 Euro Strafe zahlen.

4. Litauen: Nicht mit dem Handy über die Straße

Durchgehend aufs Handy schauen, um sich durch die Straßen zu navigieren – das geht beim Städtetrip in Litauen nicht. Spätestens wenn man dort die Straße überqueren möchte, sollte man das Handy kurz wegstecken – denn sonst droht Ärger. Seit 2018 sieht eine Verordnung vor, dass Fußgänger sich beim Überqueren einer Straße nicht von mobilen Geräten ablenken lassen dürfen. Wird man doch dabei erwischt, ist eine Geldbuße bis zu 40 Euro fällig.

Hawaiis Hauptstadt Honolulu hatte bereits 2017 ein Bußgeld von umgerechnet etwa 30 Euro dafür festgelegt.

5. Sandburgen bauen in Eraclea und auf Sylt nicht erlaubt

Wer mit seinen Kindern an den Strand der italienischen Gemeinde Eraclea (nahe Venedig) fährt, sollte die Kleinen dort davon abhalten, eine Sandburg zu bauen. Das steht dort nämlich seit vielen Jahren unter Strafe und kostet bis zu 250 Euro. Grund für das Verbot: Durch die dabei entstehenden Löcher und Türme könnten Spaziergänger und Rettungsschwimmer stolpern und sich verletzen.

Diese Anweisung gibt es allerdings auch auf deutschem Boden, nämlich auf Sylt. Wenn die Sandburgen hier zu groß werden, kann es in Ausnahmefällen sogar bis zu 1000 Euro teuer werden.

6. Kein Platz für Badeshorts in französischen Pools und Schwimmbädern

Viele Männer und Jungs mögen beim Baden eng anliegende, kurze Badehosen nicht und bevorzugen lieber lockere Badeshorts. Doch in Frankreich sind in so manchem Pool oder Schwimmbad nur erstere erlaubt. Der Unterschied: Lockere Badeshorts haben Taschen, in denen sich Sand oder anderer Dreck ansammeln und die Filteranlagen der Pools verstopfen könnte. Bei Ungewissheit, welche Regel wo gilt, kann es also nicht schaden, beide Varianten in den Koffer einzupacken.

Noch keine Kommentare