Mit Babys in Bauchtragen und ungeeignetem Schuhwerk ist eine Wandergruppe aus Deutschland am Sonntag in Tirol in eine Notlage geraten. Die aufwendige Rettung hat hohe Kosten zur Folge. Diese müssen die Wandergruppe selbst tragen.
Eine deutsche Urlaubergruppe mit vier Kindern hat bei einer Wanderung in Tirol eine gesperrte Abkürzung gewählt und in der Folge einen aufwendigen Rettungseinsatz ausgelöst. Wie ein Sprecher der österreichischen Polizei am Dienstag mitteilte, stammen die unverletzt geborgenen Wanderer unter anderem aus Tübingen, Hildesheim und München. Die fünf Erwachsenen wollten am Sonntag mit zwei Kindern im Grundschulalter und zwei Babys in Bauchtragen über einen als schwierig markierten Weg zu einem See gelangen. Jetzt wird es teuer für die Geretteten.
Wandergruppe agiert „fahrlässig“
Die Bergrettung stuft die Aktion der Wanderer als „fahrlässig“ ein, da unter anderem das Schuhwerk nicht angemessen angemessen war. Die Folge: Den Rettungseinsatz muss die Urlaubergruppe aus eigener Tasche bezahlen. Wie unter anderem der „SWR“ berichtet, belaufen sich die Kosten auf etwa 9000 Euro.
Laut Polizei verließ die Urlaubergruppe den gesicherten Pfad nach wenigen Metern und nahm eine Abkürzung, die mit Bändern und einer Hinweistafel als gesperrt markiert war. Als den Wanderern auf dieser alternativen Route umgestürzte Bäume den Weg versperrten, stiegen sie über einen 35 Grad steilen Hang ab und gerieten in ein Gelände mit Felsbrocken und Dickicht. Schließlich setzten die Urlauber einen Notruf ab.
Weg muss „freigeschnitten“ werden
Zwei Erwachsene und zwei Kinder wurden mit einem Hubschrauber geborgen. Der Rest der Gruppe wurde von Bergrettern ins Tal gelotst, wobei der Weg mit Motorsägen freigeschnitten werden musste. Laut dem Leiter der Bergrettung in Oetz, Florian Falkner, trugen zwei Mitglieder der Gruppe Sandalen. In dem Gelände, in dem sich die Urlauber verlaufen hatten, sei es zuletzt zu Fels- und Baumstürzen gekommen.