Laut Auto Club Europa Autobahn-Rastplätze im Test: Gute Noten für Niedersachsen – Bremer Anlagen fallen durch

Von Mark Otten | 08.06.2023, 16:33 Uhr 2 Leserkommentare

Der Auto Club Europa (ACE) hat rund 700 Rastplätze in ganz Deutschland untersucht. Die einzige Anlage mit voller Punktzahl liegt in Schleswig-Holstein. An welchen Rastplätzen Autofahrer in Norddeutschland gut, sicher und sauber eine Pause machen können – und an welchen sie lieber vorbeifahren sollten.

684 Rastplätze haben die ACE-Tester bereits Ende 2022 auf Sauberkeit und Hygiene, Verkehrssicherheit, Familienfreundlichkeit und Barrierefreiheit getestet – und das jeweils zweifach. Insgesamt bekamen elf Prozent der Rastplätze mit WC das Prädikat „Exzellent“. Bei den Anlagen ohne WC schnitt keine einzige annähernd so gut ab. 

Laut ACE: Das ist der schönste Rastplatz in Deutschland

Der Rastplatz Ostseeblick an der A1 in Fahrtrichtung Fehmarn ist laut den Testern des ACE die schönste Anlage Deutschlands. Als einziger der untersuchten Rastplätze habe er die volle Punktzahl bekommen, so der Autoclub. Vor allem in den Bereichen Sauberkeit und Hygiene sowie Barrierefreiheit überzeugte die Anlage.

Lesen Sie auch: Tipps für Autofahrer – Was bei Hitze im Fahrzeug hilft

So steht es laut ACE um die Familienfreundlichkeit auf den untersuchten Rastanlagen je Bundesland:

Rastplätze in Niedersachsen: Nur zwei fallen durch

In Niedersachsen bekamen 21 der 30 untersuchten Rastanlagen vom ACE ein „gut“. Sogar „sehr gut“ schnitten sieben Rastplätze ab, darunter Herzogsberge an der A39 in Richtungen Braunschweig und Wolfsburg, sowie dir A7-Rastplätze Osterriehe, Wolfsgrund West und Adelbeck-Kuhbusch (alle in Richtung Hannover). Für alle gab es hohe Bewertungen bei Sauberkeit und Hygiene, Barrierefreiheit und überwiegend auch bei der Familienfreundlichkeit.

Für die Rastplätze Dorfmark (A7 Richtung Hamburg) und der Auegrund (A7 Richtung Hannover; ohne WC) hieß es dagegen „durchgefallen“. Dort störte die Tester vor allem die mangelnde Hygiene.

ACE-Test: Bremer Rastplätze besonders schlecht

Auffällig schlechte Noten bekamen die Rastplätze im Bundesland Bremen: Zehn von 17 untersuchten Anlagen fielen durch.

Als besonders schlecht bewerteten die Tester die Anlagen Mahndorfer Marsch West an der A1 in Fahrtrichtung Osnabrück (Familienfreundlichkeit: null Prozent, Hygiene: 33 Prozent). Der Rastplatz bekommt auch im Internet deutlich Kritik von angeekelten Reisenden. Bei Google schreibt einer von ihnen: „Die Toiletten sind der absolute Horror.“

Als „sehr gut“ bewerte der ACE in Bremen nur den Rastplatz Harmweide an der A27 in Richtung Hannover. „Gut“ sind entlang der A27 in Richtung Bremen die Anlagen Osterwiesen, Bütteler Holz West (trotz Hygiene-Defiziten) und Habichthorst West (ohne WC). In Richtung Cuxhaven waren Fahrwiesen, Achterkämpe und Habichthorst Ost „gut“.

Auch beim Punkt Verkehrssicherheit landeten die Bremer Rastplätze weit hinten:

Rastplätze in SH: Starke A7, schwache A1

In SH untersuchte der ACE 31 Rastplätze – die sich als überwiegend „gut“ oder „sehr gut“ herausstellten. Im Norden schnitten die WC-Rastplätze Jalmer Moor und Lottorf an der A7 in Richtung Flensburg mit der Gesamtnote „sehr gut“ ab; dazu gab es hohe Bewertungen bei Hygiene und Barrierefreiheit. Auf dieser Strecke reichte es auch für die Anlagen Altholzkrug, Arenholzer See Ost und Jalm für ein „Sehr gut“ – mit leichten Abstrichen bei der Hygiene. Die Anlage Rade West, ein Rastplatz ohne WC an der A7 in Richtung Hamburg, fiel im Test dagegen durch; mit einer Barrierefreiheit von null Prozent.

Überwiegend „Gut“ bis „Sehr gut“ schnitten auch die Rastplätze an der A7 in die Richtungen Hamburg sowie Flensburg ab, darunter Sielsbrook, Dätgen Ost, Moorkaten Ost und Moorkaten West.

Ein „durchgefallen“ stand am Ende des Tests jedoch für die A1-Rastplätze Sereetzer Feld, Ellerbrook und Hasselburger Mühle (alle Richtung Hamburg), sowie Ohlendiek (Richtung Fehmarn) fest. Das galt auch für die Anlage Rebrook Ost an der A21 in Richtung Kiel. Überall bemängelten die Tester die Sauberkeit und Hygiene sowie die Barrierefreiheit.

Beim Punkt Barrierefreiheit liegen bis auf Schleswig-Holstein alle Nordländer im grünen Bereich:

Die saubersten Rastplätze gibt es in Mecklenburg-Vorpommern

Laut ACE gibt es unter den Bundesländern einen deutlichen Testsieger, wenn es um Hygiene und Sauberkeit auf Rastplätzen geht:

In MV untersuchte der ACE insgesamt 38 Rastplätze. Und demnach können Autofahrer bedenkenlos jede der Anlage ansteuern: Die Tester vergaben 17 Mal „exzellent“, 14 Mal „sehr gut“ und siebenmal „gut“. Auffällig: Sogar die sonst problematischen Anlagen ohne WC schnitten allesamt „gut“ ab. Allerdings wurde auch dort die Barrierefreiheit kritisiert.

An der A19 in Richtung Rostock stachen die „exzellenten“ Rastplätze Bansower Forst Ost, Eldetal Ost und Kiether Berg Ost heraus; in Richtung Berlin Bansower Forst West, Eldetal West sowie Kiether Berge West.

An der A20 überzeugten in Richtung Rostock die Rastplätze Quellental Süd und Trebetal Nord, in Richtung Stralsund die Anlagen Ravensmühle Nord und Ravensmühle Süd. An der A24 in Richtung Hamburg gab es Top-Bewertungen für Schremheide Nord und Wittenburger Land Nord.

Hinweis: In einer früheren Version des Textes war teilweise auch von Raststätten die Rede, der Test bezieht sich jedoch nur auf Rastplätze.

2 Kommentare
Theodor Schulz
Das der Osten schon immer die besseren, modernen und saubere Anlagen hat wundert mich nicht. Wir halten immer nochmal vor der Grenze in die alten Bundesländern noch einmal an.