Sommerferien in Norddeutschland: Die Urlaubsregionen von der Nord- und Ostsee bis zum Harz melden viele ausgebuchte Unterkünfte, entsprechend zufrieden sind die Tourismusgesellschaften. Es gibt aber auch einige Sorgen, die die gute Stimmung trüben.
Die Sommerferien in Deutschland sind im vollem Gange. Während sich einige Urlauber schon wieder mit dem Ferienende beschäftigen müssen, geht es für andere erst richtig los. Die Ferienorte in den norddeutschen Bundesländern sind sehr gut gebucht, aber es gibt auch für Kurzentschlossene noch freie Betten.
Hier eine Übersicht, wo es noch freie Betten in den Regionen gibt:
Niedersachsen
Vor allem die Nordseeküste und die Lüneburger Heide melden eine hohe Auslastung, wie aus einer Umfrage bei mehreren Tourismusverbänden hervorgeht. Die Ostfriesischen Inseln sehen trotz einer ebenfalls ordentlichen Buchungslage noch etwas Luft nach oben. Einige Sorgen gibt es wegen der Preissteigerungen, kurzfristigeren Buchungen und fehlenden Arbeitskräften. Nach zwei Jahren Pandemie werden zudem auch Auslandsreisen wieder attraktiver.
Ostfriesland: In Ostfriesland sind die Tourismusbetriebe „zufrieden bis sehr zufrieden“ mit dem bisherigen Saisonverlauf, wie die Geschäftsführerin der Ostfriesland Tourismus GmbH, Imke Wemken, auf Anfrage sagte. Das gelte absehbar auch für den August. Viele Ferienorte meldeten eine sehr gute Belegung und eine gute, aber meist kurzfristige Nachfrage.
Lüneburger Heide
Die Buchungslage in der Lüneburger Heide ist richtig gut. „Wir sind mit 95 Prozent fast ausgebucht“, sagte der Geschäftsführer der Lüneburger Heide GmbH, Ulrich von dem Bruch. „Wir hätten noch mehr Betten füllen können, zumal die Heideblütenphase beginnt.“ So sei man bis zum Ende der Herbstferien zu 80 Prozent voll. Vom spontanen, kurzfristig gebuchten Kurzurlaub profitiere die Heide. Viele Unterkünfte seien etwas günstiger als an der Küste.
Harz: Auch im Harz merken die Touristiker, dass Gäste deutlich kurzfristiger und spontaner buchen. In allen Orten seien deshalb noch vereinzelt Kapazitäten vor allem für Alleinreisende und Paare vorhanden, teilweise auch für Familien, so die Sprecherin. Urlauber sollten sich vorab bei den örtlichen Tourist-Informationen oder über Buchungsportale informieren.
Ostfriesische Inseln
Auf den Ostfriesischen Inseln melden Touristiker ebenfalls eine ordentliche Buchungslage – allerdings reichen die Zahlen noch nicht wieder an das Rekordjahr 2019 heran. „Auf vielen Inseln liegt die Auslastung bei 90 Prozent“, sagte der Geschäftsführer der Ostfriesischen Inseln GmbH, Göran Sell. „Wer spontan noch auf eine der Inseln reisen möchte, sollte sich direkt an die Kurverwaltungen wenden.“ Gute Chancen noch ein Hotel zu finden, gibt es auf Spiekeroog, Wangerooge, Baltrum und Juist.
Emsland
Auch im Emsland haben die Unterkünfte eine sehr hohe Auslastung, wie eine Sprecherin des Emsland-Tourismus mitteilte. Die emsländischen Tourismusbetriebe bewerteten die Saison allgemein als sehr zufriedenstellend. Man nähere sich bei den Übernachtungen dem Niveau von 2019 an. Ein Grund könne wegen der Preisentwicklung der Trend zu mehreren kürzeren und spontaneren Urlauben sein. Es gebe vermehrt Anreisen ohne Voranmeldung.
Schleswig-Holstein
Schleswig-Holstein sei besonders an den Hotspots sehr gut gebucht, viele Quartiere seien ausgelastet, sagte Manuela Schütze, Pressesprecherin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein (TASH). Allerdings berichteten viele Orte, dass die Zahl der Tagesgäste geringer sei als in den Vorjahren.
„Generell liegt die Auslastung in Schleswig-Holstein je nach Region zwischen 70 und 90 Prozent“, sagte Schütze. „Einige besonders beliebte Orte an den Küsten sind derzeit ausgebucht, andere haben noch freie Kapazitäten.“
So ist die Ostseeinsel Fehmarn nach Angaben von Tourismusdirektor Oliver Behncke sehr gut gebucht. Obwohl die Nachfrage etwas geringer sei als 2020 und 2021, seien die vom Tourismus-Service Fehmarn vermittelten Quartiere zu mehr als 97 Prozent ausgelastet, sagte er.
Auffällig sei die relativ hohe Anzahl von Gästen aus Schleswig-Holstein, die im eigenen Bundesland Urlaub machten, sagte Doris Wilmer-Huperz, Sprecherin der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht.
Auch die Hansestadt Lübeck und ihr Seebad Travemünde sind bei Touristen nach wie vor sehr gefragt. Ähnliches gilt auch für die Nordseeküste. Ob St. Peter-Ording, Föhr oder Amrum - sie alle berichten für die Zeit bis Mitte August von einer sehr guten Auslastungen.