Rund 880.000 Deutsche hielten im Jahr 2021 einen Vogel als Haustier, 760.000 Menschen hielten sogar zwei Vögel. Ein beliebtes Haustier ist dabei der Wellensittich. Worauf Sie bei der Haltung der kleinen Papageien achten sollten.
Sie gehören zur Familie der Papageien und kommen ursprünglich aus Australien – die Wellensittiche. Laut dem Magazin „Zooplus“ sind die Federtiere nicht nur in Deutschland, sondern auch in ganz Europa ein beliebtes Haustier.
Wellensittiche als Haustiere
Die Vögel können problemlos als Haustiere gehalten werden – und das sogar in kleineren Wohnungen. Der Deutsche Tierschutzbund erklärt allerdings, dass Wellensittiche äußerst soziale Wesen sind. In Folge dessen sollten Wellensittiche mindestens paarweise gehalten werden und nach Möglichkeit nicht alleine. Am besten sei eine Gruppe von mindestens vier Wellensittichen.
Achtung: Auch Plastikvögel und Spiegel sind nicht ausreichend, um dem sozialen Wesen der Wellensittiche gerecht zu werden. Im Gegenteil – das Einsetzen solcher Alternativen kann sogar zu Verhaltensstörungen bei den Wellensittichen führen.
Wellensittiche brauchen Nachtruhe
Die Vögel aus Australien sind tagaktive Tiere – daher brauchen sie nachts auch ausreichend Ruhe: mindestens zehn Stunden sollten die Wellensittiche in einem dunklen Raum verbringen können. Falls nötig sollte die Voliere dafür abgedeckt werden.
Der Deutsche Tierschutzbund empfiehlt für die Haltung zu Hause eine Voliere statt eines Käfigs – nur darin können die Wellensittiche nämlich richtig fliegen. Dabei gilt: Je größer desto besser. Wenn die Tiere täglich mehrere Stunden frei fliegen sollen könne, sollte die Voliere mindestens eineinhalb Meter lang, 80 Zentimeter breit und einen Meter hoch sein.
Beim Kauf von Wellensittichen sollte außerdem darauf geachtet werden, bestehende Paare nicht zu trennen. Im Idealfall werden sowohl Männchen als auch Frauchen zusammen gehalten. Wenn Sie zwei gleichgeschlechtliche Wellensittiche halten möchten, sollte kontrolliert werden, ob sie sich gut verstehen.

Denn: Wellensittiche sind zwar gesellig, wenn sie sich nicht leiden können, kann es aber zu Streit und Kämpfen kommen.
Bei Freiflug: Giftige Pflanzen aus dem Raum entfernen
Den Tieren müssen täglich einige Stunden Freiflug ermöglicht werden. Mit einer Voliere in einem vogelsicheren Raum geht das problemlos. Sollten Tiere in einem Käfig gehalten werden, muss auch hier der Flug garantiert werden.
Glasscheiben sollten für die Vögel gekennzeichnet werden und Fenster und Türen sollten während des Freiflugs geschlossen werden. Auch Gefäße mit Wasser sollten aus dem Flugraum entfernt werden – die Wellensittiche könnten sonst darin ertrinken. Für die Vögel giftige Pflanzen, wie Narzissen, Alpenveilchen und Efeu sollten ebenfalls in einen anderen Raum gebracht werden.
Wellensittiche brauchen Eingewöhnungsphase
Wenn ein weiterer Wellensittich zu einer schon bestehenden Gruppe hinzugekauft wird, sollte zunächst eine Eingewöhnungsphase erfolgen: Dafür sollten die Vögel zunächst in zwei Käfigen nebeneinander gestellt werden.
Wie diese Statista-Grafik zeigt, halten unter den deutschen Haustierbesitzern immerhin 880.000 auch einen Vogel:

Wenn die Vögel dann durch das Gitter schnäbeln und sich entspannt verhalten, können die Tiere zunächst unter Aufsicht zusammengebracht werden. Wählen Sie dazu am besten zunächst ein „neutrales“ Territorium, wie einen Kletterbaum.
Checkliste: Diese Fehler sollten Sie beim Halten von Wellensittichen vermeiden
- Einzelhaltung: Wellensittiche sind Schwarmtiere. Der Deutsche Tierschutzbund empfiehlt eine Haltung von mindestens zwei Vögeln. Ideal ist eine Gruppe von vier oder mehr.
- Keine Eingewöhnung: Neue Tiere müssen sich erst einmal in eine bestehende Gruppe integrieren. Das braucht Zeit.
- Unausgeglichenes Geschlechterverhältnis: Im Idealfall ist das Geschlechterverhältnis innerhalb einer Gruppe ausgeglichen. Sollten sie mehrere gleichgeschlechtliche Wellensittiche halten wollen, überprüfen Sie, ob sich die Tiere untereinander verstehen.
- Kein Freiflug: Wellensittiche brauchen täglich mehrere Stunden Freiflug. Deswegen bietet sich auch die Haltung in einer Voliere statt in einem Käfig an. Achten Sie beim Freiflug auf das Entfernen gefährlicher Gegenstände.
- Zu heller Raum: Wellensittiche sind tagaktiv. Um ihnen zehn Stunden Nachtruhe zu ermöglichen, muss gegebenenfalls der Raum oder der Käfig extra abgedunkelt werden.