Qualzucht bei Hunden Wie die Fellfarbe die Gesundheit von Hunden beeinflusst

Von Jule Pinno | 30.08.2023, 15:51 Uhr

Außergewöhnliche Fellfarben bei Hunden wie Merle oder Blue Line sind in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Oft sind diese aber der Grund für schwere Gesundheitsprobleme bei den Vierbeinern.

Dass Hunderassen wie Möpse, französische Bulldoggen oder deutsche Schäferhunde eine Qualzucht sind, ist für viele Menschen nichts Neues. Allerdings bleibt es nicht bei Atemnot oder einer angezüchteten Fehlentwicklung der Hüftgelenke. Auch eine künstlich gezüchtete Fellfarbe kann die Gesundheit des geliebten Vierbeiners negativ beeinflussen.

Diese Fellfarben können gesundheitliche Folgen haben

Ausgefallene Fellfarben sehen zwar schön aus, können für den Hund aber unschöne gesundheitliche Folgen haben. Dazu gehören Farben, wie Merle, Blue Line oder auch weißes Fell. Die Fellfarben stehen in Verbindung mit drei Genen, die Fehlbildungen, Krankheiten, Taubheit und Blindheit verursachen können.

  • Merle-Gen: Das Gen kann zur Gehörlosigkeit sowie Missbildung der Ohren und Augen führen.
  • Dilute Gen: Kann zu Haarausfall und Entzündungen der Haut führen.
  • Weiß-Scheckungs-Gen: Kann Auslöser für Hautprobleme, Gehörlosigkeit oder reduzierter Sehkraft sein.

Das steckt hinter dem Merle-Gen

Gerade Australian Sheperds sind für die Merle-Fellzeichnung bekannt. Auch Dackel und Französische Bulldoggen werden aufgrund der besonderen Maserung immer beliebter. Gefährlich wird es für den Hund, wenn zwei Merle-Gen-Träger Nachwuchs zeugen und das Merle-Gen doppelt an die Welpen weitergeben wird. Zu den Krankheiten, die das doppelte Gen auslösen kann, gehören:

  • Hautkrebs
  • späte Bildung der Iris
  • Taubheit
  • Blindheit
  • Missbildung der Knochen
  • Sonnenunverträglichkeit

Auch silbernes Fell kann gefährlich werden

Das sogenannte Dilute-Gen ist dafür zuständig, dunkles Fell aufzuhellen. So wird schwarzes Fell grau-blau und braunes Fell silber-braun. Besonders bei Labradoren, französischen Bulldoggen und Staffordshire Bullterrier sind die silbernen Fellfärbungen beliebt. Das Dilute-Gen kann ein Auslöser für die Krankheit Color Dilution Alopecia (CDA) sein. Diese Symptome können auftreten:

  • Hautentzündungen
  • Haarausfall
  • Kahle Stellen

Wenn ein Hund von CDA betroffen ist, dann sollte er sein ganzes Leben lang vor Sonneneinstrahlung und Kälte geschützt werden.

Der Weimeraner hingegen trägt das Gen natürlicherweise in sich. Aus diesem Grund ist die Rasse normalerweise nicht von CDA betroffen.

Weißen Hunden fehlt teilweise die Pigmentierung

Es gibt einen Unterschied bei Hunden mit weißem Fell. Die einen Rassen sind pigmentiert, die anderen nicht. Ein West Highland White Terrier ist beispielsweise pigmentiert. Bei Dalmatinern hingegen ist das Fell zwar ebenfalls weiß, aber die Pigmentierung fehlt. Die Folgen können gesundheitliche Probleme sein.

  • gestörte Sehfähigkeit bis hin zur Blindheit
  • Taubheit

Welche Hunderassen noch unter Qualzucht fallen und wieso, erfahren Sie hier.

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