Mit steigendem Alter steigt auch das Risiko, dass Hunde und Katzen an Demenz erkranken. Was Sie bei ihrem Haustier beachten müssen und wie Sie mit der Erkrankung umgehen können.
„Wir alle wissen, dass Alzheimer und andere Formen der Demenz zu den am weitesten verbreiteten Krankheiten im Alter gehören“, sagt Stephanie McGrath, Neurologin an der Colorado State University, der „Washington Post“. Was viele Menschen aber nicht wüssten: Auch Hunde und Katzen können an Demenz erkranken.
Wie viele Haustiere tatsächlich betroffen sind, wissen Experten bislang nicht genau. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 14 bis 35 Prozent aller Hunde über acht Jahren an Demenz erkranken. Bei Katzen sollen es rund ein Fünftel der Tiere zwischen elf und 14 Jahren sein und sogar 50 Prozent der Katzen über 15 Jahren.
So erkennen Sie Demenz bei Ihrem Haustier
Besonders wichtig ist laut US-Verhaltensmedizinerin Margaret Gruen, dass Besitzer das normale Verhalten ihres Haustieres beobachten und kennen. Nur dann ließe sich eine Veränderung über einen gewissen Zeitraum beobachten. Ein sicheres Anzeichen für Demenz ist laut der Expertin, wenn Hund oder Katze plötzlich verwirrt oder desorientiert wirken.
Auch das Vergessen von schon erlernten Kommandos, wie „Sitz“, „Platz“, oder der Benutzung der Katzentoilette können auf eine Erkrankung hindeuten. Katzen neigen bei einer Demenz außerdem dazu, sehr viel kommunikativer zu werden. Sie können dann teilweise die ganze Nacht wach bleiben und laut schreien und heulen.
Das können Sie bei Haustier-Demenz tun
Wenn sie vermuten, Ihr Haustier könnte an dement sein, dann sollten Sie sofort einen Tierarzt aufsuchen. Dort sollte zunächst ausgeschlossen werden, dass keine anderen Krankheiten vorliegen, die ähnliche Symptome haben. Der Tierarzt kann dann verschiedene Medikamente oder auch bestimmtes Futter verschreiben, die die Gesundheit des Gehirns unterstützen.
Im Alltag ist es für demente Haustiere wichtig, eine Routine beizubehalten. So können sich die Vierbeiner auf einen geregelten Alltag einstellen und bekommen keinen Stress durch plötzliche Veränderungen. In der Wohnung können ebenfalls Veränderungen vorgenommen werden. „Einige Hunde könnten bestimmte Räume nicht mehr betreten, weil sie Angst vor dem Holzboden haben“, sagt Gruen.
Stressreduzierung sei eines der wichtigsten Mittel gegen die Ausweitung der Demenz. Trotzdem sollten die Tiere auch weiter sozial mit Menschen und anderen Tieren agieren. Ausgedehnte Spaziergänge und körperliche Anstrengungen können helfen, dass Hunde und Katzen in der Nacht besser schlafen können.
„Demenz ist eine langsam fortschreitende Krankheit, gegen die wir viel tun können“, sagt Gruen. „Es gibt keinen Grund, warum Haustiere nicht trotzdem noch für einige Jahre ein gutes Leben haben können.“