Superfoods haben in den letzten Jahren durch ihre „Super-Wirkung“ einen extremen Hype erlebt. Aber sind diese auch in fertigen Smoothies gesundheitsfördernd?
Ein hoher Anteil an Vitaminen, Mineralstoffen, Enzymen sowie Vital- und Nährstoffen: Das machen verschiedene Beeren, Körner und Blätter zu Superfoods. Jedoch ist der Begriff „Superfood“ rechtlich nicht geschützt, weshalb viele Marken diesen als Werbestrategie verwenden. Die Verbraucherzentrale Hessen hat in einem Marktcheck herausgefunden, dass Smoothies aus dem Handel Superfoods nur als Alibi-Zutat verwenden.
Verschwindend geringe Mengen Superfoods
Superfoods sind aufgrund ihrer Beliebtheit häufige Zutaten in Smoothies. Dazu gehören zum Beispiel Ingwer, Kurkuma, Weizengras, Spirulina, Matcha, Goji-Beeren, Açai, Guarana, Chia-Samen, Aronia, Baobab, Macawurzel und Chlorella. Bei den 25 getesteten Smoothies sind auch bekannte Marken wie „Innocent“ oder „True Fruits“ dabei.
Fast alle getesteten Smoothies enthalten nur 0,1 Prozent der besagten Superfoods. Die Hauptzutaten der fertigen Fruchtgetränke sind vor allem Säfte und Püree aus Obst wie Apfel, Birnen und Bananen, was deutlich günstiger ist als die exotischen Superfoods.

Die Verbraucherzentrale geht deshalb davon aus, dass diese marginalen Mengen keine besondere gesundheitsfördernde Wirkung entfalten können und die Superfoods eher wegen ihrer Beliebtheit und zum Färben der Fruchtsäfte eingesetzt werden. Viele der exotischen Pflanzen haben eine besonders intensive Farbe, wie es zum Beispiel beim grünen Matcha und Chlorella der Fall ist.
Ernährungsexperten raten zudem generell auch von solchen Fertigprodukten ab. Die vielen Vitamine halten sich in den verarbeiteten Produkten nicht lang und sind schon vor dem Verfallsdatum verschwunden. Wichtige Ballaststoffe würden außerdem durchs Pürieren zerstört und gehen verloren. Zurück bliebe nur Fruchtzucker, der in diesen Mengen nicht unbedingt gesund sei.
Smoothies mit Superfood extrem überteuert
Abgesehen von den verschwindend geringen Mengen an Superfoods, sind die Mixgetränke zudem noch unverhältnismäßig teurer, also normale Smoothies aus dem Handel. Da zahlt man schnell für 200 Milliliter fünf Euro.
Die Verbraucherzentrale empfiehlt deshalb, beim Kauf von Smoothies auf die enthaltenen Mengen der Superfoods zu achten. Bei 0,1 Prozent des angegebenen Gesundmachers sei ein erhöhter Preis nicht zu rechtfertigen.