Fast jeder zweite Erwachsene schnarcht mit zunehmendem Alter. Für die Beteiligten sind die nächtlichen Geräusche meist eine große Belastung. Es gibt jedoch einige Tipps und Hilfsmittel die dagegen helfen können.
Laut des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ), die im Auftrag der Bundesärztekammer und Kassenärztlichen Vereinigung arbeiten, und einem Beitrag der Barmer Krankenkasse sind die Gründe fürs Schnarchen vor allem das Entspannen der Muskeln und das erschlaffte Gewebe des Mund- und Rachenraums beim Schlafen. Es besteht keine Spannung mehr, weshalb das Gewebe beim Ein- und Ausatmen zu flattern oder vibrieren beginnt und die typischen Schnarch-Geräusche entstehen. Vielfach sind Männer zwischen 45 und 55 Jahren davon betroffen. Frauen sind jedoch nicht gänzlich davon befreit.
Begünstigende Faktoren
Allerdings gebe es auch Faktoren, die laut ÄZQ das Schnarchen verschlimmern können. Rauchen, Alkohol und Übergewicht sollen einen besonders starken Einfluss darauf haben. Aber auch eine enge oder verstopfte Nase, aufgrund von Schnupfen oder einer veränderten Nasenwand, könne das Schnarchen verstärken. Ebenfalls können Engstellen an den oberen Atemwegen, die zum Beispiel durch zu große Mandeln entstehen, oder ein vergrößerter weicher Gaumen die Geräusche begünstigen.
Was hilft gegen Schnarchen?
Laut der ÄZQ und der Barmer Krankenkasse gibt es verschiedene Möglichkeiten und Hilfsmittel gegen das Schnarchen. Eine Möglichkeit ist, die Schlafposition zu ändern. Menschen, die in Rückenlage schlafen, würden entsprechend häufiger schnarchen. Auch das Gewicht könne eine Rolle spielen.

Es sollte vor allem kein Alkohol mehr vor dem Schlaf getrunken werden und am besten gar nicht mehr geraucht werden. Durch den Alkohol entspannen sich die Muskeln, und das Rauchen reizt die Atemwege, was beides eine begünstigende Wirkung haben kann.
Auch Nasen-Spreizer, abschwellende Nasen-Sprays und Nasen-Tropfen können zu einem ruhigeren Schlaf verhelfen. Diese Mittel erweitern den Nasen-Eingang und führen zu einer freien Atmung sorgen. Nasen-Spreizer helfen hauptsächlich bei einer eingeschränkten Atmung im vorderen Bereich der Nase. Jedoch sollte man bei Nasen-Sprays und -Tropen aufpassen, da diese die Nasenschleimhaut schädigen. Sie können deshalb nur für kurze Zeit zum Einsatz kommen.

In ganz schlimmen Fällen kann auch eine Unterkiefer-Schiene angefertigt werden oder eine minimalinvasive Operation der Nase beziehungsweise des weichen Gaumens durchgeführt werden. Eine Unterkiefer-Schiene dient dazu, den Unterkiefer nach vorne zu ziehen und das Rachen-Gewebe zu straffen. Die Anfertigung einer solchen Schiene ist allerdings sehr aufwändig und auch nicht für jeden geeignet. Operationen werden nur selten gemacht, da sie immer ein Risiko mit sich bringen und in vielen Fällen nicht sinnvoll sind.
Wovon man sich jedoch laut den Experten der ÄZQ fernhalten sollte, sind Mittel wie Öle, Rachensprays oder Befeuchtungsmittel zur Behandlung eines weichen Gaumens. Auch Medikamente wie Schlaftabletten oder ähnliches helfen nicht wirklich gegen das Schnarchen. Meistens sind die Nebenwirkungen im Vergleich zum Erfolg höher, weshalb die meisten Ärzte davon abraten.