Es ist eine Alternative zum klassischen Heilfasten oder zum bekannten Intervallfasten: Beim Scheinfasten soll an nur fünf Tagen die Kalorienzufuhr halbiert werden. Wie die „Fasting Mimicking Diet“ funktioniert.
Nicht komplett auf Lebensmittel verzichten und lediglich an fünf Tagen in der Woche die Kalorienzufuhr verringern: Scheinfasten kann für viele Menschen eine angenehme Alternative zum Heilfasten oder Intervallfasten darstellen – und dabei für einen Verjüngungseffekt sorgen.
Erster Tag ist Übergangstag
Die Methode des Scheinfastens wurde von dem italienischen Altersforscher Valter Longo an der University of Southern California in den USA unter dem Namen „Fasting Mimicking Diet“ (FMD) entwickelt. Das grundsätzliche Prinzip stützt sich auf lediglich fünf Tage, an denen die Kalorienzufuhr halbiert wird.
Wie der „MDR“ erklärt ist der erste Tag dabei als Übergangstag zu sehen: An diesem dürfen nämlich noch gut 1100 Kalorien zu sich genommen werden – an den folgenden vier Tagen sollten Sie sich an eine Kalorienzufuhr von ungefähr 800 halten. Erlaubt sind dabei drei Mahlzeiten am Tag.
Nur pflanzliche Lebensmittel erlaubt
Während dem Scheinfasten dürfen dann durchaus komplexe Kohlenhydrate und gesunde Fette gegessen werden, allerdings nur in Form von pflanzlichen Lebensmitteln. Diese Nahrungsmittel sind erlaubt:
- Salat
- Gemüse
- Nüsse
- Olivenöl
- Avocado
- Hülsenfrüchte
Obwohl beim Scheinfasten im Gegensatz zum Heilfasten oder einer „Nulldiät“ nicht komplett auf Lebensmittel verzichtet wird, gibt es dennoch einige Produkte, die während des Fastens nicht gegessen werden sollten. Vor allem tierische Produkte sollten währenddessen nicht gegessen werden: Laut „MDR“ gebe tierisches Eiweiß dem Körper nämlich ein Signal des Wachstums. Das Fasten solle allerdings das Gegenteil bewirken.
Außerdem sollten während dem Scheinfasten diese Nahrungsmittel nicht konsumiert werden:
- Zucker
- weißer Reis
- Brot
- Pasta
Zellmaterial soll sich auflösen können
Ziel des Fastens ist es, dem Körper die Möglichkeit zu geben, altes und defektes Zellmaterial aufzulösen und anschließend zu recyclen. Wie in der Zeitschrift „GEO“ erklärt wird, kann dieser Prozess als Autophagozytose oder Autophagie bezeichnet werden.
Dieser Prozess basiere demnach auf einer Art internem Müllentsorgungssystem der Zelle, wodurch diese eben erneuert oder verjüngt wird. Zusätzlich zu diesem gewünschten Effekt trägt das Scheinfasten aber auch zur Fettverbrennung bei.
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Beim Intervallfasten kommt der Körper nicht zur Fettverbrennung
In genau diesen Prozess der Ketose, also der Fettverbrennung, kommt der Körper bei anderen Fast-Methoden wie dem Intervallfasten gar nicht, erklärt Bernd Kleine-Gunk, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Anti-Aging-Medizin, gegenüber „GEO“.
Wie diese Statista-Grafik zeigt, halten 41 Prozent der Deutschen das Fasten aus gesundheitlicher Sicht sinnvoll:

Für nachhaltige Anti-Aging-Effekte sei das Scheinfasten daher besser geeignet als das Intervallfasten.
Entwickler empfiehlt Scheinfasten einmal im Monat
Im Gespräch mit dem „MDR“ erklärt der Entwickler dieser Methode, Valter Longo, dass er fünf Tage für die ideale Dauer des Scheinfastens hält. Er empfiehlt dann eine Wiederholung einmal im Monat oder einmal im Quartal. Laut seinen Aussagen verliere man bei seiner Methode zwar durchaus Bauchfett, aber keine Muskelmasse.
So können die drei erlaubten Mahlzeiten an einem der fünf Tage beispielsweise aussehen:
- Zum Frühstück kann ein Gemüse-Smoothie verzehrt werden – auch eine Tasse Kaffee darf getrunken werden.
- Mittag- und Abendessen: Hier bieten sich beispielsweise Salate oder Suppen, sowie Gemüsecurrys an.
- Über den ganzen Tag verteilt sollten dann drei bis vier Tassen Wasser und ungesüßter Tee getrunken werden.