Im Büro wie im Homeoffice wird meist vor einem Bildschirm gearbeitet. Das in der Corona-Pandemie beliebter gewordene Arbeiten von zu Hause birgt jedoch zusätzliche Risiken für die Augen, warnen Ärzte.
Seit März dieses Jahres sind Arbeitgeber nicht mehr dazu verpflichtet, Homeoffice zu ermöglichen. Laut einer Erhebung des Münchener Ifo-Instituts bleibt das Arbeiten von zu Hause aus aber weiterhin beliebt: Knapp ein Viertel aller Beschäftigten arbeiteten demnach auch im August zumindest teilweise im Homeoffice.
Augen bekommen im Homeoffice wenig Erholung
Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) warnt vor zusätzlichen Risiken für die Augen beim Arbeiten von zu Hause: Durch den fehlenden Weg in das Büro und zurück, fehle den Augen wichtige Erholungszeit. Es kommt zu trockenen, schmerzenden und müden Augen. Man spricht vom sogenannten „Office-Eye-Syndrom“.
„Es ist wichtig, im Homeoffice alle 30 Minuten entspannt über den Bildschirm in die Ferne zu schauen“, erklärt Claus Cursiefen, Generalsekretär der DOG. Eigentlich sei das menschliche Auge nämlich für die Nahrungssuche bei Tageslicht gemacht – und nicht für das stundenlange Arbeiten am Bildschirm.
Häufig fehlt die Ablenkung im Homeoffice
Beim Arbeiten von zu Hause sollte trotzdem möglichst oft das Tageslicht von draußen genutzt werden – durch Spaziergänge oder auch mithilfe des Gartens oder des Balkons. Aber nicht nur das Tageslicht fehlt den Augen im Homeoffice: Häufig mangelt es auch an der nötigen Ablenkung für die Augen.
Beim Arbeiten im Homeoffice schauen viele Menschen konzentrierter auf den Bildschirm, die Frequenz der Lidschläge sinkt. Wenn weniger geblinzelt wird, kann das zu trockenen, müden und auch schmerzenden Augen führen.
Luftfeuchtigkeit im Homeoffice hoch halten
Zusätzlich kann zu trockene Luft die Augen reizen. Der Arbeitsraum sollte deswegen regelmäßig gelüftet werden – im Zweifel können auch Luftbefeuchter beitragen, die Luftfeuchtigkeit anzuheben.
Vermeiden sollten Sie beim Arbeiten im Homeoffice das Tragen von Kontaktlinsen: Diese trocknen die Augen zusätzlich aus. Auch der Rauch von Zigaretten kann zu zusätzlicher Trockenheit führen – dieser greift den schützenden Tränenfilm der Augen an.

Um das Austrocknen der Augen zu verhindern, empfiehlt Augenexperte Cursiefen, regelmäßig zu blinzeln, ausreichend zu trinken sowie nährstoffreiche Lebensmittel wie Fisch, Gemüse und Obst zu verzehren.
Augenschonende Einrichtung Ihres Arbeitsplatzes zu Hause
Um auch im Homeoffice möglichst augenschonend arbeiten zu können, empfiehlt die DOG einige technische Aspekte bei der Einrichtung des Arbeitsplatzes:
- Der Bildschirm sollte über eine ausreichende Größe und Bildschirmauflösung verfügen.
- Sie sollten nach Möglichkeit einen Abstand von gut 45 Zentimetern zum Bildschirm einhalten.
- Der Bildschirm sollte leicht nach oben gekippt sein. Er sollte außerdem so stehen, dass das Tageslicht seitlich einfällt und man in Sitzposition noch über den oberen Rand hinaus schauen kann.
Sollten Ihre Augen im Homeoffice dennoch trocken werden, können Tränenersatzmittel, wie bestimmte Augentropfen, Abhilfe schaffen. Bei anhaltenden schmerzenden und gereizten Augen empfiehlt sich ein Besuch beim Augenarzt.