Symptome und Behandlung Morbus Crohn: Was auf die chronische Darmentzündung hindeuten kann

Von Carolin Ungrad | 19.08.2022, 13:54 Uhr

Häufige Übelkeit und Schmerzen im Bauchbereich können Anzeichen für Morbus Crohn sein – eine chronische Schleimhautentzündung des Darms. Wie die Erkrankung verlaufen kann und was dagegen hilft.

Rund 400.000 Menschen in Deutschland sind von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) betroffen – so die Deutsche Morbus Crohn / Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV). Neben Morbus Crohn ist auch die Colitis ulcerosa eine Form der chronischen Darmentzündung.

Schübe von Morbus Crohn

Die Krankheit ist nach Burrill B. Crohn benannt, welcher die erste wissenschaftliche Beschreibung des Krankheitsbildes veröffentlichte. Es handelt sich bei Morbus Crohn um eine chronische Erkrankung, die schubweise verläuft. Morbus Crohn ist meist eine lebensbegleitende Krankheit.

Die Entzündung kann den ganzen Verdauungstrakt betreffen – am häufigsten tritt der Morbus Crohn allerdings beim Übergang vom Dünndarm in den Dickdarm auf. Auch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) gibt an, dass sich beschwerdefreie Phasen mit starken Schmerzen abwechseln.

Begleiterkrankungen zu Morbus Crohn möglich

Morbus Crohn kann sich dabei an mehreren, nicht zusammenhängenden Stellen des Verdauungstraktes ausbreiten. Im Gegensatz zur Colitis ulcerosa kann der Morbus Crohn allerdings nicht nur die oberste Schleimhautschicht betreffen, sondern alle Schichten der Darmwand.

Zu den typischen Symptomen gehören vor allem:

  • Durchfall
  • Bauchschmerzen
  • Fieber
  • Gewichtsverlust
  • Stenosen (Darmverengungen)
  • Fisteln (entzündliche Gangbildungen)

Laut DCCV kann es auch zu Begleiterkrankungen kommen – meistens treten Entzündungen der Augen, der Haut oder der Gelenke auf.

Morbus Crohn kann nicht geheilt werden

Bei mit Morbus Crohn Erkrankten können mehr als 160 Gene verändert sein – eine Heilung ist deshalb bisher nicht möglich. Es gibt aber mittlerweile vielversprechende Behandlungsmöglichkeiten:

  • Medikamentöse Behandlung: Bei einem leichten Verlauf können Medikamente mit Salicylate helfen. Bei schwereren Verläufen werden Glukokortikoide eingesetzt. Diese sollen die Aktivität des Immunsystems unterdrücken.
  • Komplementäre Behandlung: Diese kann zusätzlich zu der medikamentösen Behandlung erfolgen. So kann zum Beispiel eine Hydrotherapie oder Phytotherapie helfen.
  • Operation: In einigen Fällen kann auch eine operative Öffnung von Darmverengungen helfen. In schlimmen Fällen können auch Darmteile entfernt werden. Dies soll die Lebensqualität der Betroffenen steigern können.

Es gibt keine „Morbus-Crohn-Diät“

Morbus Crohn entsteht laut DCCV durch einen Mix von Ursachen, die bisher nicht abschließend bekannt ist. Betroffene leiden dabei häufig auch an Beschwerden, die mit der Ernährung verbunden sind. Es gebe zahlreiche Ernährungsempfehlungen, die zweifelhafte Erfolge versprechen.

Im Video: So können Sie sich in den verschiedenen Phasen ernähren

Für Erkrankte ist eine ausgewogene Ernährung besonders wichtig. Eine Mangelernährung kann nämlich das Krankheitsbild verschlimmern und auch Rückfälle begünstigen. Anders als häufig kommuniziert, gebe es aber keine „Morbus-Crohn-Diät“.

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