Wer sich mit Corona infiziert, leidet nicht nur an der Erkrankung selbst, sondern hat mitunter auch mit den Langzeitfolgen zu kämpfen. Und diese sind wohl vielfältiger als bisher bekannt.
Kurzatmigkeit, Müdigkeit, Störung von Geschmacks- und Geruchssinn – unter dem Oberbegriff Long Covid werden eine Reihe von Symptomen zusammengefasst, die auf eine Infektion mit dem Coronavirus folgen können. Symptome, die die Betroffenen in ihrem Alltag sowie ihrer Lebensqualität teils stark einschränken. Sie können einzeln oder in Kombination auftreten. Nun fanden Forscher heraus, dass einige Infizierte im Anschluss an ihre Erkrankung auch ihre Haare verloren haben. Das war bisher weniger bekannt.
Haarausfall bei Long Covid viermal häufiger
In einer Studie, die im Fachmagazin „Nature Medicine“ veröffentlicht worden ist, listen Forscher der Universitiy of Birmingham 62 Symptome auf, die noch Wochen oder Monate nach der offiziellen Genesung auftauchen können.
Das Team hatte zwischen Januar 2020 und April 2021 insgesamt 486.149 Erwachsene mit einer bestätigten Infektion und 1.944.580 Erwachsene, die bisher nicht positiv auf Corona getestet worden sind, miteinander verglichen.
Bereits bekannte Folgen wie der Geruchsverlust gehörten zu den häufigsten Langzeitbeschwerden der Genesenen. Aber auch unerwartete Symptome konnten vermehrt festgestellt werden: Sowohl Haarausfall als auch Libidoverlust und Ejakulationsstörungen gehörte dazu. Haarausfall sei bei den Infizierten rund viermal häufiger gewesen als bei den Nicht-Infizierten.
Haarausfall nach Corona: Kein Grund zur Panik
Auch die American Academy of Dermatology Association (AAD) hat inzwischen Haarausfall als Folge einer Covid-Infektion benannt. Das Symptom sei aber keineswegs unerwartet, heißt es auf der Website der gemeinnützigen Berufsorganisation von Dermatologen in den Vereinigten Staaten.
Fieber oder Krankheit würden häufig dazu führen, dass das Haar von der Wachstumsphase in die Ausfallphase (Telogene Phase) wechselt. Dabei können laut AAD ganze Haarbüschel in Bürste oder Abfluss hängen bleiben. Dies sei aber kein Grund zur Panik: In den meisten Fällen wüchsen die Haare wieder nach. Man müsse sich aber eine Zeit lang gedulden.