Ursachen und Behandlung Warum Sie nachts Fußkrämpfe bekommen – und was dagegen hilft

Von Carolin Ungrad | 11.08.2022, 16:30 Uhr

Es ist plötzlich und schmerzhaft: Das unwillkürliche Zusammenziehen von Muskeln, das man als „Krampf“ bezeichnet. Vor allem in Füßen und Waden tritt das häufig auf. Warum es oft nachts passiert und was Sie dagegen tun können.

Viele Menschen werden nachts davon geweckt: ein Fuß- oder Wadenkrampf. Wir erklären Ihnen, warum Krämpfe meist in Ruhesituationen auftreten und was Sie gegen die schmerzhaften Muskelkontraktionen tun können.

Wer von den Krämpfen betroffen ist

Wie die „Apotheken-Umschau“ berichtet, können grundsätzlich sowohl junge als auch alte Menschen, sowie sportliche und weniger sportliche Menschen an den unangenehmen Krämpfen leiden. Ursächlich für die meisten Krämpfen ist meist ein Flüssigkeits- und Mineralstoffmangel.

Sportler haben zudem oftmals damit zu kämpfen, wenn sie sich im Training zu viel zumuten und die Muskeln nicht zur Ruhe kommen lassen. Auch wer sich länger nicht sportlich betätigt hat, kann betroffen sein: Durch mangelnde körperliche Aktivität verkürzen sich die Muskeln. Wird dann nach langer Pause wieder trainiert werden diese unkontrolliert hart, was zu den Schmerzen führt.

Vor allem wer tagsüber viel sitzt – zum Beispiel am Schreibtisch –, kann nachts die Unterforderung der Muskeln zu spüren bekommen: in Form von Waden- oder Fußkrämpfen. Krämpfe treten also meist in Ruhesituationen auf, weil die entsprechenden Muskelregionen über den Tag zu wenig beansprucht wurden.

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Muskeln verkürzen sich mit zunehmendem Alter

Auch ältere Menschen haben immer wieder mit Fuß- oder Wadenkrämpfen zu tun. Dies liegt vor allem daran, dass sich mit zunehmenden Alter die Muskeln verkürzen und der Körper Muskelmasse abbaut. Auch hormonelle Veränderungen können zu den plötzlichen Muskelkontraktionen führen.

Gleiches gilt für Schwangere: Hormon- und Stoffwechselveränderungen führen zu Verschiebungen des Elektrolythaushalts, wodurch Krämpfe entstehen können.

Erkrankungen als Ursache für Muskelkrämpfe

Wenn Waden- oder Fußkrämpfe in kürzeren Abständen auftauchen, können auch Erkrankungen dafür verantwortlich sein. Sprechen Sie in solchen Fällen am besten mit einem Arzt. Wir haben eine Auswahl an Krankheiten für Sie zusammengefasst, die zu Krämpfen führen können:

  • Diabetes oder Nierenschwäche
  • Alkoholsucht
  • Infekte mit hohem Fieber
  • Nervenerkrankungen
  • Muskelkrankheiten

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Was hilft bei Waden- und Fußkrämpfen

Bei Fuß- und Wadenkrämpfen – egal ob nachts oder tagsüber – hilft vor allem das Dehnen der betroffenen Muskelregion. Auch vorsichtiges Gehen kann Krämpfen im Fußbereich ein schnelleres Ende verschaffen.

Bei häufigeren Krämpfen wird meist zu der Einnahme von Magnesium geraten: Es gibt zwar viele Betroffene, die berichten, dass das Magnesium die Krampfhäufigkeit verringere – ein direkter Effekt ist jedoch nicht wissenschaftlich bewiesen.

Dennoch wird gemeinhin zur zusätzlichen Magnesium-Einnahme geraten. Das liegt insbesondere daran, dass mit dem generellen Flüssigkeits- und Mineralstoffmangel auch ein Magnesiummangel einhergeht. Letzterer kann mit einer gezielten Einnahme ausgeglichen werden.

Nächtlichen Krämpfen vorbeugen

Um speziell den nächtlichen Krämpfen – die in der Fachsprache auch benigne idiopathische Krämpfe genannt werden – vorzubeugen, gibt es einige hilfreiche Tipps:

  • Gehen Sie am Abend noch spazieren.
  • Trinken Sie ausreichend Wasser.
  • Regelmäßige Gymnastik oder Ausdauersport hält die Muskeln fit.
  • Dehnen Sie Ihre Muskeln vor dem Schlafengehen.
  • Vermeiden Sie schwere Decken – so haben die Füße Bewegungsfreiheit
  • Eine warme Dusche kann die Muskeln zusätzlich entspannen.
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