Salz ist ein wichtiger Bestandteil im Essen und ist die Hauptzufuhrquelle für Natrium und Chlorid. Zu viel Salz kann jedoch auch gefährlich werden. Eine neue Studie hat ergeben, dass sich durch Nachsalzen die Lebenszeit verkürzt.
Normales Kochsalz steht in jeder Küche und zählt zu den beliebtesten Gewürzen. Oftmals salzen wir unser Essen jedoch nicht nur beim Kochen, sondern auch nochmal danach. Laut einer US-Studie der University School of Public Health and Tropical Medicine in New Orleans kann gerade das Nachsalzen am Tisch die Lebensdauer verkürzen. Im Vergleich zu denjenigen, die nie oder selten Nachsalzen, ist das Risiko bei Menschen, die immer nachwürzen, 28 Prozent höher, vorzeitig zu sterben.
Zu viel Salz: So viel kürzer leben Männer und Frauen
Die im „European Heart Journal“ veröffentlichte Studie fand heraus, dass sich die Lebenserwartung bei Frauen ab 50 Jahren um 1,5 Jahre und bei Männern ab 50 Jahren um 2,3 Jahre verkürzt, wenn sie ihr Essen nachsalzen. Diese Ergebnisse beruhen auf Daten von rund 500.000 Briten mittleren Alters, die Teilnehmer der britischen Biobank-Studie waren. Während der Untersuchungen der Studie wurden rund 18.474 vorzeitige Todesfälle durch übermäßigen Salzkonsum dokumentiert, wobei auch andere Faktoren wie Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Benachteiligung, Body-Mass-Index, Rauchen, Alkoholkonsum, körperliche Aktivität, Ernährung und Krankheiten wie Diabetes, Krebs und Herzkrankheiten berücksichtigt wurden.
Generell ist die Salzaufnahme über einen Tag hinweg, schwer zu messen. Durch verarbeitete Lebensmittel werde unbewusst sehr viel Salz aufgenommen. Insgesamt seien das 70 Prozent der täglichen Natriumaufnahme. Das Nachsalzen mache hingegen nur 8-20 Prozent davon aus. Jedoch sei dieser Faktor der Salzaufnahme ein guter Indikator dafür, wer gewöhnlich mehr Salz in seinem Essen mag.
Die Folgen von zu viel Salz sind besonders Bluthochdruck, was zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann, und Nierenschäden. Der Leiter der Studie Professor Li Qi ist deshalb davon überzeugt, dass bereits eine mäßige Verringerung der Natriumaufnahme erhebliche Vorteile haben dürfte, insbesondere wenn sie in der Allgemeinbevölkerung erreicht würde. Am einfachsten hierfür sei es, wenn man das Nachsalzen am Tisch streiche.
Wie viel Salz ist gesund
Die Forscherin Professor Annika Rosengren, die nicht an der Studie beteiligt war, kritisiert, dass es ein sogenannten „Sweet Spot“ für Salz gibt. Also die perfekte Menge an Salz beziehungsweise Natrium und Chlorid, die unser Körper benötigt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht diesen bei etwa fünf Gramm Salz pro Tag.

Diese Mengen werden allerdings tendenziell eher überschritten. Durchschnittlich nehmen wir in Deutschland täglich zirka acht bis zehn Gramm Salz auf. 50 Prozent der Männer und 38,5 Prozent der Frauen konsumieren täglich sogar mehr als zehn Gramm Salz am Tag. Um diesen Wert zu verringern, empfiehlt die Studie der Universität deshalb, zumindest auf das Nachsalzen am Tisch zu verzichten. Alternativen zum Salz, die laut Ökotest für Geschmack im Essen sorgen sind zum Beispiel Chili, Knoblauch, Ingwer, Kümmel, Paprika oder Curry.