Kommentar zu Fitness und Corona Fitnessgeräte-Boom: Heute Heimtrainer, morgen Garderobenständer

Meinung – Elke Schröder | 16.01.2022, 17:28 Uhr

Fitnessgeräte für Zuhause sind in Corona-Zeiten gefragt. Warum das Ende des Booms für die Branche bereits absehbar ist - und von welchen Entwicklungen Verbraucher und Heimtrainer-Hersteller künftig profitieren könnten.

Wer schon vor Corona regelmäßig sportlich im Verein oder im Fitness-Studio aktiv war, den wird es nach der Pandemie kaum mehr in den vier Wänden auf dem Heimtrainer halten. Einen Vorgeschmack darauf bekommt man derzeit beim Blick auf die vielen Menschen, die trotz FFP-2-Maske wieder ihr Ausdauer- und Muskeltraining im Fitness-Studio aufnehmen. Starke Motivation durch Sport mit anderen und nicht zuletzt die persönliche Kontrolle der Übungen durch den Trainer vor Ort: Das können die Geräte für Zuhause auf Dauer oftmals nicht ersetzen. Das gilt insbesondere auch für Einsteiger, denen es durch die Corona-Maßnahmen schwerfällt, einen aktiven Alltag zu führen.

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So dämpft die Heimtrainer-Branche nun zu Recht ihre Umsatzerwartungen für 2022 nach dem Aufschwung in der Pandemie. Doch diese Nischenbranche ist innovativ. So ist möglich, dass sie von der Ausweitung des Homeoffices in der Arbeitswelt auch künftig stärker profitieren wird - mit hochwertigen, virtuell vernetzten Geräten, die das Training länger attraktiv halten könnten.

Schließlich ist der größte Nachteil der Fitnessgeräte für Zuhause zugleich ihr größter Vorteil: Sie sind bequem, weil jederzeit verfügbar. Das heißt aber: Ohne Anleitung, Trainingsplan und Disziplin des Nutzers wird jeder Heimtrainer mittelfristig zum Garderobenständer oder als sportliches Mahnmal im Keller und auf dem Müll enden. Das ist schlecht für Gesundheit und Umwelt. Also lieber gut abwägen: Weg vom schnell gekauften Stepper aus dem Discounter, hin zum wohl überlegten Kauf - oder doch besser zur Fitness-Studio-Mitgliedschaft?

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