Symptome wie Sprach- und Gedächtnisstörungen können auf eine Alzheimer-Erkrankung hindeuten - die häufigste Form der Demenz. Wie sich die Krankheit in sieben Stufen verändert.
Wie die Alzheimer‘s Association angibt, leben in Deutschland mehr als 1,5 Millionen Menschen mit Alzheimer. Die häufige Demenz-Erkrankung ist dabei nicht nur für Betroffene, sondern auch für Angehörige herausfordernd. Was Sie über die Krankheit wissen müssen.
Alzheimer-Demenz: Probleme mit Gedächtnis und Denken
Alzheimer ist die häufigste Variante von Demenz und verursacht Probleme mit dem Gedächtnis, dem Denken und dem Verhalten. Die Krankheit führt zu einem Abbau der Nervenzellen im Gehirn.
Wie die Deutsche Alzheimer Gesellschaft angibt, wurde die Krankheit nach dem deutschen Neurologen Alois Alzheimer benannt, der die Erkrankung erstmals im Jahr 1906 wissenschaftlich beschrieb. Alzheimer ist eine Unterform der Demenz. Demenz ist der Oberbegriff für Krankheitsbilder, die durch den Verlust geistiger Funktionen charakterisiert sind.
Sieben Stufen der Alzheimer-Demenz
Experten haben laut Alzheimer‘s Association sieben Stufen entwickelt, um den Krankheitsverlauf zu beschreiben. Wir erklären Ihnen, welche Symptome in welcher Stufe auftreten:
- Stufe 1: Keine Beeinträchtigung. In dieser Stufe leiden Betroffene noch nicht unter Gedächtnisproblemen. Auch im Gespräch mit dem Arzt können keine Anzeichen auf Demenz festgestellt werden.
- Stufe 2: Sehr leicht gemindertes Wahrnehmungsvermögen. Hier können durchaus erste Gedächtnislücken und eventuelle Wortfindungsprobleme bemerkbar werden - diese Symptome können allerdings auch altersbedingt sein. Der Arzt kann in dieser Stufe noch keine Demenzsymptome feststellen.
- Stufe 3: Leicht gemindertes Wahrnehmungsvermögen. In dieser Stufe werden einzelne Probleme deutlicher: Erste Wortfindungsstörungen werden offensichtlich. Außerdem können Betroffene Probleme bei der Ausführung von Aufgaben im Arbeits- und sozialen Umfeld haben.
- Stufe 4: Mäßig gemindertes Wahrnehmungsvermögen. Ab dieser Stufe sollte ein Arzt im Gespräch eindeutige Symptome feststellen können. Dazu gehören unter Anderem das Vergessen von kurz zurückliegenden Ereignissen, Schwierigkeiten mit komplexeren Rechenaufgaben und die Vergesslichkeit in Bezug auf die eigene Vergangenheit. In dieser Phase ziehen sich Betroffene außerdem häufig zurück.
- Stufe 5: Mittelschwer gemindertes Wahrnehmungsvermögen. Hier zeigen sich bereits auffällige Gedächtnis- und Denklücken. Es kann Unklarheit über das Datum und den Aufenthaltsort bestehen und auch die Auswahl der zur Jahreszeit passenden Kleidung benötigt meist Hilfe. In dieser Stufe werden nun auch einfachere Rechenaufgaben öfter zum Problem. Betroffene können sich in diesem Stadium aber noch an wichtige Details über sich selbst und ihre Familie erinnern.
- Stufe 6: Schwerwiegend gemindertes Wahrnehmungsvermögen. In dieser Stufe können Persönlichkeitsveränderungen auftreten und es wird umfangreiche Hilfe bei täglichen Aktivitäten gebraucht. Betroffene erinnern sich zwar meist noch an den eigenen Namen, haben aber Probleme sich an ihre persönliche Vergangenheit zu erinnern. Es wird häufig Hilfe beim Anziehen benötigt. Auch das Schlafverhalten kann sich verändern. In dieser Stufe besteht die Tendenz zum Umherirren und Verirren.
- Stufe 7: Sehr schwerwiegend gemindertes Wahrnehmungsvermögen. In der Endstufe verlieren Betroffene die Fähigkeit, sich selbst mitzuteilen. Es wird umfangreiche Betreuung im Alltag benötigt. Die Fähigkeit zu Lächeln, ohne Hilfe zu sitzen oder den Kopf aufrecht zu halten, kann in dieser Phase verloren gehen. Außerdem kann das Schlucken beeinträchtig werden.
Achtung: Nicht jeder Krankheitsverlauf ist gleich. Auch die Zuordnung zu genau einer Stufe kann nicht immer erfolgen, da die Stufen teilweise ineinander übergehen können. Bei möglichen Anzeichen sollte ein fachkundiger Arzt aufgesucht werden.
Wer kann von Alzheimer betroffen sein?
Wie das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) angibt, erhöht sich vor allem für Personen ab 65 Jahren das Risiko einer Erkrankung an Alzheimer. Mit zunehmendem Alter können sich Eiweißablagerungen im Gehirn bilden, die die Nervenzellen beeinträchtigen können. Aufgrund dessen kann es zu Veränderungen im Denken, Handeln und Wahrnehmen kommen.

Aber auch einige andere Faktoren können eine Alzheimer-Erkrankung begünstigen. Dazu gehören beispielsweise Diabetes, Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Derzeit gibt es für Alzheimer keine Heilung. Es gibt mittlerweile aber durchaus Möglichkeiten, das Verschlechtern des Zustands zweitweise zu verzögern und somit die Lebensqualität für Betroffene und Angehörige zu erhöhen.