Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfungen: Darmbeschwerden sind für die Betroffenen besonders unangenehm – und sie gehören zu den Gesundheitsproblemen, die weit verbreitet sind. Umfragen belegen, dass sieben von zehn Deutschen gelegentlich mit derartigen Beschwerden zu kämpfen haben. Oft ist die Ursache harmlos – aber nicht immer.
Worauf Darmbeschwerden zurückgehen, wie sie sich vermeiden und behandeln lassen und wann auf jeden Fall ein Arzt damit aufgesucht werden sollte, erklärt der Facharzt der Inneren Medizin und Gastroenterologie Privatdozent Dr. Johannes Rey, Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie, Hepatologie, diagnostische und interventionelle Endoskopie, Diabetologie und Ernährungsmedizin des Klinikums Osnabrück.
Was sind Darmbeschwerden und wie schlimm ist es, wenn man davon betroffen ist?
Allgemein gesagt, fallen darunter insbesondere alle Beschwerden, die mit einer Veränderung des Stuhlverhaltens verbunden sind. Also Durchfall, Verstopfungen und auch Bauchschmerzen. Der Magen-Darm- Infekt ist ein klassisches Beispiel für akute Darmbeschwerden. Symptome bei Darmbeschwerden können erst einmal unspezifisch sein und müssen nicht auf eine Erkrankung deuten. Beispielsweise können sie einfach auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit zurückgehen, auf einen Infekt oder auf physiologische Veränderungen des Körpers, die nicht behandelt werden müssen. Es können aber auch Entzündungen oder Tumore die Ursache sein.
Was begünstigt Darmbeschwerden?
Das hängt von den Ursachen ab. Darmbeschwerden und Verdauungsprobleme können auf Stress, natürlich die Ernährung oder auf funktionelle Störungen des Darmtrakts wie den verbreiteten Reizdarm zurückgehen. Das kann sehr belastend sein und beeinträchtigt massiv die Lebensqualität, aber es ist nicht gefährlich. Um es richtig bewerten zu können, sollte zur Klärung der Ursachen primär der Hausarzt aufgesucht werden. Wenn Darmbeschwerden länger anhalten oder häufiger auftreten, sollte auch ein Facharzt für Gastroenterologie hinzugezogen werden.

Kann ich selbst Darmbeschwerden verhindern oder ihnen vorbeugen?
Körperliche Aktivität, ein gesunder Lebensstil und die Ernährungsgestaltung sind Faktoren, die sich direkt auf die Verdauung auswirken. Wer von Unverträglichkeiten betroffen ist, sollte sich entsprechend beraten lassen. Grundsätzlich gilt, dass eine Ernährung mit vielen Ballaststoffen und ausreichende Bewegung die Darmtätigkeit anregen, während sie von Schokolade oder Bananen und von vielem Sitzen eher gebremst wird.
Welche Behandlungsoptionen gibt es?
Dies ist abhängig von den Ursachen. Erst einmal kommt es auf die Diagnostik an: Ultraschall, eine Untersuchung von Stuhlproben, Endoskopie, gegebenenfalls radiologische Verfahren wie CT oder MRT. Zur Behandlung kommen von einer einfachen Anpassung der Ernährung bei einer Unverträglichkeit bis hin zu einer Operation und einer Krebsbehandlung bei einer Tumorerkrankung zahlreiche Verfahren infrage.
Sind Darmbeschwerden ein Zeichen für eine schwere Erkrankung?
Das können sie sein, müssen sie aber nicht. Wichtig ist es, dass zur Klärung ein Arzt aufgesucht wird, gerade wenn sie immer wieder auftreten. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass besonders viele Menschen von Verdauungsproblemen und Darmbeschwerden betroffen sind, diese aber meistens nur vorübergehend und nicht dauerhaft auftreten.
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