Der weiße Farbstoff E171 – auch Titandioxid genannt – ist seit Anfang August in der EU verboten. In welchen Produkten er bisher zu finden war, warum er verboten wurde und wo er auch weiter enthalten sein wird.
Der Weißmacher Titandioxid steckte bisher in vielen Supermarkt-Produkten – doch seit August ist er von der EU-Kommission verboten. Dennoch lassen sich zur Zeit noch Produkte mit dem Farbstoff E171 im Supermarkt finden. Wir erklären Ihnen, wie lange noch.
EU-Kommission verbietet Titandioxid
Wie der „NDR“ berichtet, ist der Farbstoff bereits Anfang 2022 von der EU-Kommission verboten worden. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA hatte den Stoff zuvor als „nicht mehr sicher“ eingestuft.
Bis Anfang August durften Produkte mit dem gefährlichen Stoff dann noch hergestellt werden. Seit dem 8. August ist dies nun verboten. Alle Produkte, die vor diesem Stichtag mit Titandioxid hergestellt wurden, dürfen nun aber noch ausverkauft werden – und zwar bis das Verbrauchs- oder Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist, so berichtet die „Gießener Allgemeine“.
Nanopartikel im Titandioxid gefährlich für den Darm
Im Titandioxid sind Nanopartikel enthalten, die für Menschen mit einer Darm-Erkrankung unter Umständen gefährlich werden könnten. Wie Gerhard Rogler vom Universitätsspital Zürich gegenüber dem „NDR“ sagte, können die Nanopartikel des Stoffes in die Zellen eindringen und eine Entzündungsreaktion auslösen.
Normalerweise hätten gesunde Erwachsene eine Schleimschicht, die vor dem Eindringen der Nanopartikel schützen soll – sei diese allerdings nicht intakt, könnten die Nanopartikel des Titandioxids gefährlich werden.
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Titandioxid in vielen Supermarkt-Produkten
Der Weißmacher E171 ist dabei bisher in vielen Produkten enthalten gewesen. Der „Bayerische Rundfunk“ hat eine Liste mit Produkten, die Titandioxid beinhalten konnten, bereitgestellt:
- Mozzarella – zum Aufhellen des Käses.
- Mayonnaise
- Backwaren – beispielsweise Zuckerstreusel.
- Suppen und Soßen
- Salzige Brotaufstriche
- Süßigkeiten – wie etwa Marshmallows.
- Kaugummi
Bis dann auch die letzten Produkt-Chargen mit Titandioxid aus den Supermärkten verschwunden sind, sollten Sie die Lebensmittel meiden, auf deren Zutatenliste „E171“ zu finden ist. Achtung: Nicht alle eben aufgezählten Produkte enthalten immer Titandioxid – es kommt auf den Hersteller an.
Video: Gefährlicher Inhaltsstoff in Lebensmitteln ab August verboten:
Wie die „Gießener Allgemeine“ weiter berichtet, seien Lieferschwierigkeiten durch dieses Verbot nicht ausgeschlossen. Es wurde zwar bereits Anfang des Jahres verkündet, wie die Hersteller darauf reagiert haben, wird sich erst noch zeigen.
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Titandioxid auch in Medikamenten und Kosmetika enthalten
Der Weißmacher befindet sich aber nicht nur in zahlreichen Supermarkt-Produkten: Er ist auch in Tabletten oder Sonnencremes enthalten. Auch in Zahnpasta ist der Stoff zu finden.

In diesen Fällen wird Titandioxid allerdings nicht als „E171“ deklariert, sondern als „CI 77891“. Medikamente und Kosmetika sind von dem Verbot der EU-Kommission bislang nicht betroffen.