Die Sorge vor dem Klimawandel ist bei vielen Menschen groß. Aber wie viele von ihnen leisten selbst einen Beitrag, um Treibhausgase einzusparen? Eine aktuelle Umfrage bringt Aufklärung.
Vier von fünf Menschen in Deutschland sparen nach eigenem Bekunden Treibhausgase ein und versuchen damit, etwas gegen den Klimawandel zu tun. Das zeigen Ergebnisse einer repräsentativen Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur.
Verzicht auf Flugreisen und Autofahrten
So gaben 45 Prozent der 2022 Befragten an, sie versuchten, weniger Konsumgüter zu kaufen. 40 Prozent verzichten demnach komplett auf Flugreisen, zwölf Prozent teilweise. Rund ein Drittel (36 Prozent) verzichtet zumindest zum Teil auf Autofahrten, 13 Prozent gänzlich. Ein knappes Drittel (31 Prozent) vermeidet tierische Lebensmittel teilweise, fünf Prozent leben nach eigenen Angaben vegan.

Die allermeisten Befragten versuchen also, durch das eigene Verhalten zur Eindämmung der Erderwärmung beizutragen. Ein Fünftel wählt Parteien, die sich für die Bekämpfung des Klimawandels einsetzen, vier Prozent nehmen an Protesten oder Demonstrationen für Maßnahmen gegen den Klimawandel teil. 15 Prozent gaben an, gar nichts zu tun.
Menschen sehen Regierungen in der Pflicht
Trotz eigenen Engagements sieht aber mehr als jeder Zweite (54 Prozent) vor allem große Unternehmen und die Regierung bei der Bekämpfung des Klimawandels in der Verantwortung. 29 Prozent denken, die Verantwortung liege vor allem bei den Bürgerinnen und Bürgern. Je nach Fragestellung erklärten zwischen drei und sechs Prozent, es gebe keinen Klimawandel – eine Haltung, die im Widerspruch steht zu den Erkenntnissen seriöser Wissenschaftler.
Eine deutliche Mehrheit der Menschen im Land macht sich Sorgen wegen der zunehmenden Erderwärmung, mit 37 Prozent, die angaben „sehr besorgt“ zu sein und 34 Prozent, die angaben „etwas besorgt“ zu sein. Rund ein Fünftel sorgt sich kaum (13 Prozent) oder gar nicht (neun Prozent) darum.
Frauen machen sich mehr Sorgen
Generell ist die Sorge wegen des Klimawandels bei Frauen weiter verbreitet als bei Männern. Obwohl Frauen eher Unternehmen und Regierungen bei der Bekämpfung der Erderwärmung in der Pflicht sehen und Männer eher den Einzelnen, geben Frauen häufiger an, ihr eigenes Verhalten zu ändern.
Befragte über 70 zeigten sich noch häufiger beunruhigt als Menschen zwischen 18 und 29 Jahren. Am entspanntesten blicken Befragte in ihren Vierzigern auf die Erderwärmung.
Im ägyptischen Scharm el Scheich verhandeln derzeit Vertreter aus fast 200 Ländern über den weiteren Kampf gegen die Erderwärmung. Zugleich fordern ärmere Länder von Industriestaaten wie den USA mehr Zusagen bei der Finanzierung, um klimabedingte Schäden und Verluste einzudämmen.