Luxusuhren sind teuer. Sehr teuer. Um eine der teuersten Uhren der Welt zu erwerben, muss man mindestens 10 Millionen Euro hinlegen. Es kann aber auch fünfmal so viel sein. Für diese zehn Zeitmesser müssen Sie am meisten bezahlen.
Rolex ist die wohl berühmteste Uhrenmarke der Welt und einige Rolex-Modelle wurden für Rekordpreise versteigert. Dennoch gehören die Zeitmesser des Schweizer Herstellers längst nicht zur Superlative, wenn es um den Preis geht. Der liegt für die teuerste Uhr der Welt bei knapp 50 Millionen Euro. Doch was macht eine Uhren so unfassbar teuer?
Bei Luxusuhren spielt immer der Markenwert eine Rolle, daher sind in den Top Ten ausschließlich Uhren von Luxusmarken wie Patek Philippe, Rolex oder Chopard zu finden. In den teuersten Modellen werden zudem Materialien wie Gold oder Diamanten verbaut. Dazu kommt die Bauweise und Mechanik der Hersteller. Doch das alles macht nicht ihren horrenden Preis aus.
Wichtig für den Wert ist auch die Limitierung bestimmter Uhren-Modelle. Einige der teuersten Uhren der Welt sind Unikate. Und sie haben eine besondere Geschichte und so ist es vor allem der ideelle Wert, der die Preise in die Höhe treibt.
Das Magazin Luxe Digital listet die teuersten Uhren der Welt auf. Das sind die Top Ten in der Übersicht:
10. Patek Philippe Edelstahl Ref.-Nr. 1518
Der Chronograf der Edelmarke Patek Philippe mit der Referenznummer 1518 ist der erste ewige Kalender mit Chronographenfunktion, der in Serie gebaut wurde. Insgesamt produzierte Patek Philippe zwischen 1941 und 1954 281 Stück in Gelb- und Rotgold, sowie vier Exemplare in Edelstahl. Letztere sind wegen der Limitierung bei Sammlern extrem gefragt und so erzielte die Uhr bei einer Auktion in Genf im Jahr 2016 9,8 Millionen Euro. Das macht sie zur zehntteuersten Uhr der Welt.
9. Jacob & Co. Billionaire
Ist das noch eine Uhr oder eher Schmuck? Die New Yorker Luxusmarke Jacob & Co. sorgt seit 2002 mit außergewöhnlichen Zeitmessern für Aufsehen. Einer der teuersten ist die Jacob & Co Billionaire. Er ist aus 18-karätigem Weißgold gefertigt und mit 189 weißen Ashoka-Schliff-Diamanten bedeckt – das ist ein Schliff, der jeden Diamanten 30 Prozent größer erscheinen lässt als ein normaler Diamant im Smaragdschliff. Auch das Zifferblatt, auf dem man dem handgefertigten Tourbillonwerk bei der Arbeit zusehen kann trägt 19 Diamanten. Kostenpunkt des Unikats: Rund 16 Millionen Euro.
8. Rolex Paul Newman Daytona Ref.-Nr. 6239
Die Paul Newman Daytonas von Rolex gehören zu den berühmtesten Uhren weltweit. Merkmale der Vintage-Chronographen, die ihren Spitznamen dem berühmten Schauspieler und Rennfahrer Paul Newman verdanken, sind mehrfarbige Zifferblätter und Ziffern im Art-Déco-Stil. Wegen dieses Designs waren die Uhren in den 1960er- und 1970er-Jahren kaum gefragt, sodass nur sehr wenige Exemplare auf den Markt kamen. Aufgrund der geringen Stückzahlen und der Tatsache, dass Newman maßgeblich zum Mythos der Daytona beitrug, zählen Paul Newman Daytonas heute zu den teuersten Vintage-Uhren auf dem Markt.
Das teuerste Exemplar gehörte dem Schauspieler persönlich. Paul Newman bekam seine Daytona 1972 als Geschenk von seiner Frau Joanne Woodward. Sie ließ in den Gehäuseboden die Worte “Drive Carefully” und “Me” eingravieren. Diese Uhr erzielte bei einer Auktion im Jahr 2017 17 Millionen Euro.
7. Patek Philippe Henry Graves Supercomplication
Die „Supercomplication“ wird oft als „Heiliger Gral der Uhren“ bezeichnet. Sie wurde zwischen 1925 und 1933 eigens für den New Yorker Banker Henry Graves in einem Sammlerwettstreit mit dem Industriellen James Ward Packard gefertigt. Es sollte die komplizierteste Uhr aller Zeiten werden. Die ersten fünf Jahre dieser Auftragsarbeit flossen allein in Entwicklung und Planung dieses Mammutprojektes. Das Werk ist mit seinen 24 Komplikationen wohl auch heute noch das komplizierteste der Welt.
Neben der eigentlichen Zeitmessung verfügt die Taschenuhr unter anderem über einen ewigen Kalender, einen Schleppzeigerchronographen, eine Grande Sonnerie und eine Mondphasenanzeige. Highlight ist das auf der Rückseite des Gehäuses sichtbare Sternenbild des Nachthimmels über dem New Yorker Central Park. Die Indikationen zur Anzeige der Sonnenaufgangs- und Sonnenuntergangszeit dieser Uhr wurden exakt auf den Breiten- und Längengrad der Wohnung von Henry Graves in der 5th Avenue eingestellt. Bei einer Auktion von Sotheby´s erzielte die Uhr 2019 umgerechnet 21,4 Millionen Euro.
6. Chopard 201 Karat
Gefertigt im Jahr 2000 aus 874 Diamanten mit insgesamt 201 Karat in einer ganzen Reihe spektakulärer Farben ist diese Damenuhr wahrscheinlich das Hauptwerk des Schweizer Uhrmachers, ein Favorit sowohl der A-Prominenten als auch des Königshauses. Preis: 22,76 Millionen Euro.
5. Jaeger-LeCoultre Joaillerie 101 Manchette
Die Spitzenmarke Jaeger-LeCoultre hat diese aufwendige Uhr als Geschenk für niemand geringeren als Königin Elizabeth II. anlässlich des 60. Jahrestages ihrer Herrschaft angefertigt. Sie ist nicht nur aus Weißgold und einer Reihe polierter und diamantbesetzter Glieder gefertigt, mit dem Miniaturkaliber 101-Uhrwerk verfügt sie auch über eines der kleinsten Uhrwerke der Welt. Das hat natürlich seinen Preis: 23,67 Millionen Euro.
4. Breguet Grande Complication Marie Antoinette
Der Legende nach wurde diese Uhr ursprünglich von einem ihrer Liebhaber für die berühmte französische Königin Marie Antoinette, in Auftrag gegeben. Die Herstellung dieses außergewöhnlichen Stücks dauerte etwa 40 Jahre und Marie Antoinette wurde hingerichtet, bevor die Arbeit abgeschlossen war – was die Romantik und das Rätsel dieses historischen Zeitmessers nur noch verstärkte.
Er ist in Gold gehüllt und verfügt über alle damals existierenden Komplikationen, einschließlich eines ewigen Kalenders und eines Thermometers. Nachdem die Uhr Ende des 20. Jahrhunderts gestohlen wurde, ist sie heute sicher in einem Museum in Israel aufbewahrt, kann aber für 30 Millionen US-Dollar (umgerechnet 27,31 Millionen Euro) erworben werden.
3. Patek Philippe Grandmaster Chime

2014 hatte Patek Philippe die erste Grandmaster Chime zur Feier des 175-jährigen Bestehens vorgestellt, in einer auf sieben Exemplare begrenzten Limited Edition in Rotgold. Die Wendeuhr mit zwei Zifferblättern sorgte damals als eine der kompliziertesten Patek-Philippe-Uhren mit 20 Komplikationen für Aufsehen. 2019 dann fertigte die Uhrenmanufaktur für die Wohltätigkeitsauktion Only Watch die erste und einzige Grandmaster Chime in Stahl – ein sehr seltenes Gehäusematerial in der Kollektion der Genfer Manufaktur.
Neben dem Gehäusematerial verfügt die Uhr auch über ein goldschimmerndes und ebenholzschwarzes Zifferblatt sowie die Aufschrift „The Only One“ auf dem Alarmzeit-Hilfszifferblatt bei 12 Uhr, was ihre Exklusivität zusätzlich unterstreicht. Sie wurde für den Rekordpreis von 31 Millionen Schweizer Franken (umgerechnet rund 32 Millionen Euro) versteigert.
2. Graff Diamonds Fascination
Den zweiten Platz der teuersten Uhren der Welt belegt die „Fascination“ von Graff Diamonds, einer britischen Juweliermarke, die dafür bekannt ist, einige der berühmtesten Diamanten der Welt zu erwerben und zu polieren.
Die Damenuhr besteht aus 152,96 Karat weißen Diamanten und einem 38-Karat-Diamantzifferblatt n irnenform in der Mitte, das praktischerweise auch als Ring getragen werden kann. Kostenpunkt: 40 Millionen US-Dollar oder umgerechnet rund 36 Millionen Euro.
1. Graff Diamonds Hallucination
Und auch die teuerste Uhr der Welt kommt von Graff Diamonds: Die Damenuhr „Hallucination“ wurde in tausenden Arbeitsstunden von einem Team aus Designern, Gemmologen und erfahrenen Handwerkern geschaffen und erstmals auf der Baselworld 2014 vorgestellt. Es handelt sich um ein Unikat.
Ihr extrem hoher Preis von 55 Millionen Dollar (49,9 Millionen Euro) ergibt sich aus 110 Karat wirklich seltener und wirklich großer farbiger Diamanten, die in ein Armband aus Platin eingefasst sind. Darüber hinaus werden viele verschiedene Diamantschliffe verwendet. Bei all dem Bling-Bling könnte man das winzige Quarzzifferblatt, das von rosafarbenen Diamanten eingerahmt ist und äußerst präzise die Zeit anzeigt, glatt übersehen. Verkauft wurde die teuerste Uhr der Welt bisher übrigens nicht.
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