Kinderzuschlag, Heizkosten Diese Entlastungen plant die Regierung für Geringverdiener

Von Elke Schröder und dpa | 04.09.2022, 16:02 Uhr 4 Leserkommentare

Nicht nur die Regelsätze will die Ampel-Koalition mit dem Bürgergeld erhöhen. Es gibt noch weitere Maßnahmen, mit denen Menschen mit geringem Einkommen entlastet werden sollen.

Bürgergeld, Kinderzuschlag, Midi-Job: Hier eine Übersicht, welche Hilfen für Geringverdiener das dritte Entlastungspaket der Bundesregierung vorsieht:

Kinderzuschlag: Neue Höchstgrenze

Der Höchstbetrag des Kinderzuschlags für Familien mit niedrigen Einkommen soll nochmals aufgrund der Inflation erhöht werden: Er soll ab 1. Januar 2023 von 229 Euro monatlich je Kind auf 250 Euro angehoben werden.

Mit Bürgergeld sollen Regelsätze steigen

Zu 1. Januar sollen das Arbeitslosengeld II und Sozialgeld durch das Bürgergeld abgelöst werden. Die SPD, Grünen und FDP wollen mit dem Bürgergeld die Regelsätze für Bedürftige auf rund 500 Euro erhöhen. Alleinstehende erhalten heute in der Grundsicherung 449 Euro pro Monat.

Midi-Job: Weniger Abgaben für Sozialversicherung

Arbeitnehmer mit einem geringen monatlichen Einkommen sollen entlastet werden, indem sie deutlich weniger für ihre Sozialversicherung zahlen müssen: Bisher ist gesetzlich geregelt, dass dazu zum 1. Oktober 2022 die Höchstgrenze für eine Beschäftigung im Übergangsbereich, im sogenannten Midi-Job, von 1.300 Euro auf 1.600 Euro angehoben wird. Laut Ampel-Koalition soll diese Höchstgrenze dann ab 1. Januar 2023 auf monatlich 2.000 Euro angehoben werden.

Heizkostenzuschuss für Wohngeldbezieher

Für die Heizperiode soll von September bis Dezember 2022 einmalig ein weiterer Heizkostenzuschuss an die Wohngeldbezieher gezahlt werden. Danach werde der Zuschuss für die Wohngeldberechtigten dauerhaft in das Wohngeld integriert, so die Ampel-Koalition. Laut Ergebnispapier des Koalitionsausschusses zum dritten Entlastungspaket soll er einmalig 415 Euro für einen 1-Personen-Haushalt betragen, 540 Euro für zwei Personen und für jede weitere Person zusätzliche 100 Euro.

Zudem soll zum 1. Januar 2023 das Wohngeld reformiert werden. Es soll eine dauerhafte Klimakomponente und eine dauerhafte Heizkostenkomponente enthalten. Die Bundesregierung will so die steigenden Energiepreise stärker abfedern.

Nachfolger für das 9-Euro-Ticket soll kommen

Die Ampel-Koalition will ein neues, bundesweit gültiges Nahverkehrsticket schaffen, als Nachfolger des 9-Euro-Tickets. Nach den Vorstellungen von SPD, Grünen und FDP soll es zwischen 49 und 69 Euro im Monat kosten. Die Länder müssen der Finanzierung noch zustimmen. Die Bundesregierung sei bereit, den Ländern für ein solches Ticket jährlich 1,5 Milliarden Euro zusätzlich zur Verfügung zu stellen, wenn die Länder mindestens den gleichen Betrag leisteten, heißt es.

Ampel-Koalition will Strompreis für Basisverbrauch vergünstigen

Für einen gewissen Basisverbrauch an Strom soll nach dem Willen der Ampel-Koalition künftig ein vergünstigter Preis gelten. Für einen zusätzlichen Verbrauch darüber hinaus wäre der Preis nicht begrenzt.

4 Kommentare
Wolfgang Pekrul
Vor allen Dingen bei denen, die sich jeden Tag für den Mindestlohn krumm legen. Ist doch alles ein Witz was hier abgeht. Wo bleibt die Deckelung beim Gaspreis….haben die den vergessen.