Die Energiekrise führt auch beim Strom zu enormen Preisen – gerade wer nicht viel verdient, dem kann Angst und Bange werden. Ein Experte aus Niedersachsen gibt praktische Tipps.
Gerade, wenn das Geld eh nicht im Überfluss da ist, zählen kleinere Beträge. Dazu gehört auch, Stromkosten im Auge zu haben und gegebenenfalls zu reduzieren. Udo Wehmeyer kennt dazu einige Kniffe. Der Berater des Stromsparchecks Wesermarsch sagt: „Wir erleben immer wieder Überraschungen.“ Wie man dann die böse Überraschung bei der Stromrechnung vermeidet, dazu hätte er Rat, wie bald im Nachbarschaftsbüro Deichhorst. Gerade Menschen mit wenig Geld, die besonders unter der Energiekrise leiden, soll unter die Arme gegriffen werden.
Einfache und kostenlose Mittel zum Sparen
Im Nachbarschaftsbüro sollen die Bewohner des Stadtteils lernen, wo es mit einfachen oder kostenlosen Mitteln etwas zu sparen gibt. „Es lässt sich hiermit bares Geld in schwierigen Zeiten für die Menschen im Quartier sparen“, kündigt Svenja Kreideweiß vom Nachbarschaftsbüro an. Damit verweist sie auch auf massiv steigende Energiekosten, unter anderem durch den Krieg in der Ukraine.
Kosten steigen um 20 bis 25 Prozent
„Bei Gas ist es noch mehr, aber beim Strom gehen wir von etwa um 20 bis 25 Prozent steigende Kosten aus“, sagt dazu Udo Wehmeyer vom Stromsparcheck. Immerhin zehn bis 20 Prozent könnte da ein Check seiner Institution einbringen, meint er. Ein Schlaglicht aus seiner täglichen Arbeit: Allein manche Kühlgeräte überraschen, wenn sie bei Hausbesuchen durch die vom Caritasverband Oldenburg-Ammerland getragenen Experten untersucht werden: „Normalerweise verbrauchen Kühlschränke um die 150 Kilowattstunden im Jahr – und wenn sie etwas defekt siind oder leck, werden es schnell 800, 900 oder 1000 Kilowattstunden.“ Allein wenn man das beheben könnte, oder einen neuen Kühlschrank anschaffen würde, seien 250 bis 300 Euro im Jahr eingespart. Allein durch dieses eine Gerät. Das sei so ein Aha-Moment.
Überall Stromfresser im Haushalt
Einige andere Dinge nennt Wehmeyer als besondere Stromfresser. Dazu gehören, wie immer wieder in Haushalten gesehen, aufwändige PC-Gaming-Anlagen mit sehr hohem Stromverbrauch, die auch bei einigen Menschen quasi ununterbrochen laufen – „die dann Riesenmengen an Strom verbrauchen“, so Wehmeyer. Bis zu zehn Kilowattstunden pro Tag. Damit stellen sie defekte Kühlgeräte weit in den Schatten. Ein weiterer Stromfresser seien Fernseher, die nicht ausgeschaltet werden, wenn nicht geschaut wird, sondern permanent an sind. „Viele Menschen gehen recht arglos mit dem Strom um“, so der Experte. Was dann gerade in der Energiekrise, in der Strom besonders teuer werden wird, zu kaum bezahlbaren Rechnungen führt.
Viele Angebote kostenlos
Mancher Service des Stromsparchecks ist dabei kostenlos: Beratung, kleinere Geräte zum Stromsparen etwa wie Energiespar- und LED-Lampen, schaltbare Steckdosenleisten, TV-Standby-Abschalter, Zeitschaltuhren oder Strahlregler für Wasserhähne. Den Service genießen Haushalte mit sehr kleinem oder kleinem Einkommen. „Dabei geben wir keine Anweisungen“, unterstreicht der Berater. „Wir stellen mit Messgeräten dar, welchen Verbrauch es gibt.“ Und dann werde erklärt, wie man die mutmaßlich zu hohe Verbrauchsrechnung und die böse Überraschung dämpfen kann.
Was Udo Wehmeyer noch so rät und erlebt, erklärt er am Dienstag, 30. August, ab 13.30 Uhr im Nachbarschaftsbüro am Wiekhorner Heuweg 59. Einen ähnlichen Termin hatte es bereits im Nachbarschaftsbüro Düsternort gegeben. Der sei gut besucht gewesen, sagt er. Mehrere Haushalte hätten sich für den kostenlosen Haushaltscheck entschieden.