„meinALDI“-Lieferservice Aldi-Süd startet Lebensmittel-Lieferdienst – bald auch im Norden verfügbar?

Von Jule Pinno und dpa | 29.08.2023, 19:17 Uhr

Am Dienstag verkündete Aldi Süd, dass es den Discounter bald testweise als Lieferservice geben wird. Kunden können ihren Einkauf dann im Internet nach Hause bestellen. Wird es den Lebensmittel-Lieferdienst bald auch im Norden geben?

Der Discounter Aldi Süd macht einen wichtigen Schritt in Richtung E-Commerce. Der Handelsriese gab am Dienstag den Startschuss für den Testlauf eines Lebensmittellieferdienstes, bei dem Aldi-Kunden im Ruhrgebiet erstmals online frische Produkte wie Obst, Gemüse, Brot, Käse oder Milch bestellen können. Ab sofort könnten sich Kunden in Mülheim an der Ruhr, Duisburg und Oberhausen für den Lieferdienst registrieren, teilte Aldi Süd am Dienstag mit. Zuvor hatte das „Handelsblatt“ darüber berichtet.

Perspektivisch sei auch ein Test mit einem „Click & Collect“-Modell geplant, bei dem Kunden die Ware online bestellen und dann selbst im Markt abholen, ergänzte Aldi Süd.

Aldi Lieferservice bereits in mehreren Ländern

Bislang hatte der Discounter in seinem deutschen Online-Shop nur Non-Food-Artikel vom Staubsauger bis zum Messerblock angeboten und einen Bogen um das aufwendige und schwierige Geschäft mit frischen Lebensmitteln gemacht. Experimente mit Lebensmittel-Lieferungen gab es allerdings bei Auslandstöchtern in den USA, in Großbritannien und der Schweiz.

Der Discounter betonte, dass es sich um einen lokal und zeitlich begrenzten Testlauf handele. „Zum aktuellen Zeitpunkt ist eine flächendeckende Umsetzung nicht geplant“, hieß es. Denn der Onlinehandel mit Lebensmitteln in Deutschland sei wegen der hohen Kosten für Personal und Logistik „aktuell kein rentables Geschäftsmodell.“

Lieferservice wird feste Routen abfahren

Die Zustellung von Aldi Süd soll nach dem Milchmann-Prinzip erfolgen, bei dem die Lieferfahrzeuge innerhalb eines Liefergebietes feste Routen abfahren. Für die Kunden schränkt dies die freie Wahl der Lieferzeit ein, doch senkt die stärkere Bündelung der Touren die Lieferkosten.

Der Mindestbestellwert für die Lieferungen liegt laut Aldi-Homepage bei 20 Euro. Bis zu einem Einkaufswert von 50 Euro kommt eine Servicegebühr von 4,50 Euro hinzu. Darüber entfällt die Gebühr.

Aldi Nord bald auch als Lieferservice?

Neben Aldi Süd bieten bereits einige Supermarkt-Konkurrenten und Start-ups einen Lebensmittel-Lieferservice an. Zuletzt baute Rewe seine Aktivitäten im Bereich des Lieferdienstes aus. Das Liefergebiet im Ruhrgebiet wurde erweitert und die Unternehmensbeteiligung am Schnelllieferdienst „Flink“ auf mehr als zehn Prozent erhöht.

Auch Edeka stieg vor einiger Zeit ins Lieferdienst-Geschäft ein. Das Unternehmen beteiligte sich an dem Start-up „Picnic“, das ebenfalls ein Supermarkt auf Rädern ist.

Laut dem „Handelsblatt“ habe es auch bei Aldi Süd die Überlegung gegeben, das Projekt gemeinsam mit Aldi Nord zu starten. Dies sei aber nicht zustande gekommen. Allerdings bestehe die Hoffnung, dass Aldi Nord nach einer erfolgreichen Testphase ebenfalls einen Lieferservice in Erwägung ziehe.

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