Auch wenn Navigationsgeräte eine große Hilfe sind, sollte man ihren Anweisungen trotzdem nicht immer Folge leisten. Eine Amerikanerin hätte ihr Vertrauen in das Programm beinahe mit dem Leben bezahlt.
Dank Navigationsgeräten und der Ortung mit dem Handy muss sich heute eigentlich niemand mehr verfahren – könnte man denken. Aber auch die Technik macht mal Fehler und das richtige Bedienen der eigentlich praktischen Software klappt nicht immer. Wir haben einige der gefährlichsten und kuriosesten Navigationsfehler gesammelt:
Dem Wasser für mehrere Kilometer folgen
Drei japanische Touristen sorgten 2012 weltweit für Schlagzeilen. Sie wollten mit ihrem Mietwagen auf die australische Insel North Stradbroke fahren und verließen sich blind auf ihr Navigationsgerät. Das führte sie mitten auf den Strand. Da gerade Ebbe war, konnten die Studenten aus Tokio tatsächlich für kurze Zeit in Richtung der Insel fahren, bis sie im Schlick stecken blieben. Ihre Erklärung: Das Navi hat gesagt, es gibt einen Weg.
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Es wurde eine drei Minuten schnellere Route gefunden
Ein Vorteil des Navigationsgeräts: Staus oder Sperrungen werden rechtzeitig angezeigt und können umfahren werden. Im US-Bundesstaat zeigten sich vor wenigen Tagen aber gleich zwei Nachteile der digital berechneten Ausweichrouten – man ist nicht der einzige Verkehrsteilnehmer, der den Hinweis erhält und man weiß vorher nicht, auf was für einer Strecke man am Ende landet. Wegen eines Unfalls auf der Hauptstrecke zum Denver International Airport verließen sich etwa 100 Autofahrer auf die von Google Maps vorgeschlagene Alternativroute. Sie landeten auf einem vom Regen aufgeweichtem Feldweg – und blieben reihenweise im Schlamm stecken.
Der Fehler sitzt vor dem Monitor
Auch wer ein Navigationsgerät besitzt, sollte zumindest eine ungefähre Vorstellung davon haben, wo das eigene Ziel liegt: Weil sie 2014 statt der Adresse ihres Hotels die des Reiseveranstalters eingab, fuhr eine Hamburgerin knapp 400 Kilometer in die falsche Richtung. Sie landete nicht wie geplant auf der Insel Rügen sondern in Duisburg im Ruhrgebiet – und bemerkte ihren Fehler noch nicht einmal beim Aussteigen am Duisburger Innenhafen. Im Büro des Reiseveranstalters verlangte sie selbstbewusst nach dem von ihr reservierten Zimmer.
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Wenn möglich, wenden
Der Grand Canyon Nationalpark besitzt eine Fläche von fast 5000 Quadratkilometern und besticht durch unberührte Natur. 2017 vertraute eine amerikanische Studentin mitten in dem Park auf die Anweisungen von Google Maps und landete mit ihrem Auto in der Wüste – wo ihr das Benzin ausging. Die von Google vorgeschlagene Abweichung von der Hauptstraße sollte 55 Kilometer betragen, für ungefähr 100 Kilometer hatte Amber VanHecke zu diesem Zeitpunkt noch Sprit, wie sie später angab. Doch der Schotterweg endete im Nichts, die 24-Jährige strandete neben einem Silo, das ihr zumindest einen Teil Schatten spendete. Ihr Handy hatte keinen Empfang mehr und auch das GPS versagte. Fünf Tage verbrachte die erfahrene Pfadfinderin in der Wüste. Überlebt hat sie diesen Trip nur, weil sie sich Nahrung und Wasser gut einteilte und mit schlauen Hinweisen, ihre Retter auf ihre Spur brachte. So legte sie mit Steinen ein mehrere Meter großes SOS-Zeichen, das der Rettungshubschrauber entdeckte.
Sie haben Ihr Ziel erreicht
Das war alles nur Google Maps Schuld: So versuchte eine Baufirma zu rechtfertigen, dass sie 2016 das falsche Haus abriss. Tatsächlich war in dem Kartenmaterial ein Fehler, der zwei unterschiedliche Adressen am selben Standort lokalisierte. Doch warum die Arbeiter anfingen, ein Haus zu demolieren, ohne vorher noch einmal die Adresse zu überprüfen, konnte auch die Firma nicht erklären.