Tattoos, Motive, Zeichnungen, Punkte und Striche so viele wie man will und so viel der Geldbeutel hergibt. Ein Motiv wird ausgewählt und von einem professionellen Tätowierer, meist mit einer Tätowiermaschine und entsprechender Farbe, in die Haut eingestochen, also tätowiert. Durch eine oder mehrere Nadeln der Maschine, je nach Muster und Effekt, werden die verschiedensten Motive in die zweite Hautschicht gestochen.
Die wohl ältesten Tattoos auf menschlicher Haut, wurden bei zwei maximal 5351 Jahre alten Mumien gefunden. Die weibliche Person trug auf der rechten Schulter und auf dem Rücken dunkle Malereien. Es sind als zwei winkelförmige Linien und vier S-förmige Zeichen, welche in einer Reihe stehen zu erkennen. Die männliche Mumie trug auf dem rechten Oberarm zwei gehörnte Tiere, die als Stier und Mähnenschaf zu identifizieren sind.
Es wird vermutet, dass die Malereien der Mumien einen kulturellen Hintergrund haben. Die s-Linien der Frau waren auffällig und gut sichtbar an der Schulter platziert. Die zweite ähnelt einem Schlagstock, wie er einst bei rituellen Tänzen verwendet wurde. Die beiden Tier-Tattoos des Mannes könnten ein Symbol der Stärke oder Männlichkeit gewesen sein.

In der heutigen Zeit ist das Tattoo eine Form der Körpermodifikation und der Optik. Es gilt als Ausdruck für Besonderheit, Exklusivität oder Abgrenzung. In vielen Kulturen oder Gruppierungen gilt das Tattoo noch immer als Mitgliedszeichen oder kulturelle Symbolik.
Verschiedene Stile für jedes Motiv
Die Tattoo-Welt ist groß und bunt. Es gibt sie in allen möglichen Formen, Farben und Variationen. Die bekanntesten Stile in der Tattoo-Szene sind Old School, Fine Line, Dotwork, verschiedene Schriften, Comic sowie Realismus und der asiatische Stil.
Old School: Old School oder „traditional“ genannt, ist ein Stil der von 1920 bis hin zu den 1960er Jahren im Trend gewesen ist. Er ist vor allem für eine breiten Linien, also Outlinie, und satte, deckende Farben bekannt. Seefahrer hatten diesen Stil oftmals als Anker oder mit Schiff-Motiven auf dem Oberarm. Wölfe, Indianer, Adler oder Schädel werden auch gerne in diesem Stil tätowiert.

Fine line: Als Fine Line bezeichnet man Tattoos, die aus sehr feinen Linien bestehen. Diese sind oft sehr minimalistisch und klein und größtenteils besonders detailreich. Ein Nachteil daran ist, dass Linien, die zu fein gestochen sind, mit der Zeit teilweise verschwinden oder stark verblassen können. Unteranderem wird es oft als Line-work Tattoo gestochen. Dies ist ein anderer Stil, aber wird wie bei Fine-line ganz dünn gestochen. Bei Line-work geht es um eine Linie die den Anschein erweckt nicht abgesetzt zu sein.
Dotwork: Dieser Stil besteht nicht wie die herkömmlichen Tattoos aus Linien, sondern aus vielen aneinandergereihten feinen Punkten, die zu einem Motiv werden. Mit dieser Art werden gerne Licht- und Schattenbilder dargestellt. Mandalas werden damit ebenfalls gerne tätowiert.
Schriften: eines der bekanntesten Arten ist das Schrift-Bild. Dieses wird als Wort, Buchstabe, Satz oder als längerer Text tätowiert. Manchmal ist es sogar ein Teil eines ganzen Motives.
Comic: hierbei handelt es sich um Spaß-Tattoos. Es gibt keine Tiefgründige Bedeutung hinter dieser Stilart, dennoch werden Mickey Maus und andere Disney-Figuren gerne genommen.

Realismus: Diese Richtung ist erst in den letzten Jahren bekannt geworden und in den Trend gekommen. Es handelt sich hier um fotorealistische Portraits, Tiermotive oder Pflanzen. Ein Foto ist die Vorlage und wird mit viel Struktur und Schatten bearbeitet, damit ein 3D-Effekt entsteht.
Asiatischer Stil: Damit sind vor allem japanische Motive gemeint. Motive wie Drachen, Kirschblüten und andere japanische Bilder zeigen traditionell eine Geschichte. Diese Art von Tattoos gab es bereits schon vor mehr als 2000 Jahren. Die Motive wurden früher mit Bambusstöcken und einer kleinen, spitzen Nadel unter die Haut gestochen. Auch heute gibt es noch Tattookünstler, die auf diese traditionelle Art tätowieren.

Neue Tattoofarben
Zu Beginn des Jahres gab es in der Tattoo-Szene eine große Veränderung. Viele Tattoo-Farben wurden auf Grund ihrer enthaltenden Konservierungs- und Bindemittel verboten. Die Angst läge darin, dass diese Stoffe krebserregend seien. Tattoo-Farben fallen aufgrund der enthaltenen Chemikalien genau wie Permanent Make Up unter die sogenannte REACH-Verordnung, einem strengen Chemikaliengesetz. Viele Hersteller haben sich schließlich auf die Herstellung REACH-konformer Farben konzentriert.
Die neuen Farben bedeuten für viele Tätowierer jedoch eine große Umstellung, da die neuen Farben etwas dünnflüssiger sind als die anderen. Einige haben sich auch schon vorher drauf eingestellt. Schon 2021 die Farben aussortiert und die neuen einsortiert. Ab 2023 sollen auch die Farben grün und blau wegfallen, was ein besonders großes Problem darstellt, da es bisher noch keine sicheren Alternativen gibt.
Bisher kann man noch nicht sagen, ob die neuen Farben genauso gut oder sogar besser unter der Haut halten. Dies wird sich erst mit der Zeit zeigen. Wer sich unsicher bezüglich der neuen Farben, des gewünschten Stils oder des Motivs ist, wendet sich am besten an den Tätowierer seines Vertrauens.
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