Sinnvoll oder gefährlich? Weitere Gewitter angekündigt: So sicher sind Blitzableiter

Von Laurena Erdmann | 18.08.2022, 21:16 Uhr

Ein Blitzeinschlag kann ein ganzes Haus in Flammen setzen oder anderen Schaden anrichten. Doch wie sinnvoll sind Blitzableiter? Können sie wirklich vor einem Einschlag schützen oder ziehen sie Blitze eher an?

Ein Blitzableiter soll die Energie des Einschlags vom Haus ableiten. Ein Blitzschutzsystem wird in ein äußeres und ein inneres System aufgeteilt. Der äußere Blitzschutz verteilt den Blitzstrom auf verschiedene Strompfaden und leitet den Strom über die Wand zum Boden. So soll der Blitzeinschlag keine Schäden anrichten können.

Warum Blitzableiter gefährlich sein können

Tatsächlich können Blitzableiter aber auch Blitze anziehen. Nämlich in dem Fall, dass „alle umliegenden Gebäude gleich hoch wären und der Blitzableiter des Hauses der höchste Punkt wäre“, erklärt der freiberufliche beratende Ingenieur Ludger Niermann gegenüber dem Südwestrundfunk. „Dennoch würde der Blitzleiter Sie schützen.“

Niermann ist zuversichtlich, dass ein Blitzableiter eine gute Entscheidung ist: „Eine Blitzschutzanlage schützt ein Gebäude und alle Menschen und Elektrogeräte darin - wenn sie richtig errichtet ist“, so Niermann. „Die Spannung wird ohne Gefahr an die Erde abgegeben.“ Gerade dadurch, dass es in den meisten Haushalten heutzutage deutlich mehr elektronische Geräte gibt als früher, kann ein Blitzableiter sehr sinnvoll sein. Ein Blitzeinschlag könnte ansonsten Überspannungsschäden auslösen, die elektronische Geräte zerstören.

Wann Sie verpflichtet sind, einen Blitzableiter zu haben

Der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) teilt mit, dass nur jedes dritte Wohngebäude über einen Blitzableiter verfügt. Das kann an den hohen Kosten liegen. Alexander Seidl, Immobilien-Sachverständiger erklärt auf dem Onlineportal „immoportal.com“, dass ein Blitzableiter ungefähr 3000 Euro kosten kann.

Außerdem gibt es keine allgemeine Blitzableiterpflicht, da die Wahrscheinlichkeit eines Blitzeinschlags relativ gering sei. Doch es gibt Ausnahmen: Ab einer Gebäudehöhe von 20 Metern, Stroh-, Reet- oder Holzdächern oder alleinstehenden Häuser muss ein Blitzableiter her.

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