Die Telefone klingeln bei Herstellern von Wärmepumpen und Heizungsbauern ununterbrochen. Verunsicherte Kunden haben viele Fragen – und es gibt noch zu wenige Antworten.
Ab 2024 soll der Einbau von Öl- und Gasheizungen verboten werden. Stattdessen sollen nur noch Heizungen eingebaut werden dürfen, die zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Für die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hagelt es Kritik von allen Seiten. Die Verunsicherung bei Hauseigentümern und Mietern ist groß.
Unser Servicetalk zum Thema Wärmepumpen zum Nachschauen:
„Bei uns ist Land unter”, sagt Jürgen Leppig, Vorsitzender des bundesweiten Energieberaterverbands GIH, angesichts zahlreicher Anfragen. „Viele Kunden rufen an und fragen, ob sie in ihren Gebäuden überhaupt eine Wärmepumpe einbauen könnten.“ Das sei lange Zeit nur ein Randthema in der Energieberatung gewesen. „Mittlerweile ist das Thema Heizung das Thema schlechthin.”
Kunden denken, sie müssen ihre alte Heizung rauswerfen
Auch bei den Online-Kundenforen vom Wärmepumpen-Hersteller Vaillant sei Land unter, wie Joerg Bremicker, Technischer Produktmanager im Unternehmen, betont. Ein Großteil der Verunsicherung sei darin begründet, dass viele Kunden denken, sie müssten ihre alten Heizungen ab 2024 rauswerfen. „Das ist keineswegs so. Es muss deutlich mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden, damit den Endkunden die Verunsicherung genommen werden kann”, fordert er.
Von vielen aufgeregten Anrufen der Kunden, die um Rat beten, berichtet auch Thomas Christoph, Landesinnungsmeister des Fachverbands Sanitär Heizung Klima in Schleswig-Holstein. Auch die Monteure würden bei Wartungen von besorgten Kunden angesprochen.
Hohe Investitionen besorgen Immobilienbesitzer
„Wenn man ein neues Gebäude – auch ein neues Einfamilienhaus – baut, gibt es gar kein Problem”, sagt Jochen Brückmann, Präsident des Verbandes Deutscher Grundstücksnutzer. Das sei unter Klimagesichtspunkten sinnvoll und finanziell tragbar. „Das große Problem haben wir in älteren Gebäuden, die noch nicht entsprechend gedämmt sind und oft von Menschen bewohnt werden, die schon etwas älter sind und finanziell nicht so gut dastehen.” Investitionen von 30.000 bis 40.000 Euro seien in diesen Fällen ein „großes Problem“. Viele Mitglieder des Verbandes hätten Sorge, ob sie sich die Immobilie überhaupt weiter leisten können.
Was fehlt – da sind sich alle Experten einig – sind verlässliche Rahmenbedingungen der Politik.
Weitere Antworten zu Fragen rund um die Wärmepumpe finden in unserem Livetalk und in unserem großen Frage-Antwort-Stück.