Der Verein „Miteinander Benitz-Brookhusen“ hatte anstelle der vielen pandemiebedingten Veranstaltungsausfälle stets eine Alternative für die Bewohner. Dieses Jahr fand aber der Adventsmarkt ganz regulär statt.
Es weihnachtet sehr auf dem Vorplatz des Benitzer Gemeindezentrums. Eine Koreatanne erstrahlt im Lichterglanz. Zelte sind aufgebaut. In einem bekommt man bestimmt das noch fehlende oder ein erstes Weihnachtsgeschenk. Im anderen gibt es leckeren Kuchen, frische Waffeln und weiter hinten auch eine herzhafte Bratwurst. Im Laufe des Nachmittags füllt sich der Platz und alle, die kommen, strahlen.

Wenn es so nicht ging, dann eben anders
Franziska Mohsakowski ist glücklich. Nachdem der Adventsmarkt im vergangenen Jahr ausfallen musste, findet er nun statt. „Hildegard Tschirner, Karin Heilmann, Erika Kamitz hatten sich fast das ganze Jahr über auf diesen Adventsmarkt vorbereitet. Hatten gebastelt, gemalt, Geschenke vorbereitet – allein schon deshalb musste dieser Adventsmarkt stattfinden“, so die stellvertretende Vereinsvorsitzende des Vereins „Miteinander“ Benitz-Brookhusen, der alles organisiert hat. Seit Corona konnten natürlich auch in Benitz nicht alle geplanten Veranstaltungen stattfinden und der Verein hat da jedes Jahr viel auf dem Plan. Aber die Vereinsmitglieder legten deshalb nicht fast zwei Jahre lang die Hände in den Schoß. Sie hatten einen Plan B, den sie auch durchzogen.

Es gab zum Beispiel statt des Adventsmarktes im vergangenen Jahr einen Nikolausbaum, wo die Vereinsmitglieder Geschenke ablegten, die von den Dorfbewohnern, explizit den Kindern, für einen kleinen Obolus abgeholt werden konnten. „Zum Frauentag hatten wir ähnlich verfahren“, erzählt de Vize-Vereinschefin. „Wir hatten einen Tisch vor dem Gemeindezentrum mit Primeltöpfen und kleinen Flaschen Sekt bestückt, die sich die Frauen aus Benitz und Brookhusen auf ihrem Sonntagsspaziergang abholten.“
Sogar die Herren der Schöpfung hatten die Vereinsmitglieder nicht vergessen. Am Herrentag bekam jeder einen netten Brief und einen Flaschenöffner mit dem 750-Jahre-Logo Benitz in den Briefkasten gesteckt. Statt des geplanten Dorffestes fand ein Fußballfest statt und das Sommerfest wurde in einen Tanz unter freiem Himmel umgemünzt. Vor Kurzem wurde zum Lichterfest eingeladen. Dazu waren die Einwohner wieder aufgefordert worden, ihre Vorgärten nett zu dekorieren. Das konnte sich jeder beim Fackel- und Laternenumzug durchs Dorf anschauen. Der endete dann im Gutspark, wo es ein Lagerfeuer und Gegrilltes gab. „Alles war super gut besucht“, so Franziska Mohsakowski.

Der Adventsmarkt war gut besucht
Der Adventsmarkt erlebte vor drei Jahren seine Premiere. Nach der Pandemiepause im Vorjahr nun eine Neuauflage. So eroberten sich also die Erwachsenen, vor allem die Frauen, zunächst die Stände. „Unsere Pestos, Rumrosinen, Schmalztöpfchen, Himbeeressig, Bärenfang und Propolis haben wir alle selbst hergestellt“, betonte Hildegard Tschirner. Auch die Bilder von Karin Heilmann fanden Interessenten. Ebenso nebenan der Honig, die Honigkerzen und Wachs-Lichterschalen. Julia Labitzke bot für die Kinder Mützen, Kleidchen, Rucksäcke und Schals an. Hoch frequentiert waren Kuchen- oder Grillstand.

Die Kinder aber setzten sich zunächst zu Vereinsmitglied Anke Sperling an den Basteltisch und lauschten anschließend der Märchenerzählerin Ulrike Haprich, die beim Wollespinnen erzählte, wie das Salz ins Meer kam und was es mit dem Fischlein mit der goldenen Krone auf sich hat. „Ich erzähle nur Mecklenburgische Märchen“, erklärte sie. „Aber wie weit verbreitet auch diese sind, sieht man daran, dass zum Beispiel das Salzmärchen fast Wort für Wort in Japan gelesen wird. Und Aschenputtel gibt es in gut 350 verschiedenen Varianten auf der ganzen Welt. Daran sieht man mal, wie international und beliebt Märchen sind.“ Plötzlich aber tauchte der Weihnachtsmann in stattlicher Sebastian-Fischer-Statur auf und alle Kinder zog es zu ihm. Für ein Gedicht oder ein Lied verteilte er kleine Geschenke aus seinem großen Jutesack.

Etwas abseits übrigens, direkt an der wunderschön beleuchteten Koreatanne, steht seit einiger Zeit ein Briefkasten. Hier können die Benitzer und Brookhusener Kinder ihre Weihnachtswünsche hineinstecken. Franziska Mohsakowski verrät auch, dass der Weihnachtsmann garantiert zum 24. Dezember einen Antwortbrief an alle Einsender schicken wird.
