„Einmal voll“ für 20 Euro Der Seat Arona ist mit Erdgasantrieb eine sparsame SUV-Alternative

Von Lothar Hausfeld | 27.06.2022, 15:03 Uhr

Kann man sagen: Gut 1000 Mal wurde im vergangenen Jahr der Seat Arona mit Erdgas-Antrieb in Deutschland verkauft – damit ist das kleinste Seat-SUV das dritterfolgreichste CNG-Modell hierzulande nach den beiden Dacia-Modellen Sandero und Duster.

Kann man sehen: Im vergangenen Jahr hat Seat den Arona, der als Mini-SUV ein naher Verwandter des Kleinwagens Ibiza ist, dezent überarbeitet. Dabei herausgekommen ist eine etwas (!) bulligere Ansicht des Arona, der aber weiterhin freundlich und eher zierlich wirkt. Was angesichts immer aggressiver auftretender Blechungetüme wahrlich nicht das schlechteste ist.

Kann man machen: Erdgas hat sich als alternativer Kraftstoff nie so recht durchsetzen können – was schade ist, denn Erdgas weist eine deutlich bessere Klimabilanz als Benzin und Diesel auf. Aufgrund von Steuervergünstigungen tanken Fahrer eines CNG-Modells deutlich günstiger: „Einmal voll“ kostet im Seat Arona derzeit um die 20 Euro. In der höchsten Ausstattungsvariante „FR“ gibt es ein paar sportliche Akzente, auf der Straße agiert der mit einem ein Liter großen und 90 PS starken Motor ausgestattete Arona dagegen eher gemütlich: Er mag lieber das Gleiten im niedertourigen Bereich, beim Beschleunigen kommt er schnell an seine Grenzen, und oberhalb von 120 km/h rüttelt der Fahrtwind an der Karosserie. Weiterer angenehmer Nebeneffekt der „FR“-Ausstattung: Im Innenraum gibt es in Sachen Komfort, Sicherheit und digitaler Vernetzung kaum Lücken – zumindest keine, die nicht per Aufpreisliste noch zu schließen wären (z. B. ein Infotainmentsystem für 1000 Euro oder der Totwinkel- und Ausparkassistent für 360 Euro). Die Bedienung bleibt dabei angenehm leicht zu durchdringen, der gesamte Innenraum wirkt wertig.

Kann man kaum glauben: 4,8 Kilo Erdgas pro 100 Kilometer betrug im Test der Durchschnittsverbrauch. Da es nur eine begrenzte Anzahl von Erdgastankstellen gibt, braucht es vor einer Langstreckenfahrt ein wenig Planung, denn das…

…kann man sein lassen: Durch die begrenzte Aufnahmefähigkeit der Erdgastanks an Bord schafft man selbst bei zurückhaltender Fahrweise kaum mehr als 350 Kilometer am Stück. Dann hat man immerhin noch eine kleine Benzinreserve an Bord, doch mehr als 100 Kilometer holt man damit eher nicht heraus. Der Erdgastank schränkt zudem die Größe des Kofferraums ein, dieser schrumpft in der CNG-Variante von 400 auf 282 Liter.

Mehr Informationen:

Motor: 1.0-l-Benzinmotor (66 kW/90 PS), max. Drehmoment: 160 Nm, Effizienzklasse: A+, Verbrauch: 3,5 kg CNG l, CO2: 107 g/km (Werk), 0-100 km/h: 13,2 Sek., Vmax: 178 km/h, Sechs-Gang-Handschaltung, Frontantrieb.

Maße: Länge: 4,15 m, Leergewicht: 1311 kg, zul. Gesamtgewicht: 1720 kg, Kofferraumvolumen: 282-1162 l, Anhängelast (gebremst): -, Testverbrauch: 4,8 kg.

Grundpreis: 22370 Euro, gefahrene Version: 29640 Euro. Versicherungstypklassen (KH/TK/VK): 11/13/16.

Kann man zahlen: Das günstigste Erdgasmodell startet bei 22370 Euro; in „FR“-Ausstattung werden 24510 Euro fällig. Mit einigen Extras, die am Ende keine Wünsche mehr offenließen, standen unterm Strich 29640 Euro. Das Sparen beginnt dann erst an der Tankstelle.