Fast zeitgleich zur Verkündung des Verbrennerverbots ab 2035 durch die EU hat Mazda völlig unbeirrt einen neuen Diesel vorgestellt. Während andere große Hersteller die Entwicklung von Selbstzündern aufgegeben haben, glauben die Japaner nach wie vor an das sparsame und durchzugsstarke Antriebskonzept. Geradezu trotzig wirkt es, dass der Diesel für das Mazda-Flaggschiff CX-60 e-Skyactiv D auch noch stattliche 3,3 Liter Hubraum auf sechs Zylinder in Reihe verteilt.
Von wegen Downsizing. Nö, bei Mazda ist man überzeugt, dass das die gerade richtige Dimension für einen Turbodiesel ist. Das kann man machen, weil es gelungen ist, den Sechszylinder nicht schwerer werden zu lassen als den 2,2-Liter-Vierzylinder im CX-5 und dazu auch noch viel effizienter. Der R6 ist in zwei Versionen mit 200 PS oder 254 PS zu haben und kommt auf einen WLTP-Verbrauch von 5,0 bis 5,3 Litern auf 100 km, während der alte Vierzylinder noch 6,6 Liter benötigt.
Die sensationell anmutenden Normwerte für das 4,75 Meter lange SUV bestätigten sich in der Praxis. Mazda hatte zu einer speziellen Testfahrt mit der 200-PS-Version im Umland von Barcelona eingeladen, die mit randvollem Tank begann und nach 200 Kilometern mit exakt gemessener Wiederbefüllung endete.
3,66 Liter Diesel auf 100 Kilometer
Der Rekord lag bei 3,66 Litern/100 km – wobei sämtliche Sparmöglichkeiten ausgenutzt wurden, Klimaanlage und Radio ausgeschaltet blieben und der Gasfuß extrem sensibel eingesetzt wurde. Am anderen Ende der Skala ergaben sich sieben Liter, die hohem Autobahntempo und sehr sportlicher Fahrt auf Serpentinenstücken im Gebirge geschuldet waren. Immerhin sprintet der CX-60 in 8,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht 212 km/h Spitze.
Wer indes ganz entspannt ohne bemühtes Sparen innerstädtisch, über Land, auf der Autobahn und in bergiger Umgebung unterwegs war, kam auf Werte, die dicht an der Fünf-Liter-Marke lagen, mal leicht drüber, mal leicht drunter.
Kleiner Elektromotor unterstützt den Diesel
Mazda hat sich für den Reihen-Sechzylinder entschieden, weil dieser trotz vergleichsweise simpler und Gewicht sparender Architektur geschmeidig läuft und fein klingt. Ein vom 48-Volt-System gespeister Elektromotor unterstützt den Diesel.
All das ergibt einen besonders sparsamen Diesel, der schon jetzt nur auf ein Drittel der Schadstoffemissionen kommt, die von der ab Mitte 2025 gültigen und erheblich strengeren Euro7-Norm noch gestattet sind.
Der Mazda CX-60 e-Skyactiv D 200 ist mit Premiumanspruch eingerichtet. Reichlich Sicherheits- und Komfortassistenz ist serienmäßig oder optional verfügbar. Holz, schöne Stoffe und andere hochwertige Materialien empfangen die Passagiere, der Laderaum fasst 570 bis 1726 Liter. Die Preise beginnen bei 46150 Euro. An der Spitze der neuen Diesel steht das 254-PS-Modell in der höchsten Ausstattungsvariante „Takumi“ für 56750 Euro.