Die Katze lässt das Laden nicht Jaguars Nobel-SUV F-Pace mit Plug-in Hybrid

Von Lothar Hausfeld | 03.06.2023, 05:23 Uhr

Mit den Plug-in-Hybriden ist das so eine Sache: Als noch Fördergelder für die Benzin-Elektro-Zwitter flossen, war die Nachfrage groß. Mit Auslaufen der finanziellen Unterstützung gingen die Verkaufszahlen nahezu überall in den Keller – das Angebot ist aber nach wie vor üppig. 

Auch bei Jaguar hat die Teilelektrifizierung Einzug in die sportliche Palette gehalten: Das SUV F-Pace gibt es mittlerweile als PHEV-Modell. Im F-Pace 400e kooperieren ein 300 PS starker Vierzylinderbenziner sowie ein 143 PS leistender Elektromotor, dessen Batterie an Steckdose und Ladesäule nachgeladen werden kann.

Über Sinn und Unsinn solcher Modelle ist in den vergangenen Monaten viel geschrieben worden; dass staatliche Fördergelder für diese Art von Modellen nun nicht mehr gezahlt werden, findet in aller Regel Zustimmung: Das höhere Gewicht durch zwei Motoren und Batterien verursacht auch höheren Verbrauch – auch wenn in der Theorie Jaguars Plug-in-Hybridmodell mit 1,8 Litern auf 100 Kilometern auskommen soll. Spoiler: In der Realität waren es 7,5 Liter, bei zurückhaltender Fahrweise.

Auch wenn es dem einen oder andern schwerfallen könnte: Auch mit einem 404 Systemleistungs-PS starkem SUV kann man zurückhaltend unterwegs sein. Ist die Batterie für den E-Motor aufgeladen, rollt der Brite rund 45 Kilometer rein elektrisch durch die Stadt. Das hohe Gewicht macht sich im Elektromodus etwas weniger bemerkbar, als wenn sich der Benziner dazuschaltet – auch wenn Jaguar die Feinabstimmung durchaus geschmeidig gelungen ist. Nichts ruckelt, nichts stottert, auch die Geräuschkulisse bleibt dezent. Per Regler lässt sich der F-Pace unter anderem in den Sportmodus schalten, was man machen kann, da Fahrwerk und Motoren auch dieser Anforderung mit britischer Noblesse problemlos gewachsen sind. Die angemessene Bewegungsart ist allerdings hier definitiv die elektrische Flüsterfahrt oder Tempo 120 auf der Autobahn.

Mehr Informationen:

Motor: 2,0-l-Benziner und Elektromotor (297 kW/404 PS Systemleistung), max. Drehmoment: 640 Nm, Verbrauch: 1,8 l, CO2: 41 g/km (Werk), 0-100 km/h: 5,3 Sek., Vmax: 240 km/h, 8-Gang-Automatik, Allradantrieb.

Maße: Länge: 4,75 m, Leergewicht: 2230 kg, zul. Gesamtgewicht: 2740 kg, Kofferraumvolumen: 485-1299 l, Anhängelast (gebremst): 2000 kg, Testverbrauch: 7,5 l.

Grundpreis: 79700 Euro, gefahrene Version: 95371 Euro. Versicherungstypklassen (KH/TK/VK): 23/26/27.

Das Ambiente im F-Pace ist ausgesprochen angenehmen und verleitet zum entspannten Cruisen. Großflächig ist das Leder hier verlegt, ein riesiger Touchscreen dominiert die Mittelkonsole, alles wirkt wertig und solide. Dadurch, dass die Batterien mehr Platz beanspruchen, ist im Kofferraum nicht nur weniger Platz als in den herkömmlichen F-Pace-Modellen, nämlich knappe 130 Liter, sondern es erhebt sich auch eine spürbare Erhöhung, die das Beladen nicht erleichtert. Was im Zweifel für den klassischen Jaguar-Fahrer nur von untergeordneter Wichtigkeit sein dürfte, da das vornehme SUV eher selten als Lastenesel missbraucht werden wird.

Während der günstigste F-Pace (163-PS-Diesel) ab 65700 Euro kostet, startet der Plug-in P400e bei 79700 Euro – und mit einigen Extras und/oder einer höheren Ausstattungslinie ist die 100000-Euro-Grenze nicht mehr fern.